PATURA Kälbertränken

Grundsätzlich kommt es natürlich auf die Haltungsbedingungen der Kälber an. Werden Kälber in kleineren oder größeren Gruppen gehalten – was der Sozialisierung, der Futteraufnahme und dem Wohlbefinden eines jeden Kälbchens dient – ist die PATURA Kälberbar mit 3, 5, 8 oder 10 Nuckeln eine geeignete Kälbertränke.

Der PATURA Nuckeleimer kommt bei der Einzelversorgung der Kälber in Frage und besonders dann, wenn ein Kalb während der Fütterung aufgrund von Krankheitssymptomen unter Beobachtung stehen soll. Mit einer Eimertränke kann die Verschleppung von ansteckenden Krankheiten vermieden werden, wobei eine gute Hygiene für alle Kälbertränken immer gegeben sein sollte.

Interessant: Ganz gleich ob Kälberbar oder Nuckeleimer, der Einsatz von Säure ist in der Kälberfütterung durchaus empfehlenswert

Ziel ist ein stabiles Tränkeprodukt mit einem PH-Wert um 5,5. Durch die Säure wird der PH-Wert in der Milch gesenkt, was zu einer Gerinnung bei Körpertemperatur führt. So unterstützen die Säuren den schnellen Gerinnungsprozess im Labmagen des Kälbchens.

Außerdem wird – besonders bei der ad libitum Fütterung – die Entstehung von unerwünschten und dem Kalb Durchfall bringenden Bakterien in der Milch vermieden. Diese entstehen durch unsaubere Tränke-Eimer oder lange stehen gelassenen Milchaustauscher oder gemolkene Vollmilch.

Bei der klassischen Tränke entsteht Durchfall oft auch dann, wenn Kälbchen zu viel auf einmal trinken, weil sie, durch die rationierte Fütterung einer klassischen Tränke, oft mit Milch unterversorgt werden.

Vorteile der Ansäuerung von Vollmilch oder Milchaustauscher, genannt Kalt-Sauer-Tränke:

1.    Säureschutz sichert die Tränkehygiene vor allem bei ad libitum Fütterung
2.    Das Kalb wird vor Verdauungsstörungen und Durchfall geschützt
3.    Hoher Arbeitsaufwand und Gewährleistung der Milchtemperatur von 38,5-39,5 Grad Celsius entfallen

So gehst du beim Ansäuern der Milch vor:

• Vollmilch oder angerührten Milchaustauscher in einen Tränke-Eimer, die PATURA Kälberbar oder den PATURA Milch Express füllen.
• Spezielle Flüssigsäuremischung – zum Beispiel das KERBL Surlac Plus Liquid mit 3-5 ml pro Liter Vollmilch- oder Milchaustauscher-Tränke – langsam oder zügig (je nach Produkt) einrühren.
• Tränkeflüssigkeit jetzt an die Kälber verfüttern. 

Wichtig: Beide Tränkeprodukte müssen beim Einrühren einer Flüssigsäuremischung bei einer Temperatur von unter 30 Grad Celsius liegen, damit ein Ausflocken vermieden wird. Ebenso darf die Säure nicht zu hoch dosiert werden. Auch das führt zum Ausflocken.

Kälberfütterung ad libitum zeigt, dass sich die Kälber weitaus besser entwickeln, als mit lediglich 6 Litern Vollmilch oder Milchaustauscher pro Tag begrenzt gefüttert. Mit einer ad libitum Fütterung werden die Kälber zu viel besseren Milchkühen. Nicht nur gesundheitlich stehen sie besser da, ihre Milchleistung ist viel höher.
Labmagen ist dehnungsfähig

Wissenschaftliche Fütterungsversuche zeigen, dass sich die Milchaufnahme von der Geburt bis zum 28. Tag, der ad libitum gefütterten Kälber, auf durchschnittlich 14,6 Liter erhöht. Denn der Labmagen ist bei den kleinen Kälbchen sehr dehnungsfähig. Das bedeutet, dass Kälber früh schon bis zu 6 Liter Vollmilch oder Milchaustauscher pro Mahlzeit aufnehmen können.

Milchleistung erhöht sich enorm

Außerdem belegen Studien, dass gerade die spätere Milchleistung ein wichtiger Faktor für die ad libitum Fütterung von Kälbern sein sollte. Denn damit können über 500 Liter mehr Milch bereits in der ersten Laktation gewonnen werden.

Erklärt wird dies mit einer hohen Zellteilung in den wichtigsten Stoffwechselorganen durch eine erhöhte Nährstoffzufuhr zum richtigen Zeitpunkt. Das Wachstum vieler Zellen beeinflusst vor allem die Organentwicklung sowie die Anlage des Euter- und Milchdrüsengewebes. Und das bereits in den ersten 4 bis 6 Lebenswochen eines Kälbchens. Nachzuholen ist eine solche Entwicklung in späteren Lebenshasen nicht mehr. Auch kleine Stiere profitieren von einer ad libitum Fütterung. Bis zu ihrem Verkauf mit oft schon vier Lebenswochen haben sie nicht selten ein Gewicht von 90 bis 95 Kilogramm erreicht.

Vorteile der Kälberfütterung ad libitum:

• Einer Trinkunlust von Kälbern wird entgegengewirkt
• Bessere Gewichtszunahme in den ersten Wochen verbunden mit intensivem Wachstum
• Kälber werden widerstandsfähiger
• Senkung der Behandlungskosten – Durchfälle werden vermieden
• Verkaufsgewicht bei Stierkälbern wird früher erreicht
• Frühere Besamung der Fersen möglich
• Höhere Milchleistung bereits in erster Laktation 

Empfohlen wird eine täglich ansteigende, zwischen 6 und 14 Liter zur Verfügung gestellte Tänkemenge in mindestens den ersten vier Lebenswochen. Bis zum Abtränken – je nach Kalb zum passenden Zeitpunkt, aber frühestens nach der 12. Lebenswoche – kann die Milchmenge sehr langsam von 6 Litern mit 6 Wochen auf 2 Liter bis zur 10. Woche verringert werden.

Wichtig ist außerdem zur Verfügung gestelltes Frischwasser ab dem ersten Tag sowie Heu und Festfutter bereits in den ersten Lebenswochen. So können die Kälber früh und im eigenen Tempo beginnen, sich an strukturreiches Futter zu gewöhnen. Das fördert die Entwicklung des Vormagens und damit das Widerkäuen des Kalbs. Erst, wenn Kälber reichlich Festfutter – 1,5 bis maximal 2,5 Kilogramm – zu sich nehmen, sollte die ad libitum Tränke wirklich beendet werden. Festfutter muss dann allerdings ausreichend zur Verfügung stehen. Doch Silage sollte erst Bestandteil der Fütterung werden, wenn die Milch vollständig abgesetzt wurde.

Unser Tipp: Nutze den Fress- und Tränkestand für Kälber von PATURA. In ihm können die Kälbchen ganz entspannt auch bis zu einer halben Stunde gehalten werden, um sie an das Rauh- und Kraftfutter beim Abtränken zu gewöhnen. Mit der Zeit fressen sie dann ganz von selbst das für sie wichtige Strukturfutter.