Ratten Lebendfalle

Die Lebendfalle ist eine gute Alternative zu Schlagfallen und Giftködern, wenn du die Ratte nicht gleich umbringen willst. Im Haus und in Stall und Scheune gelten Ratten zwar als Schädlinge, weil sie Infektionskrankheiten übertragen. In freier Wildbahn leisten die Nagetiere dagegen einen wichtigen Beitrag zum biologischen Gleichgewicht. Lebendfallen bestehen grundsätzlich aus einem Käfig oder einer stabilen Box, in der die Ratte sich selbst gefangen setzt. Die Ratte kommt in diesen Käfig, weil sie vom Duft von Futter angelockt wird. Frisst sie das Futter oder kommt gegen den Auslöser des Mechanismus, schließt sich eine Klappe, und das Tier ist in Box oder Käfig gefangen. Manche Lebendfallen für Ratten haben nur einen Eingang, andere verfügen über zwei Eingänge. Wichtig zu wissen: Ratten sind lernfähig. Ist eine Ratte einmal in eine Lebendfalle geraten, geht dieses Tier nie wieder in eine Lebendfalle. Sehen Ratten eine andere in der Lebendfalle sitzende Ratte, lernen sie daraus ebenfalls. Deshalb sind Lebendfallen in Rattenkolonien nicht so wirksam wie Totfallen.

Wenn du weißt, dass sich ganz sicher Ratten in deinem Haus, in der Scheune oder im Stall aufhalten, stellst du die Falle idealerweise entlang der Wände oder an einem Möbelstück, direkt hinter einem Sack oder an einem ähnlich versteckten Ort auf. Kennst du die Laufwege der Tiere, beispielsweise weil du Pfotenspuren gesehen hast, solltet du die Falle genau da aufstellen. Normalerweise gehen die Tiere recht schnell in die Falle. Ist nach einigen Tagen noch nichts passiert, versuche es mit einem anderen Köder. Vielleicht mögen die Ratten das, was du in die Falle gepackt hast, nicht. Sollte auch das keinen Erfolg bringen, hat die Ratte vielleicht schon Erfahrung mit einer Lebendfalle gemacht oder andere Tiere in einer solchen Falle beobachtet. Du wirst das schlaue Tier nicht dazu bringen, in die Falle zu gehen - in diesem Fall ist eine andere Art von Falle die richtige Wahl. hast du vorher mit einer geschlossenen Box gearbeitet, könnte jetzt ein Käfig in anderer Bauart noch helfen (oder umgekehrt).

Lebendfallen für Ratten sind erlaubt. Allerdings bist du verpflichtet, die Falle mindestens einmal täglich, besser alle 12 Stunden zu kontrollieren. Klebefallen sind dagegen verboten, denn in diesen Fallen verenden die Tiere sehr langsam und qualvoll. Von selbstgebauten Fallen, in denen die Tiere ertrinken, wird ebenfalls abgeraten. Schlagfallen sind dagegen erlaubt, ebenso wie Elektrofallen und Bolzenschussfallen. In diesen Fallen sterben die Tiere sofort und mehr oder weniger schmerzfrei. Lebendfallen für Ratten und Mäuse sind die einzigen Lebendfallen, die ohne vorherigen Nachweis von Kenntnissen in Sachen Tierschutz aufgestellt werden dürfen. Alle anderen Arten von Lebendfallen dürfen nur von speziell ausgebildeten Personen (Jäger beispielsweise) bedient werden. Da immer mal wieder kleine Katzen und andere Tiere in Rattenfallen landen, ist diese Regelung nicht unumstritten. Übrigens unterscheiden sich die einzelnen Bundesländer durchaus darin, wie sie das Seuchenschutzgesetz in Sachen Rattenbekämpfung bewerten: Während in einigen Bundesländern Grundstückseigentümer verpflichtet sind, gegen Ratten vorzugehen, muss diese Aufgabe in anderen Bundesländern von speziell ausgebildeten amtlich Beauftragten wahrgenommen werden.