Kälberfütterung

In den ersten Lebenswochen eines Kalbes entscheidet sich, ob es zu einer gesunden Milchkuh oder einem kräftigen Bullen heranwachsen kann. Großen Einfluss auf diese Entwicklung hat in erster Linie die Versorgung mit ausreichend Milch durch die Mutterkuh. Aber auch die Zugabe von Kraftfutter und Heu sorgt für eine gesunde physische Entwicklung der Kälber. Langfristig sorgt eine optimale Kälberfütterung für ein robustes Immunsystem und dient der Aufzucht von widerstandsfähigen Kühen und Bullen. Eine bedürfnisorientierte Kälberfütterung reduziert daher besonders für Landwirte wirtschaftliche Einbußen, die aufgrund von Tierarztkosten oder Tierverlust auf sie zukommen könnten und ermöglicht es durch gesunde und leistungsstarke Tiere mit diesen ein Maximum an Milch- und Fleischertrag zu gewinnen.

Sobald die Kälber Heu und Kraftfutter zu sich nehmen können, ist es möglich, sie an Futterautomaten zu gewöhnen. Bei einigen Kuhrassen ist eine frühzeitige Gewöhnung an Kraftfutter dringend empfohlen, da die Milchleistung der Mutterkuh nicht immer ausreichend ist, um ein gesundes Wachstum der Kälber zu garantieren. Futterautomaten gewährleisten eine trockene und hygienisch einwandfreie Fütterung von Heu und Kraftfutter. Sie sind in zwei Varianten erhältlich: Es gibt spezielle Futterautomaten, die im Stall aufgehängt werden können und die ein stetiges Nachrutschen von frischem Futter garantieren. Daneben gibt es Futterautomaten, die speziell für den Einsatz auf der Koppel und aufgrund ihrer Größe für die Herdenhaltung konzipiert sind. Diese haben einen speziellen Durchlass, durch den nur die Kälber an den Futterautomaten gelangen können. 

Kälber sollten bereits vor dem Absetzen schrittweise an Festfutter wie Heu und Kraftfutter gewöhnt werden. Durch die stufenweise Gewöhnung an feste Nahrung neben Milch kann verhindert werden, dass die Kälber nach dem Absetzen von der Mutterkuh einen körperlichen Einbruch durchleben müssen.

Da bei Kälbern der Pansen noch nicht ausreichend entwickelt ist, wird zunächst eine Kombination aus Kraftfutter und Milch empfohlen. Die im Kraftfutter enthaltenen Stoffe fördern eine gesunde und schnelle Entwicklung des Pansens, weshalb viele Landwirte auch bei nicht schnell wachsenden Rassen zeitnah auf eine Zufütterung Wert legen. Kraftfutter sollte allerdings nicht als Alleinfuttermittel zum Einsatz kommen, sondern sollte im Optimalfall durch gehäckseltes Grundfutter wie Heu und ab der 5. Woche auch Silage ergänzt werden.