Zusatzfutter für nervöse Pferde

Neben den klassischen Kräutern wie Baldrian, Kamille (beispielsweise STIEFEL KAMILLE), Lavendel und Weißdorn wie der STIEFEL WEISSDORN, der das Herz unterstützt und beruhigend auf ängstliche und nervöse Pferde wirken kann, können weitere Kräuter wie Hopfen oder Majoran auf dem Speiseplan deines Pferdes stehen wenn es um die Reduktion von nervlichem Stress und Ängsten geht. Viele von ihnen sind in Zusatzfutter für nervöse Pferde enthalten – beispielsweise im Dr. WEYRAUCH NR. 16 TAGTRÄUMER.

Hier Beispiele für beruhigende Kräuter:

• Pfefferminze beruhigt den Körper und entspannt die Muskeln. Zudem wirkt sie anregend auf die Speichel-, Magensaft- und Gallensaftproduktion und fördert die Verdauung.
• Kamille enthält den Neurotransmitter GABA (Gamma-Amino-Buttersäure), der sehr beruhigend auf den Körper einwirkt. Angst und Nervosität werden durch eine entkrampfende Wirkung gemindert. Dabei wirkt Kamille auch entzündungshemmend und Blähungen entgegen.
• Baldrian wirkt wie Adenosin blockierend auf die Ausschüttung von aktivierenden Botenstoffen. So wirkt er entspannend, beruhigend, stabilisiert das Nervensystem und unterstützt bei der Bewältigung von Stresssituationen.
• Lindenblüten haben ähnliche, nicht ganz so intensive Wirkungen wie Baldrian. Sie wirken beruhigend und entspannend sowie krampflösend. Stress und Nervosität werden abgebaut, Ruhe herbeigeführt.
• Hopfen hat eine sedative Wirkung und wirkt ähnlich wie Melatonin, macht also etwas müde und beruhigt die Nerven (Hopfen ist ein Hauptbestandteil von Bier), dabei fördert Hopfen auch die Produktion von Magensäften. Übererregbarkeit und Ängste werden zudem gemildert.
• Melisse linder nervöse Zustände, auch im Magen-Darm-Trakt, und wirkt dabei entkrampfend, angstlösend und mindert Herzklopfen.
• Lavendel hat einen sehr entspannenden, krampflösenden und beruhigenden Einfluss, löst Ängste und hilft gegen Stress. Er stärkt die Nerven und auch der Verdauungstrakt wird positiv von Lavendel beeinflusst.
• Weißdorn hat nicht nur einen Einfluss auf die Herzkraft, sondern beruhigt auch mit sedierender Wirkung das Nervensystem und hilft zudem gegen Stress.
• Johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend, entspannend, hilft auch gegen nervöse Magen-Darm-Beschwerden und Angstzustände.             
• Passionsblume hat ebenfalls eine sedierende Wirkung (antriebshemmend auf die Funktion des Zentralnervensystems) und hilft gegen Angstzustände und nervös bedingte Unruhe, bringt also Ruhe in den Körper und unterstützt dabei, nervliche Belastungen besser zu meistern.
• Majoran hat eine erwärmende Wirkung und hilft bei nervösen Verspannungen entspannend und beruhigend. Ängste und Trauer können sich lösen. Dabei wirkt Majoran ebenso förderlich bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Krämpfen, denn die Magen-Darm-Muskulatur entspannt sich zudem.
• Goldrute wirkt krampflösend, unterstützt aber auch die Harnwege und spült sie durch. Denn Stress und Sorgen können auch Auswirkungen auf die Nieren haben.
• Eisenkraut beruhigt nicht nur die Nerven, es entspannt und stärkt die Nervenkraft. Zudem werden Leber und Verdauung unterstützt.

Unser Tipp: Es kann nur von Vorteil sein, wenn du darauf achtest, dass deinem Pferd genügend Aminosäuren zur Verfügung stehen. Tryptophan ist beispielsweise im kräuterreichen EWALIA Nervensaft II enthalten. Tryptophan fördert als Aminosäure die körperliche Belastbarkeit und damit auch starke Nerven. Es ist die Vorstufe von Serotonin, dem Glückshormon im Körper. Und L-Theanin erhöht den GABA-Spiegel im Gehirn, was ebenfalls eine beruhigende und entspannende Wirkung mit sich bringt. Auch L-Glutamin hat diese, durch eine teilweise Umwandlung in GABA, beruhigende Wirkung aufs Gehirn.

Fehlen dem Körper Nährstoffe, kann dies eine ungeahnte Kette an Reaktionen hervorrufen. So führt Magnesiummangel nicht nur zu Verspannungen, sondern auch zu Ängsten, welche sich mit einer ausreichenden Versorgung durch Magnesium auch wieder in Luft auflösen können. Denn Magnesium ist neben der Aktivierung einer ganzen Menge von Enzymen auch für die Reizübertragung von den Nerven auf die Muskeln zuständig. Dabei wird Magnesium bei Stress – durch Turniere, das Anreiten junger Pferde, Wachstumsphasen – aber auch bei einer erhöhten Fettverbrennung zusätzlich verbraucht (kennst du von dir selbst beim Sport mit anschließendem Muskelkater, der durch die Zufuhr von Magnesium rasch behoben werden kann). Eine ausreichende Magnesiumversorgung ist also nicht nur wichtig, um deinem Pferd Gelassenheit und Nervenstärke zu ermöglichen.

Ähnlich verhält es sich mit beispielsweise Mangan und Zink. Auch sie spielen eine große Rolle für die Gelassenheit deines Pferdes. Dabei ist Mangan ein Co-Faktor bei der Bildung von Schilddrüsenhormonen und entsprechender Coenzyme, die an der Umsetzung von Vitamin B beteiligt sind. Und nicht wenige B-Vitamine regulieren die Stimmung und stabilisieren die Nerven. Übrigens unterstützen auch Omega-3-Fettsäuren das Nervensystem, indem sie die Entzündungswerte im Körper senken, aber auch Angstzustände herabsetzen. Omega-3-Fettsäuren sind zu einem hohen Anteil in Leinsamen und besonders auch in Leinöl zu finden.

Um auf Zink zurückzukommen: Zink ist nicht nur im Fellwechsel wichtig, sondern eine unerlässliche Komponente, die bei Fehlen auch zu Nervosität und sogar Sehstörungen (da das Auge sehr viel Zink benötigt) führen kann. Solche Sehstörungen äußern sich beim Pferd im bekannten „Geister sehen“ oder gar der Angst vor dem eigenen Schattenspiel – da das Auge durch Zinkmangel zu Fehleinschätzungen kommt. Magnesium, Mangan und Zink sind also einige wichtige Mineralstoffe, die es deinem Pferd erleichtern, es selbst zu sein, ohne durch Mangelerscheinungen Verhaltensweisen ausgesetzt zu sein, die es zu einem völlig anderen Pferd machen.

Gut zu wissen: Getreide verringert die Bioverfügbarkeit von Mangan für den Körper. Magnesium senkt ebenso wie Eisen und Cobalt die Resorption von Mangan im Darm. Zuviel Zink hingegen beeinträchtigt die Aufnahme von Magnesium und Vitamin B 12 benötigen Cobald, um im Darm des Pferdes gebildet zu werden. Gute Mineralfutter nehmen sich dieser Interaktionen ausgleichend an, deshalb macht es Sinn eine gute Kombination aller Nährstoffe in einem Produkt zu füttern.

Ja, das Mikrobiom im Pferdedarm muss eine reiche Anzahl an sehr verschiedenen Mikroorganismen haben, um dem Pferd eine gesund Verdauung und einen funktionierenden Stoffwechsel zu ermöglichen. Und tatsächlich ist das Darmmikrobiom in der Lage, mit dem Gehirn zu kommunizieren. Wissenschaftliche Studien in der Humanmedizin haben gezeigt, dass Gene bestimmter Darmbakterien beispielsweise sogar daran beteiligt sind, den Botenstoff GABA zu bilden. Hat dein Pferd also Darmprobleme, was bei Pferden sehr schnell der Fall sein kann, kommuniziert der Darm über die Darm-Hirn-Achse mit dem Gehirn und Angstzustände, auch Nervosität bis hin zu Aggressionen oder Depressionen können entstehen – beispielsweise, wenn GABA fehlt. Sogar was dein Pferd auf euren Wiesen frisst, hängt von diesen Darmbewohnern und deren Einfluss auf das Gehirn ab. Eine Fütterung mit sekundären Pflanzenstoffen wie verschiedensten Kräutern – diese haben häufig eine positive Wirkung auf eine reiche Bakterienvielfalt im Mikrobiom – kann dein Pferd also unterstützen und ihm bei der Bildung erwünschter Darmbakterien helfen. Das kann ihm insgesamt eine bessere Gesundheit bescheren und ganz nebenbei, als positiver Effekt sozusagen, auch einen stressfreien Gemütszustand.