Sensenblätter

Von der Länge des Sensenblatts hängt ab, wie groß die mit einem Schwung gemähte Fläche ist. Suchst Du ein Sensenblatt für kleinere Flächen, ist eine Länge von 60 Zentimetern sehr gut geeignet. Damit kannst Du auch Ränder ausspähen und Sträucher mähen. Willst Du Flächen von 50 Quadratmetern oder mehr mähen, ist das kurze Blatt nicht so gut geeignet. In diesem Fall solltest Du ein Sensenblatt mit einer Länge von 70 Zentimetern oder mehr wählen. Andere Längen findest Du bei Forstkultursensen, Heidesensen und Buschsensen. Das sind Spezialanfertigungen für jeweils einen ganz bestimmten Zweck. Willst Du verschiedene Terrains mähen, größere Wiesen und Buschwerk mähen, legst Du Dir entweder zwei Sensen mit unterschiedlichen Blättern zu, oder Du wechselst je nach Aufgabe das Sensenblatt.

Wir unterscheiden zwischen zwei Arten von abgenutztem Sensenblatt: Arbeitest Du mit der Sense auf dem Feld, nutzt sich das Blatt tatsächlich immer wieder etwas ab. Du kannst es mit einem Wetzstein oder einem Sensenstreicher ganz einfach wieder schärfen. Sei Dir aber bewusst, dass Du dem Sensenblatt damit nur den allerletzten Schliff gibst. Das eigentliche Schärfen passiert nicht auf dem Feld, sondern zu Hause in der Werkstatt oder auf dem Hof. Denn eigentlich wird die Sense nicht geschärft, sondern gedengelt. Dafür benötigst Du einen Amboss und einen Hammer. Das Sensenblatt befindet sich beim Dengeln etwa einen Millimeter über dem Amboss, und Du schlägst mit dem Hammer so zu, dass die Finne beim Dengeln im Winkel von maximal 20 Grad zur Schneidkante auftrifft. Dengeln solltest Du immer dann, wenn das Sensenblatt wirklich stumpf und abgenutzt geworden ist. Denn dabei treibst Du das Metall zu einer dünnen und sehr scharfe Schneide aus. Nach dem Dengeln wird ebenfalls der Wetzstein eingesetzt, denn der sorgt für den letzten Schliff.

Es ist gar nicht so einfach, zwischen den verschiedenen Sensenblättern in verschiedenen Formen, Größen, Längen und Gewichtsklassen das Richtige zu finden. Warum gibt es so viele Formen? Tatsächlich hatte früher jedes Dorf, jeder Schmied seine eigene Form und Größe beim Sensenblatt. Weil das aber kompliziert war, wurde am Ende des 19. Jahrhunderts eine Einheitsform gefunden. Die sogenannte Reichsformsense hat ein leicht gebogenes Blatt und kann eigentlich von jedem für fast alles eingesetzt werden. Es geht dabei um das "normale" Mähen einer durchschnittlich bewachsenen und durchschnittlich großen Wiese. Und für alles, was nicht dem Durchschnitt entspricht, gibt es spezielle Sensenblätter:

- Große, ebene Flächen mit Gras oder leichtem Getreidebewuchs mähst Du mit einer Gras- oder Getreidesense. Das Blatt ist 75 Zentimeter lang oder länger.
- Stark verkrautete Randflächen und mit harten Farnen oder Nesseln bewachsene Flächen mähst Du mit einer Wildwuchssense, das Blatt ist etwa 50 Zentimeter lang.
- Für Sträucher und Buschwerk ist die Heidesense da.