Mausefallen

Die Bekämpfung von Mäusen ist durch zwei Gesetze eingeschränkt: Das Tierschutzgesetz und die Biozidgesetzgebung regeln, was erlaubt ist. Handelst du entgegen dieser Gesetzgebung, begehst du eine Straftat, die mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren geahndet werden. Grundsätzlich darf nur Fallen aufstellen, wer eine entsprechende Genehmigung hat. Und die erhält man auf Nachweis der erforderlichen Sachkenntnisse (Kurse und Prüfungen). Was ist nun erlaubt? Klebefallen sind kategorisch verboten. Lebendfangfallen dürfen dagegen aufgestellt werden, müssen aber täglich mindestens einmal kontrolliert werden. Auf Gift solltest du verzichten, denn die Mäuse- und Rattenpopulationen entwickeln immer wieder Resistenzen gegen die bekannten Biozide. Für examinierte Schädlingsbekämpfer/-innen ist der Einsatz aber weiterhin erlaubt. Schlagfallen bringen Mäusen einen schnellen und damit gnädigen Tod - deshalb bleiben sie erlaubt.

Mausefallen gibt es seit 1894, und seitdem fragen Menschen, welche Köder am besten geeignet sind. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es kommt auf die Maus an. Hausmäuse sind Allesfresser, die überwiegend pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Wildlebende ernähren sie sich von Nüssen, Samen und Gräsern, ergänzen ihren Speiseplan aber auch mit lebenden Insekten. Als Kulturfolger lieben Mäuse das, was du auch isst. Maiskolben beispielsweise mögen die kleinen Nagetiere außerordentlich gerne. Kleine, süße Köder mit starkem Duft sind noch besser: Schokoriegel, Nuss-Nougat-Paste, Mandelmus, Schokoladenaufstriche, Rübensirup und Agavendicksaft lieben die Tiere! Speck und Käse darfst du getrost vergessen: Für ein bisschen Erdnussbutter ignoriert das jede Maus! Feldmäuse und Wühlmäuse ernähren sich anders. Sie werden normalerweise nicht mit einer Mausefalle wie die für Hausmäuse bekämpft.

Mäuse sind sehr scheue Tiere. Sie leben versteckt, bewegen sich unter und hinter Möbelstücken und meiden offene Flächen. Deckung ist ihnen sehr wichtig - sogar wichtiger als Futter. Eine mitten in der Scheune aufgestellte Mausefalle ist zwar gut sichtbar und lockt mit dem ausliegenden Köder vermutlich nicht nur Mäuse an. Aber es wird vermutlich trotzdem eine Maus in die Falle gehen. Stelle die Mausefalle besser da auf, wo die Maus gerne langläuft. Entlang von Wänden und Mauern, unter Regalen, hinter Säcken und an anderen versteckten Orten fühlen sich die Tiere wohler. Dort nehmen sie die Falle auch schnell an und betrachten eine erst einmal nicht gespannte Falle bald als adäquate Futterquelle. Noch besser ist es, wenn du die Laufwege der Mäuse bereits kennst. Siehst du Pfotenabdrücke im Staub auf Regalflächen oder gar Mäusekot, weißt du genau, wo du die Falle idealerweise platzieren solltest. Und noch ein Tipp: Die Schlagfalle platzierst du so, dass die Seite mit dem Köder zur Wand liegt. So verhinderst du, dass die Maus den Köder klaut, ohne die Falle auszulösen. Denn die Maus wird nicht um die Falle herum laufen, um dem Duft nachzugehen. Ebenfalls wichtig: Du solltest keinen Menschengeruch an der Falle hinterlassen. Zieh Handschuhe an, wenn du die Falle bestückst und aufstellst.