Katzen sind von Natur aus neugierig und entdecken abenteuerlustig ihre Umwelt. Außerhalb der Wohnung bringen sie sich als Freigänger dadurch auch in Gefahr: Stark befahrene Straßen, Bahntrassen und andere für Katzen nicht erfassbare Situationen lauern leider überall. Wenn du es deiner Katze trotzdem mit einem Freigang ermöglichen möchtest, sich in der Sonne zu aalen und in Beeten zu wälzen, machst du deinen Garten am besten katzensicher. Auf diese Weise gewährst du deinem Liebling kleine Freiheiten in der Natur. Mit einer speziellen Umzäunung und katzenfreundlichen Pflanzen sicherst du die Samtpfote vor Gefahren.
Was du unternehmen kannst, um deinen Garten katzensicher zu gestalten, liest du in unserem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Was solltest du bei der katzensicheren Zaungestaltung bedenken?
Bei einer Umzäunung solltest du grundsätzlich folgendes beachten, wenn du sie für die Katze ausbruchsicher gestalten möchtest:
- Achte bei den kletterstarken Tieren für den ausbruchsicheren Zaun auf eine Höhe von mindestens 1,80 Meter!
- Frage in der zuständigen Behörde (Bauamt) nach, falls du den Zaun oder auch deinen Garten stark umgestalten möchtest – zum Beispiel die Zaunhöhe sehr zunimmt!
- Überlege vorab, wieviel Geld du bereit bist zu investieren!
- Sprich zu Beginn der Planung mit deinen Nachbarn! Es wäre schade, wenn wegen deiner Zaungestaltung ein Streit zwischen euch entstehen würde.
Herkömmlicher Gartenzaun – welche Möglichkeiten gibt es, um ihn katzensicher zu machen?
- Maschendrahtzaun:
Auch bereits bestehende gewöhnliche Maschendrahtzäune eignen sich für einen sicheren Katzengarten. Er muss allerdings hoch genug sein und du musst ihn oben zum Beispiel mit einem Überkletterschutz absichern. - Überkletterschutz für einen bereits bestehenden Zaun:
Ein Überkletterschutz lässt sich bestens an bereits bestehenden Zäunen oder Mauern befestigen. Er besteht aus nach oben gebogenen Metallstangen, an denen ein Netz befestigt ist. Die Stangen kannst du leicht montieren und durch ihre Abwinkelung können Katzen das Netz nicht überwinden. Auch glatte Plexiglaszuschnitte kannst du gut nutzen, um ein Überklettern zu verhindern. Eine besondere Art des Überkletterschutzes stellen Rollen bzw. Rohre dar. Darauf wird weiter unten im Text noch eingegangen. - Katzengehege als Teil des Gartens:
Es gibt Katzengehege oder auch Katzenvolieren, die du auf einem Teil des Gartens errichtest. Du kannst fertige Bausätze kaufen, die zum Teil auch erweiterbar sind, oder du wirst selbst kreativ und stellst deinem zukünftigen Gartentiger eigenständig ein Gehege zusammen. - Neue Einzäunung des gesamten Grundstücks:
Wenn dein Grundstück noch keinen Zaun hat und du es mit einem hohen und hochwertigen Zaun umgeben möchtest, musst du bedenken, dass das sehr kostspielig werden kann. Du kannst dich zum Beispiel für Stabgitterzäune aus Metall oder einen Zaun aus Rollgitter entscheiden.
TIPPS:
|
BEACHTE:
|
Wie machst du den Zaun katzensicher mit einer Rolle?
Manche Katzenbesitzer werden sehr kreativ und montieren glatte Plastik- oder auch Plexiglasrohre auf der Zaunkrone eines bestehenden festen Zauns oder etwas unterhalb der Zaunkrone auf der Zauninnenseite. Selbst wenn es eine Katze schafft, den Zaun hochzuklettern, muss sie hier stoppen. Die Rohre sind zu glatt, um Halt zu finden und auf die andere Seite des Zauns zu gelangen. Der Zaun muss jedoch auch in diesem Fall mindestens 1,80 m hoch sein, da die Katze nicht mit einem Sprung auf die Zaunkrone kommen darf. Sonst kann sie von hier aus leicht auf die andere Seite des Zauns springen.
Es gibt auch die Variante, bei der die Rohre lose befestigt sind. In diesem Fall drehen sie sich um die eigene Achse, wenn die Katze von unten dagegen greift und sich bemüht Halt zu finden. Mit diesem System hat der Gartentiger noch weniger Chancen sein abgestecktes Revier zu verlassen.
Gibt es elektrische Weidezäune für Katzen?
Analog zu den elektrischen Weidezäunen für Großtiere gibt es auch elektrische Katzenzäune. Um den Garten katzensicher zu machen, verwendet man für die kleineren Tiere entsprechend schwache Weidezaungeräte. Der Fachhandel bietet geeignete Katzenzaun-Sets an. Hier sind die einzelnen Teile optimal aufeinander abgestimmt. Die Zäune weisen kleine Maschenweiten auf, sind sichtbar, flexibel gestaltbar und sind in verschiedenen Längen erhältlich.
Garten katzensicher machen ohne Zaun – geht das?
Der unsichtbare Katzenzaun kann ebenfalls eine Lösung sein, den Garten für die Katze sicher zu machen. Der unsichtbare Zaun ist denkbar unauffällig. Herkömmliche Zäune sehen unter Umständen nicht nur hässlich aus und nehmen dir viel Licht auf dem Grundstück, sondern bergen auch ein gewisses Verletzungsrisiko für deine Katze. Alles, was niedriger als 1,80 Meter ist, stellt kein zuverlässiges Hindernis für sie dar. Dementsprechend rät man, Zäune noch höher zu machen oder mit Überkletterschutz zu versehen. Die Katze wird trotzdem versuchen über den Zaun zu gelangen.
Beim unsichtbaren Zaun handelt es sich weniger um einen Zaun im Sinne des Wortes als vielmehr um eine Lernhilfe und eine Schutzeinrichtung für deine Katze. Du bestimmst, wo die Freiheit für dein Tier endet. So bewahrst du es davor, auf eine Straße zu laufen oder mit dem Nachbarhund in Konflikt zu geraten. Ein unsichtbarer Katzenzaun ist eine flexible Lösung, die du immer wieder neu anpassen kannst. Bauliche Veränderungen am Garten sind nicht nötig.
Wie funktioniert der unsichtbare Katzenzaun?
Gärten katzensicher machen ohne Zaun – geht das?
Es geht, ja, aber es ist weder eine angemessene Lösung für deine Katze, noch ist es tierschutzrechtlich erlaubt. Ganz im Gegenteil: Unsichtbare Katzenzäune sind in Deutschland verboten.
Und das aus gutem Grund: Der unsichtbare Zaun besteht lediglich aus einem dünnen Draht, den du auf der Erde verlegst oder ein paar Zentimeter tief eingräbst. Das bedeutet, deine Katze kann ihn weder sehen noch sonst irgendwie wahrnehmen, bevor sie in die Stromfalle läuft. Denn das ist es, was der unsichtbare Katzenzaun für deine Katze ist.
Warum? Mit dem Draht ist ein Funksender verbunden, der ein Signal entlang des Zauns sendet. Deine Katze trägt das dazugehörige Gegenstück: ein Halsband mit einem kleinen Funkempfänger. Nähert sie sich dem Draht in der Erde, empfängt das Halsband das Funksignal und löst zuerst einen Warnton aus. Läuft die Katze dennoch weiter – weil sie ja nicht weiß, was dieser Warnton bedeuten soll – löst das Halsband einen unangenehmen Stromimpuls aus, der deine Katze über das Halsband am Körper trifft. Dabei ist die Impulsstärke variabel. Katzen sollen auf diese Weise lernen, bei Ertönen des Warntons nicht weiterzugehen.
In Deutschland sind grundsätzlich Impuls-Trainer und unsichtbare Zäune verboten. Das deutsche Tierschutzgesetz formuliert in seinem Paragrafen 3 Satz 1 Nr. 11 Folgendes:
„Es ist verboten, […] ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist.“
Ausnahmen soll es allerdings geben. Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen derartigen Katzenzaun zu installieren, kann sich erkundigen.
Welche zusätzlichen Gefahren bergen unsichtbare Katzenzäune?
Der unsichtbare Katzenzaun ist für die Tiere an sich nicht gefährlich. Doch natürlich erhalten sie einen Stromschlag. Für deine Katze ist das ein großer, unerwarteter, aus dem nichts auftauchender Stromimpuls und Schock – nicht nachvollziehbar und durchaus das emotionale, mitunter auch physische Wohlbefinden störend.
Hinsichtlich des Tierschutzes ist es also mehr als fragwürdig, deine Katze mit den Stromstößen zum Gehorsam zu zwingen. Sie sieht, riecht und hört, dass andere Tiere die Grundstücksgrenze übertreten und der unsichtbare Katzenzaun den anderen also nichts anhaben kann. Sie selbst ist dagegen jedes Mal mit dem Stromstoß konfrontiert. Das verwirrt, ängstigt und frustriert ein Tier. Da die Katzen häufig das Warnsignal nicht mit dem Stromimpuls verbinden, verstehen sie nicht, warum sie grundlos einen Schlag erhalten. Dauerhaft kann das die Tiere aggressiv machen.
Eine weitere Gefahr stellt das Halsband dar. Katzen klettern, drücken sich durch Sträucher, an Ästen entlang und durch engste Ritzen. Mit dem Halsband können sie hängen bleiben. Denn damit die Katze das Halsband mit dem Funksender nicht abstreift, muss es stabil sein und relativ eng anliegen. Deine Katze kann sich dadurch mit dem Halsband strangulieren oder bei dem Versuch verletzen, es loszuwerden.
Kann dichte Bepflanzung allein den Garten katzensicher machen?
Manche Katzenbesitzer schaffen es, mit einer passenden und üppigen Heckenpflanzung ihre Grundstücke katzensicher zu gestalten. Insbesondere dichte Dornenhecken sorgen dafür, dass die Katze den Garten nicht verlassen kann. Es dauert jedoch mitunter viele Jahre, damit die Hecken und Sträucher so dicht sind, dass kein Gartentiger mehr durch irgendeine Lücke passt.
Du kannst auch einen schlupfsicheren Gartenzaun eng bepflanzen. Das macht den Zaun noch sicherer und er sieht dazu schöner aus.
HINWEIS:
|
Wie kannst du Regentonne, Pool oder Teich im Garten katzensicher machen?
Um die Katze wirksam vor den Gefahren des Ertrinkens im Garten zu schützen, kannst du mit einfachen Mitteln aktiv werden.
- Regentonnen sicherst du mit einem Deckel ab. In verschlossene Regentonnen können Katzen nicht hineinfallen.
- Auch andere Gefahrenquellen wie Pools sicherst du am besten mit Abdeckungen.
- Selbstverständlich kannst du deinen Pool auch mit einem Zaun umgeben, so dass der Katze der Zugang zum Wasser versperrt bleibt.
- Tiefe Teiche kannst du mit Gittern überziehen. Diese schützen gleichzeitig auch darin schwimmende Fische vor Angriffen von Raubvögeln.
- Doch Teiche im Garten musst du nicht zwingend absichern. Wenn dein Teich gerade im Uferbereich nicht tief ist und es seicht hineingeht, brauchst du dir keine Sorgen vor dem Ertrinken deiner Fellnase zu machen. Katzen schwimmen zwar nicht gerne, aber sie können es. Wenn Fische im Teich schwimmen, solltest du eher die Fische schützen und ein Gitter unter der Wasseroberfläche anbringen. Auf diese Weise verhinderst du, dass sich deine Katze eine Fischmahlzeit gönnt.
Welche Pflanzen im Garten sind für deine Katze giftig?
Wenn du deinen Garten für deine Mieze sicherst, gehört auch dazu, dass du bei der Gartengestaltung keine giftigen Pflanzen in deine Beete setzt. Informiere dich genau, welche Pflanzen für Katzen schädlich sind. Dazu gehören zum Beispiel:
- Goldregen (Laburnum)
- Maiglöckchen (Convallaria majalis)
- Azalee
- Rhododendron
- Eibe (Taxus)
- Oleander (Nerium oleander)
HINWEIS:
|
TIPP:
|
Wie behält die Katze Interesse am Garten?
Deine Katze soll sich in ihrem Garten wohlfühlen. Bestenfalls geht sie dann gar nicht erst auf Suche nach Schlupflöchern in die große Freiheit. Biete ihr im Garten Abwechslung, damit es ihr nicht langweilig wird. Folgendes kannst du beispielsweise mit einfachen Mitteln in die Gartengestaltung einplanen:
- Höherer Aussichtsplatz:
Dazu eignet sich ein Outdoor-fähiger Kratzbaum oder auch ein einfacher Holzstapel. - Rasenflächen mit hohem Gras:
In hohen Grasflächen können sich die Tiere verstecken und besser Insekten beobachten. - Häuschen für die Katze:
Gerne zieht sich der Gartentiger auch mal zurück. Dafür eignet sich bestens ein entsprechendes Katzenhaus. Der Fachhandel hat attraktive Angebote. Mit Spaß an der Sache und handwerklichen Fähigkeiten kannst du auch selbst ein Häuschen fertigen. - Flacher Gartenteich:
Katzen stromern begeistert in Beeten rund um kleine Gartenteiche herum. Außerdem dösen sie dort gerne und beschäftigen sich damit, Fliegen und Mücken am Wasser zuzuschauen. - Katzenspielzeug:
Deine Fellnase liebt es draußen mit dir zu spielen. Je intensiver du sie beschäftigst, desto weniger wird sie versuchen, das Grundstück zu verlassen und andere Attraktionen zu finden.
TIPP:
|
HINWEIS:
|
Quellen:
wirliebenhunter.de/magazin/artikel/garten-katzensicher-machen-so-gehts/
mein-haustier.de/magazin/garten-katzensicher-machen/
haustierwelt.eu/garten-katzensicher-machen
gartentipps.com/garten-katzensicher-machen-6-wichtige-tipps.html
herz-fuer-tiere.de/haustiere/katzen/spiele-und-bauanleitungen/katzensicherer-garten
agrargiganten.de/blogs/rund-um-den-weidezaun/wie-funktioniert-ein-unsichtbarer-katzenzaun/
hundezaun-guide.de/ist-der-elektrische-hundezaun-deutschland-verboten/
Bildnachweis:
© Pixabay / neelam279