Weidehütten

Das kommt auf die Verweildauer deiner Pferde auf der Weide an. Aber wenn sie ganzjährig draußen gehalten werden oder sogar „nur“ über einen längeren Zeitraum, wie beispielsweise ganztägig in Zeiten der Weidesaison, muss ein Witterungsschutz wie Weidehütten vorhanden sein. Dies ist in den „Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltung unter Tierschutzgesichtspunkten“ des BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) zu lesen. Außerdem muss der Unterstand so groß sein, dass alle Tiere gleichzeitig vor Sturm, Regen, Schnee, aber natürlich auch Hitze oder Insektenplagen geschützt werden können.

Ein Auszug aus den Leitlinien: „Ein Witterungsschutz muss unabhängig vom rassespezifischen Typ vorhanden sein, wenn Pferde ganzjährig oder über einen längeren Zeitraum ganztägig auf der Weide gehalten werden. Auch in anderen Fällen muss geprüft werden, ob ein geeigneter Witterungsschutz erforderlich ist. Nicht notwendig erscheint dieser z. B. dann, wenn die Witterung so ist oder die Zeiträume für die Weide so kurz bemessen sind, dass die Pferde den Witterungsschutz nicht aufsuchen würden oder wenn sie nur so kurz auf die Weide verbracht werden, dass Leiden oder Schäden nicht auftreten können.“

Für stabile Weidehütten deren Rück- und Seitenwände z. B. komplett geschlossen sind, wie bei der GROWI Weidehütte (Tiefe 3,50 m) muss die Montage auf einem Fundament aus Beton erfolgen. Wenn du deine Weidehütte auf einem reinen Wiesengrundstück aufstellen möchtest, muss vorher also mindestens ein Punkt-Fundament gegossen werden, auf welchem die 6 Vierkantrohr-Standbeine der GROWI-Weidehütte Halt finden.

Wichtig: Das bedeutet für dich, dass Weidehütten im Allgemeinen keine beweglichen Güter sind und es meist einer Baugenehmigung bedarf oder zumindest eine Anmeldepflicht der Baumaßnahme besteht. Dabei sind Ausnahmen bezüglich der Baugenehmigung möglich, die beispielsweise, wie in der Landesbauordnung NRW (BauO NRW) § 65 (Fn 16, 10) Absatz 1.4, beschrieben sind. Hier heißt es: (1) „Die Errichtung oder Änderung folgender baulicher Anlagen sowie anderer Anlagen und Einrichtungen im Sinne des § 1 Abs. 1 Satz 2 bedarf keiner Baugenehmigung“, dazu weitere Ausführungen in Punkt 4 „Gebäude bis zu 4,0 m Firsthöhe, die nur zum vorübergehenden Schutz von Pflanzen und Tieren bestimmt sind und die einem land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb dienen“. In der Hessischen Bauordnung (HBO) ist es § 63, 1.3, der genehmigungsfreie Vorhaben wie Weidehütten regelt. Beachte also stets die Bauordnung und ihre Vorschriften bei dir vor Ort. Die Untere Naturschutz- oder Landschaftsbehörde sollte auf jeden Fall immer mit in dein Vorhaben eingeweiht werden.  

Nein! Wenn du deinen Tieren einen Gefallen tun möchtest, baust du die Weidehütte so auf, dass der Eingang nicht zur Wetterseite zeigt. Das schließt in den meisten Gegenden die Richtigen Osten und Westen aus, denn von hier kommt in der Regel das Wetter.

Überprüfe also vorher genau, aus welchen Richtungen Wind und Wetter bei dir kommen. Die Weidehütte mit der Öffnung `gen Süden zu richten, muss nicht das Schlechteste sein, denn die Sonne steigt in den Sommermonaten schnell am Himmel auf und so ist der Winkel des Lichteinfalls rasch hoch genug, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Wenn die Weidehütte dann noch eine gewisse Tiefe hat, können sich die Tiere lieber weiter ins Innere zurückziehen, anstatt mit Blick Richtung Osten oder Westen die Nase in den Sturm halten zu müssen, wenn‘s mal heftig windet oder regnet und schneit. Grundsätzlich kommt der Wettereinfluss aus dem Süden nämlich am seltensten. Doch natürlich sind die Ausrichtungen deiner Weidehütte auch nach süd-west, süd-ost oder so möglich. Richte dich am besten nach den örtlichen Gegebenheiten.