Mit einem elektrischen Weidezaun-System sorgst du dafür, dass deine Tiere auf der Weide wohlbehütet sind. Die Tiere sollen nicht weglaufen und gleichzeitig müssen sie vor Angreifern von außen geschützt sein. Die ungefährlichen Stromschläge, die die Elektrozäune auslösen, wenn Tiere oder Menschen sie berühren, sind ungefährlich. Trotzdem verursachen sie Respekt bis Angst vor einem wiederholten Berühren des Zauns. Sie halten die Tiere damit nicht nur physisch vom Zaun fern, sondern dienen auch als psychologische Barriere.
In unserem Ratgeber erklären wir dir, an was du beim Elektrozaun installieren denken musst, damit er für deine Gegebenheiten perfekt funktioniert.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert ein Elektrozaun?
Ein Elektrozaun stellt ein Kreislaufsystem dar, in dem Strom fließt. Strom, der vom Weidezaungerät durch den Draht, durch den Tierkörper und durch den Grasbewuchs in den Boden fließt, wird über Stäbe in der Erde zum Gerät zurückgeholt.
Beim elektrischen Weidezaun sind ein oder mehrere elektrische Leiter über sogenannte Isolatoren an Zaunpfählen befestigt. Die elektrischen Leiter können in Kunststoffschnüre, -seile oder –bänder eingeschlossen sein. Das dazugehörige Elektrozaungerät erzeugt kurze elektrische Impulse, die für Mensch und Tier ungefährlich sind. Das Gerät besitzt zwei Pole. Der eine Pol verbindet das Gerät über Klemmen oder Zangen mit dem Weidezaundraht, während der andere mit einem oder mehreren in die Erde gerammten Stäben verknüpft ist (Erdstäbe). Wenn das Tier den Weidezaundraht berührt, schließt es kurz den Stromkreis zwischen Draht und Erde. Der Impuls fließt durch das Tier über die Erde zurück zum Gerät.
Wenn du einen Weidezaun bauen möchtest, sorgen folgende drei Faktoren dafür, dass dein Zaun optimale Arbeit leistet und deine Tiere sicher sind:
- Elektrozaungerät:
Ein leistungsstarkes Elektrozaungerät stellt das Fundament dafür dar, dass dein Elektrozaun ausreichend mit Strom versorgt wird. Die Leistung des Geräts wird in Joule angegeben.
Bei der Auswahl des Geräts musst du die Bewuchsbelastung am Zaun und die Zaunlänge bedenken. Außerdem musst du die zu behütende Tierart sowie die Stromquelle (9 V/12 V oder 230 V) beachten, bevor du das Weidezaungerät anschließt. Weiter unten findest du genauere Informationen über das Weidezaungerät. - Leitfähigkeit:
Die Zaundrähte von langen Elektrozäunen müssen bestens leitfähig sein, damit sie richtig funktionieren. Sie sind in der Regel über Isolatoren an den Weidezaunpfählen befestigt. Zum Beispiel benötigt man für eine denkbare Zaunlänge von 120 km 2,5 mm starke Stahldrähte bei 4-drähtigen Zäunen. Wenn bei dem gleichen Draht der Zaun eindrähtig ist, kann er nur 30 km lang sein, um funktionstüchtig zu bleiben. Ist der Zaun bewachsen, fällt die mögliche Zaunlänge noch kürzer aus. - Erdung:
Strom, der durch den Draht, das Tier und über den Grasbewuchs in den Boden gelangt, wird über sogenannte Erdstäbe wieder zum Weidezaungerät zurückgeführt. Auf die Erdung wird später im Text noch ausführlich eingegangen.
Welches Zaunmaterial bietet sich für den elektrischen Weidezaun an?
Das Leitermaterial stellt eine besonders wichtige Komponente dar, wenn du einen Weidezaun anschließt. Es muss strapazierfähig und stabil sein. Durch das Leitermaterial fließt der Strom, so dass es darüber entscheidet, ob die Wirkung des Zauns erfolgreich ist oder nicht. Du kannst aus verschiedenen Leitermaterialien wählen. Die Wahl des Weidezaunleiters ist u. a. abhängig von den ausgesuchten Zaunpfählen.
Aus folgenden Leitermaterialien kannst du wählen, wenn du einen Elektrozaun baust:
- Weidezaun-Draht:
Im Gegensatz zu den anderen Leitermaterialien besteht reiner Zaundraht für die Weide ausschließlich aus Metall und nicht auch aus Kunststoff. Leiter aus dick verzinktem Stahldraht kommen insbesondere für fest installierte Zäune in Frage, da sie sehr robust und stark sind. Der Stahldraht ist langlebig und widerstandsfähig. Es gibt jedoch auch Kunststoffzaundrähte, bei denen Metalldraht mit Kunststoff ummantelt ist. Sie eignen sich für mobile Elektrozäune. Sie sind flexibel und leicht, so dass du sie gut aufrollen kannst. - Weidezaun-Litze:
Litzen setzen sich aus einem Geflecht von leitenden Metalldrähten (zum Beispiel Edelstahl und Kupfer) und nicht leitenden Kunststofffäden zusammen. Sie eignen sich sowohl für den Festzaun als auch für mobile Weidezäune. Oft kannst du neben Anzahl und Durchmesser der Leitern und Kunststofffasern aus verschiedenen Farben wählen. Durch die Kombination von Weiß und einer anderen Farbe kann man den Zaun gut erkennen. - Weidezaun-Seile:
Das Seil besteht wie die Litze aus Kunststofffäden und Metalldrähten, die miteinander verflochten sind. Das Weidezaunseil ist dicker als die Litze und dünner als die Weidezaunbänder. Ihr Durchmesser beträgt meist zwischen 3 und 8 Millimeter. Seile sind leicht zu handhaben und eignen sich deshalb sehr gut für flexible Weidezäune. Auch die Weidezaun-Seile sind in verschiedenen Farben im Angebot. - Breitbänder für den Weidezaun:
Das Weidezaunband gehört zu den beliebtesten Leitermaterialien. Im Weidezaunband verlaufen Kunststofffäden parallel zu den Metallleitern, mit denen sie wiederum mit Kunststofffäden verwoben sind. Dadurch ist es dehnbarer als Draht. Wegen seiner Breite ist es gerade für Tiere besser sichtbar und fördert auf diese Weise den Effekt der Hütung. - Weidezaunspanner und Weidezaunverbinder:
Die Zaunverbinder verbinden Litzen, Drähte, Seile oder Bänder fachgerecht miteinander. Dabei wird der Fluss der elektrischen Energie nicht unterbrochen. Zaunspanner verwendest du, wenn du die Zaunanlage aufbaust oder den Zaun reparierst. Mit seiner Hilfe bleiben die Leitermaterialien gespannt. Für jede Art von Leitermaterial gibt es spezielle Elektrozaunverbinder und Elektrozaunspanner.
Wie sieht die perfekte Erdung aus?
Wenn du deinen Weidezaun richtig anschließen willst, ist es essenziell, dass du auf eine korrekte Erdung achtest. Wie oben bereits erwähnt funktioniert der Elektrozaun als Kreislaufsystem. Das heißt Strom, der durch den Draht, die Tiere oder Grasbewuchs in den Boden fließt, muss wieder in das System zurückgeholt werden. Diese Funktion erfüllen die Erdstäbe oder Erdpfähle. Erdstäbe leiten den Strom über das Erdkabel in das Weidezaungerät zurück und der Stromkreis wird wieder geschlossen.
Falls du einen kleinen Elektrozaun anschließt und eine gute Bodenbeschaffenheit vorliegt, reicht ein Erdungsstab für einen funktionstüchtigen Elektrozaun aus. Mehrere Erdpfähle solltest du einsetzen, wenn du einen langen Elektrozaun aufbaust und ein besonders starkes Weidezaungerät installierst. Auch wenn der Boden trocken, sandig, steinig oder stark bewachsen ist, muss die Erdung entsprechend ausgeweitet werden.
Folgende Punkte sollten erfüllt sein, damit es zu keinen Stromverlusten durch eine mangelhafte Erdung kommt:
- Verwende für fest installierte Netz- und Akkugeräte mindestens drei Erdstäbe (je 1 bis 2 Meter lang)!
- Setze bei tragbaren Akkugeräten mindestens einen Erdstab von einem Meter Länge in möglichst feuchten Boden ein – bei Trockenheit noch mehr Stäbe!
- Achte darauf, dass alle Verbindungen geschraubt sind!
- Nutze ausschließlich feuerverzinkte Teile für die Erdung, da Rost isoliert!
- Überprüfe regelmäßig die Erdung deines Weidezaungeräts!
Folgendermaßen sollte die Standarderdung für Weidezaungeräte von 1 bis 5 Joule aussehen:
Schlage drei verzinkte Erdstäbe, die jeweils ein Meter lang sind, im Abstand von drei Metern in den Boden ein und verbinde sie mit Schrauben und Hochspannungskabel.
Wie sieht die Erdungskontrolle aus (Testablauf)?
Bei fest installierten Geräten solltest du das Erdungssystem mindestens einmal pro Jahr überprüfen. Ebenso solltest du es testen, wenn du dein Gerät neu installiert hast.
Falls das Erdungssystem nicht ausreicht, kannst du zwischen Erdstab und dem umliegenden Erdbereich eine Spannung messen oder du verspürst einen elektrischen Schlag, wenn du den Boden berührst.
Der Test für die Erdungskontrolle läuft folgendermaßen ab:
- Löse einen Kurzschluss aus, indem du etwa 100 m vom Gerät entfernt Eisenpfähle in den Boden steckst und sie mit den Zaundrähten in Berührung bringst. Dadurch sinkt die Zaunspannung auf etwa 2.000 Volt.
- Schiebe den Erdstab eines Digital-Voltmeters etwa 1 m vom letzten Erdstab deines Elektrozaungeräts entfernt in die Erde. Drücke dann den Messkontakt des Digital-Voltmeters auf den letzten Erdstab des Weidezaungeräts.
- Ist das Weidezaungerät eingeschaltet, zeigt das Digital-Voltmeter die Spannung auf dem Erdungssystem:
0 bis 200 Volt (0,2 kV Anzeige): Deine Erdung ist optimal.
2. 200 bis 600 Volt (0,2 kV bis 0,6 kV) Anzeige: Deine Erdung ist akzeptabel.
3. Über 600 Volt: Du musst deine Erdung verbessern, indem du weitere und ggf. längere Erdstäbe einschlägst. So erhöhst du die Zaunspannung und die Sicherheit des Zauns.
TIPP: Wenn du regelmäßig die Erdung kontrollierst, sorgst du für hohe Sicherheit am Zaun – insbesondere bei trockenen Bodenverhältnissen.
Was sind Weidezaunisolatoren?
Der Weidezaunisolator ist ein Bauteil aus nichtleitendem Material am Weidezaun. Er sorgt dafür, dass der elektrische Leiter des Weidezauns an den Weidezaunpfählen befestigt, gehalten oder geführt wird, ohne dass es zu einem bemerkenswerten Stromfluss durch das Befestigungsteil kommt. Isolatoren zeichnen sich dementsprechend durch eine hohe mechanische Belastbarkeit und eine unbedeutende elektrische Leitfähigkeit aus.
Es gibt verschiedene Arten von Isolatoren. Du musst sie für die unterschiedlichen Weidezaunpfosten passend auswählen. Es wird beispielsweise zwischen Isolatoren mit Gewinde für Holzpfähle oder Weidezaun-Isolatoren für Metallpfähle unterschieden. Außerdem werden Isolatoren mit metrischem Gewinde und Isolatoren zum Nageln angeboten.
Isolatoren können nach ihrer Hauptfunktion unterschieden werden:
- Führung des Leitermaterials
- Umlenkung in den Ecken
- Strecken des Leitermaterials
- Abstand halten zwischen Pfosten und Leitermaterial
- Sicherheit im Bereich des Tors
Eines der klassischen Modelle unter den Weidezaunisolatoren ist der Ringisolator. Du kannst ihn für Weidezaunlitzen, Weidezaunseile als auch für schmale Weidezaunbänder verwenden. Für breite Weidezaunbänder verwendest du Breitband-Isolatoren. Hier kannst du ebenfalls aus vielen Ausführungen wählen.
Welche Weidezaunpfähle sind für einen Elektrozaun besonders geeignet?
Weidezaunpfähle stellen einen grundlegenden Bestandteil des Elektrozauns dar. Sie tragen erheblich dazu bei, dass deine Tiere sicher gehütet sind. Deswegen musst du beim Bauen eines Weidezauns auf ihre Auswahl ein besonderes Augenmerk haben. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Mobilzaunpfählen und Festzäunen.
Häufig verwendete Pfähle sind folgende:
Weidezaunpfahl Holz:
Der Holzzaun ist der wohl älteste Weidezaun. Weidezaunpfähle aus Holz werden für dauerhafte Weidezäune verwendet. Die Pfähle werden meist per Hand oder mit Maschine in den Boden eingegraben. Achte bei der Wahl deiner Weidezaunpfähle auf hochwertiges Holz. Beispielsweise ist Eiche langlebig und nicht anfällig für Fäulnis oder Insektenbefall. Anfälligeres Holz wie zum Beispiel das von der Kiefer kann über ein Kesseldruckverfahren veredelt und imprägniert werden. Weidezaunpfähle aus Holz sind jedoch als Elektrozaun nur verwendbar, wenn zusätzlich Weidezaunisolatoren für die Leitermaterialien angebracht werden. Feuchtes Holz leitet den Strom und der Weidezaun verliert seine Funktion: Er ist nicht mehr hütesicher. Es gibt eine große Auswahl an Isolatoren für Holzpfähle. Du kannst sie passend zu deinem Leitermaterial auswählen.
Weidezaunpfahl Kunststoff:
Kunststoffpfähle eignen sich insbesondere für den mobilen Einsatz. Du kannst sie aber auch für eine längerfristige oder dauerhafte Zaunanlage verwenden. Pfähle aus Kunststoff haben sich bezüglich der Materialien und der Anwendungsmöglichkeiten in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Insbesondere glasfaserverstärkte Produkte zeichnen sich durch eine starke Belastbarkeit und eine hohe Elastizität aus. Durch zusätzliche UV-Stabilisatoren sind die Pfähle außerdem haltbarer. Der größte Vorteil der Kunststoffpfähle ist jedoch, dass sich die Isolatoren direkt am Pfahl befinden. Entsprechende Halterungen und Aussparungen können wegen der isolierenden Eigenschaften des Kunststoffs direkt genutzt werden. Dadurch sparst du Zeit und Anstrengungen beim Errichten deines neuen Elektrozauns. Mit entsprechenden Tritt-Möglichkeiten kannst du die Pfähle in den Untergrund eintreten. Ist der Boden fester, eignen sich bestens die Pfähle mit Doppeltritt, dessen Stege gleichzeitig als Auflage auf dem Boden dienen. Sind die Bodenverhältnisse normal, ist ein Weidezaun mit Einzelspitze ausreichend. In weichem Boden gibt der Pfahl mit Doppelspitze besseren Halt. Da in den Ecken vermehrt Zugkräfte wirken, setzt du dort am besten Festzaunpfähle oder verstärkst die Kunststoffpfähle mit Streben.
Weidezaunpfahl Fiberglas:
Glasfiberpfähle können hervorragend für den mobilen Weidezaun verwendet werden. Sie sind sehr witterungsbeständig und halten UV-Strahlung, Kälte und Nässe problemlos aus. Die nahezu unendlich haltbaren Pfähle sind einfach in den Boden einzutreten und besitzen nur ein leichtes Gewicht, so dass sie als Bestandteil einer Mobilzaunanlage für den wiederholten Auf- und Abbau bestens geeignet sind. Mit meist über 20 cm tiefen Bodenspitzen halten sie in jedem Gelände. Wie bei den Kunststoffpfählen ist es ratsam, an Stellen mit Richtungsänderung Holzpfähle zu setzen oder die Fiberglaspfähle mit Streben zu unterstützen.
Weidezaunpfahl Federstahl:
Federstahl besitzt im Vergleich zu anderen Stahlarten eine höhere Festigkeit. Weidezaunpfähle aus Federstahl sind unabhängig von der Temperatur gleichbleibend stabil. Sie sind für den ganzjährigen Einsatz geeignet, da sie nicht brechen. Federstahlpfähle werden vorwiegend für das Hüten von Rindern eingesetzt. Deswegen besitzt der typische Federstahlpfahl nur einen Isolator am Kopf des Pfahls, durch den du das Leitermaterial führst. Wegen der meist nur geringen Höhe der Pfähle von bis zu 90 cm und der Steife des Materials brauchst du bei der Anlage eines Elektrozauns mit Federstahlpfählen in der Regel keine Holzpfähle oder Streben zur Zugentlastung anzubringen.
Weidezaunpfahl T-Pfosten:
T-Pfosten werden aus robustem Schienenstahl hergestellt, wie er typischerweise für Eisenbahnschienen verwendet wird. Schienenstahl gehört zu den am höchsten beanspruchbaren Stahlarten. T-Pfosten sind deswegen bestens geeignet, wenn du einen festen Pferdezaun bauen möchtest. Alle 55 mm sind über die gesamte Länge Noppen angeordnet, damit die Isolatoren für Draht, Litze, Seil oder Band auf einer bestimmten Höhe fixiert werden können. Eine massive Fußplatte sorgt für optimalen Halt. Für einen optimalen Witterungsschutz ist die Oberfläche lackiert. Mit bestimmten Ecken-Sets, die mit Hilfe zusätzlich stützender Pfosten den größeren Zug in den Ecken aufnehmen, erreichst du Stabilität, auch wenn der Zaun die Richtung ändert. Du kannst aber auch hier die Festigkeit des Zauns durch das Einschlagen von Holzpfählen erreichen.
Welche Weidezaungeräte gibt es und worin unterscheiden sich diese?
Es gibt eine Vielzahl an Weidezaungeräten, die jeweils für unterschiedliche Ansprüche hergestellt werden. Sie unterscheiden sich insbesondere von der Stromquelle zur Energieversorgung des Elektrozauns.
Weidezaungerät 230V:
Wenn ein Stromanschluss vorhanden ist, kannst du ein Weidezaungerät 230 Volt mit Netzanschluss Es ist im Anschaffungspreis vergleichsweise gering, die Energiekosten sind niedrig und du profitierst vom Komfort in der Bedienung.
Weidezaungerät 12V:
Ein Weidezaungerät 12 Volt mit einem Akku-Anschluss kannst du nutzen, wenn keine Steckdose in der Nähe ist. Hier musst du jedoch mit einem hohen Wartungsaufwand für das Nachladen des Akkus rechnen. Im Sommerhalbjahr kannst du den Aufwand verringern, indem du Solarmodule einsetzt.
Weidezaun Kombigeräte:
Kombi-Elektrozaungeräte können an eine 12V Batterie angeschlossen oder als Netzgerät am 230V Stromnetz betrieben werden.
Weidezaun 9V Batteriegeräte:
Du kannst auch Elektrozaungeräte mit nicht aufladbaren 9 Volt Batterien Dies ist jedoch die teuerste Alternative. Die leeren Batterien musst du als Sondermüll entsorgen und die Leistungsstärke ist relativ gering. Allerdings sind die Geräte handlich und einfach im Umgang.
Mit zwei Leistungsangaben zum Elektrozaungerät bist du über seine Leistungsfähigkeit informiert:
- Impulsenergie in Joule:
In Joule wird die maximale Energie angegeben, die ein Gerät an den Zaun abgibt. Je höher diese Energie, desto kräftiger ist der elektrische Schlag für das Tier und desto leichter wird der Bewuchs vernichtet.
Geräte mit niedriger Impulsenergie (< 0,5 Joule): für leicht zu hütende Tierarten und kurze Zäune ohne oder nur mit leichtem Bewuchs von Gras
Geräte mit mittlerer Impulsenergie (1 bis 5 Joule): für schwer zu hütende Tiere und Zäune mit normalen Grasbewuchs
Geräte mit hoher Impulsenergie (über 5 Joule): speziell für lange Zäune mit starkem Grasbewuchs - Spannung bei Belastung in Volt:
Nach VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) muss ein hütesicherer Zaun auch bei Belastung eine Mindestspannung von 2.000 Volt aufweisen.
Wichtig ist ein hoher Spannungsverlauf in Bereichen mit starker Belastung. Auch bei extremen Situationen muss noch eine hohe abschreckende Wirkung auf das Tier existieren.
Um das richtige Gerät für dich auszuwählen, musst du neben der Stromquelle folgende Faktoren bedenken:
Der Bewuchs:
Je mehr Bewuchs sich am Zaun befindet, desto weniger leitfähig sind die Zaundrähte. Die Bewuchsverhältnisse am Zaun spielen also eine große Rolle bei der Auswahl eines Elektrozaungeräts. Hohe Impulsenergien der Weidezaungeräte müssen trotz starken Bewuchses eine hohe Zugspannung aufrechterhalten.
Die Zaunlänge:
Als Zaunlänge gilt hierbei nicht die Summe der gesamten Länge der Zaundrähte, sondern nur die einfache Länge. Bei gleicher Zaunlänge transportieren mehrdrähtige Zäune den Strom besser als eindrähtige. Dabei müssen sie in regelmäßigen Abständen untereinander verbunden sein.
Die Tierart:
Für ein leistungsstarkes Gerät solltest du dich entscheiden, wenn du schwer zu haltende Tiere hüten musst wie zum Beispiel Wildtiere, Schafe, Ziegen und Federvieh. Bei leicht zu haltenden Tieren wie Rindern, Pferden, Schweinen oder anderen Haustieren kannst du bei gleichen Zaunlängen Geräte mit geringerer Leistung wählen.
Wenn du noch mehr über Weidezaungeräte erfahren möchtest, dann informiere dich umfassend durch die Lektüre unseres Artikels „Weidezaungeräte – Was Du vor dem Kauf wissen musst!“.
Welcher Zaun für welche Tierart?
Elektrozäune sind geeignet, um nahezu alle Tierarten einzuzäunen bzw. abzuwehren. Aber bevor du deinen elktrischen Weidezaun baust, musst du dich genau informieren, welcher Zaun für deine Tierart geeignet ist. Du brauchst beispielsweise für einen Hundezaun ein anderes Gerät und andere Materialien als zur Wildschweinabwehr. Die Zäune unterscheiden sich dabei in der Anzahl der Drähte, in der Höhe und teilweise im Zaunmaterial. Außerdem ist es wichtig, ob es sich um eine Außen- oder Zwischenabzäunung handelt.
Im Folgenden findest du die für dich wichtigen Angaben zu Anzahl und Höhe der Außenzäune. Für Innenzäune kannst du die Zaunhöhen um 10 bis 15 cm niedriger wählen und du kannst ggf. einen Zaundraht weniger verwenden.
Einzäunung:
- Elektrozaun Kühe: 0,85 m bis 1,05 m hoch, 1 bis 2 Drähte
- Elektrozaun Rinder und Mutterkühe: 0,85 m bis 1,05 m hoch, 2 bis 3 Drähte
- Elektrozaun Kleinpferde und Ponys: 1,05 bis 1,30 m hoch, 2 bis 3 stromführende Leiter
- Elektrozaun (Groß)-Pferde: 1,3 bis 1,6 m hoch, 2 bis 3 stromführende Leiter
- Elektrozaun Schafe: 0,9 m bis 1,05 m hoch, 4 bis 5 Drähte
- Elektrozaun Ziegen: 1,05 bis 1,2 m hoch, 4 bis 6 Drähte
- Elektrozaun Schweine: 0,5 bis 0,75 m hoch, 2 bis 3 Drähte (Zweiter wilddichter Zaun wichtig!)
- Elektrozaun Hühner und anderes Geflügel (Geflügelzaun): 0,6 bis 1,2 m hoch (je nach Flugfähigkeit), 5 bis 7 Drähte
- Elektrozaun kleiner Hund und Elektrozaun Katze (für oder gegen): 0,55 bis 0,75 m hoch, 3 bis 4 Drähte
- Elektrozaun große Hunde (für oder gegen): 0,85 bis 1,05 m, 2 bis 4 Drähte
Auszäunung:
- Elektrozaun gegen Wölfe: mindestens 1,20 m, 4 bis 5 Drähte
- Elektrozaun gegen Mardern und Waschbären: mind. 2 Drähte in geringem Abstand, im Wechsel mit + und – Pol des Geräts verbunden
- Elektrozaun gegen Rehwild: bis 1,40 m, 5 bis 6 Drähte
- Elektrozaun gegen Fischotter: 0,40 m hoch, 4 Drähte
- Elektrozaun gegen Kaninchen: etwa 0,55 m hoch, 3 Drähte, ggf. geerdeter Draht unter dem Zaun direkt auf dem Boden, Zaun leicht zur Tierseite geneigt
- Elektrozaun gegen Wildschweine: 0,55 m bis 0,75 m, 2 bis 3 Drähte
- Elektrozaun gegen Rotwild: 1,5 m, 5 Drähte
- Elektrozaun gegen Fischreiher: etwa 0,75 m, 2 bis 3 Drähte
- Elektrozaun gegen Tauben: an Gebäudefassaden aus 1 bis 3 Drähten über leitfähigen, geerdeten Grundfläche
- Elektrozaun gegen Braunbären: etwa 1,20 m hoch, 5 Drähte
Eingezäunte Tiere haben sich in der Regel schnell an den Elektrozaun gewöhnt und achten seine Begrenzungslinie. Tiere, die von außen abgewehrt sollen und noch keine Erfahrung mit dem Zaun gemacht haben, schreckst du schwieriger ab. Deswegen müssen Tiere, die ausgezäunt werden sollen, einen starken und einprägsamen elektrischen Stromschlag erhalten, wenn sie den Zaun berühren. Auf diese Weise vertreibst du sie wirksam. Verwende daher ausschließlich schlagstarke Elektrozaungeräte bei Abwehrzäunen.
Hersteller wie Patura machen schnell das richtige Gerät finden möglich. Mit dem Zaunrechner von Patura kannst du rasch das speziell auf deine Bedürfnisse abgestimmte Patura Weidezaungerät ermitteln. Über die Pfeiltasten gibt du die Parameter Stromquelle, Tierart, Länge und Bewuchs ein. Du bekommst sofort eine Empfehlung für ein Gerät, das zu den dir vorliegenden Bedingungen optimal passt. Dein neues Weidezaungerät kaufen kannst du online einfach und schnell bei Stallbedarf24.
Was kostet ein Elektrozaun?
Was ein Elektrozaun kostet, lässt sich nicht ohne nähere Angaben sagen. Die Kosten deines elektrischen Weidezauns und sein Zubehör hängen von vielen Faktoren ab. Dazu gehören wie oben beschrieben zum Beispiel die zu hütende Tierart, Zaunlänge, Festzaun oder mobile Zaunanlage, Wahl des Materials der Pfosten und des Leitermaterials, Bewuchsverhältnisse am Zaun und vieles mehr.
Um eine realistische Preisvorstellung von dem Zaun zu bekommen, der deine Anforderungen erfüllt, solltest du dir Material und Kosten von einem Händler deiner Wahl aufstellen lassen. Das erfahrene Expertenteam bei Stallbedarf24 freut sich auf deine Anfrage.
Wir hoffen, dass wir dir mit unseren Informationen über den elektrischen Weidezaun weiterhelfen konnten, und wünschen dir viel Erfolg und Spaß beim Installieren.
Quellen:
Patura Gesamtkatalog 2020
https://de.wikipedia.org/wiki/Federstahl
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrozaun
Bildnachweis:
© Pixabay / PIRO4D
© Patura.com
Hallo ihr Lieben !
Wir haben eine Aussentreppe, die vom Hof zur Terrasse führt.
Auf der Terrasse sind sehr viele Wildvögel, die von Katzen gejagt bzw. getötet werden.
Wir möchten die Aussentreppe (Alu) elektrisch sichern.
Was können Sie uns vorschlagen.
Gruß Hardam
Hallo Herbert Hardam,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Ratgeber.
Sie fragen nach einer elektrischen Sicherung einer Außentreppe. Für mich klingen die örtlichen Gegebenheiten sehr speziell und schwer aus der Ferne beurteilbar. Deswegen empfehle ich Ihnen, Kontakt zu einem Elektrozaun-Fachbetrieb vor Ort aufzunehmen. Dieser kann Ihnen sicher einen passenden Vorschlag präsentieren, nachdem er Treppe und Terrasse in Augenschein genommen hat.
Viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben wünscht
Birgit Lorbacher
Frage : Wir möchten unseren Weidezaun – Hundezaun am Eingangstorweg für 1,20 m unterbrechen und dann weiterführen. Wie kann das geschehen ? MfG
Hallo Herr Rohde,
Um Ihren Weide- bzw. Hundezaun am Eingangstorweg zu unterbrechen und dann wieder fortzuführen, könnten Sie ein Untergrundkabel verwenden. Nachdem das Kabel verlegt ist (Wichtiger Hinweis: Untergrundkabel in einem Kunststoffleerrohr verlegen, um Beschädigungen zu vermeiden), können Sie die Klemmen an den Enden des Kabels an den Zaun anschließen. Stellen Sie sicher, dass die Klemmen richtig angeschlossen und festgezogen sind, um einen sicheren und zuverlässigen Stromfluss zu gewährleisten.
Viele Grüße,
Birgit Lorbacher
Wir brauchen eine Drahtseilklemme. Schön zu lesen, wie man die Erdung am besten anschließt. Dies werde ich mir genauer anschauen.