Katzenbesitzer wissen, dass es keine sicheren Stellen im Haus gibt, die vor dem Stubentiger sicher sind. Selbst aufs höchste Regalbrett springt eine Katze. Die Fellnasen haben unheimlich starke Beinmuskeln und können deshalb nicht nur an Möbeln und Bäumen hochklettern, sondern entwickeln auch eine starke Sprungkraft.
Wie hoch und weit Katzen springen können und ob sie immer auf den Pfoten landen, erfährst du in unserem Ratgeber!
Inhaltsverzeichnis
Wie hoch können Katzen springen?
Als hoch entwickelte Jäger, die fast jede Ecke dieser Welt besiedeln, verfügen Katzen über eine ausgezeichnete Rücken- und Beinmuskulatur. Dadurch können sie sehr hoch springen – zum Beispiel um einen unbedachten Vogel zu fangen. Selbst wenn eine Katze unsanft geweckt wird, kann sie blitzschnell sehr weit und hoch springen, um ihrem vermeintlichen Angreifer zu entkommen. Es ist etwa das Fünf- bis Sechsfache der eigenen Körpergröße, die eine gewöhnliche Katze hoch springen kann – also etwa zwei Meter.
Wie hoch können Katzen aus dem Stand springen?
Ein Youtube-Video eines Katzenhalters zeigt genau das. Auf dem Kanal „jamuomii“ springt eine Katze in die Höhe, um an ein an der Decke befestigtes Spielzeug zu gelangen. Auch bis fast zwei Metern hoch springt der Stubentiger aus dem Stand, um sich die Spielmaus zu sichern.
Die verblüffende Sprungkraft der Katze ist nicht auf mehr Muskeln zurückzuführen. Die Katze besitzt nicht mehr Muskeln als der Hund an den hinteren Gliedmaßen. Stattdessen ist die Rücken- und Hinterbeinmuskulatur bei Katzen stärker ausgeprägt – ähnlich wie bei Kaninchen und Hasen, die ihre Hinterläufe zum Springen benutzen.
Zudem ist das vergleichsweise niedrige Körpergewicht für die Sprungkraft förderlich. Vor allem wild lebende Katzen sind schlank. Dadurch muss die Muskulatur beim Losstarten nicht viel Masse bewegen. Die Kombination aus gut entwickelten Muskeln und niedrigem Körpergewicht sorgt für die sensationelle Sprungkraft von Katzen. Deswegen ist es auch schwierig, den Garten katzensicher zu machen. Ältere Wohnungskatzen neigen zu Übergewicht, wodurch ihre Sprungkraft beeinträchtigt sein kann.
Wie weit können Katzen springen?
Die Redewendung „nur einen Katzensprung entfernt“ soll eigentlich ausdrücken, dass etwas ganz in der Nähe liegt. Dabei können Katzen ziemlich weit springen – zumindest, wenn man die Sprungweite mit ihrer Körpergröße vergleicht.
Sagenhafte zwei Meter und damit auch das Fünf- bis Sechsfache ihrer Körpergröße kann eine gewöhnliche Hauskatze weit springen. Großkatzen wie ein Puma oder ein Schneeleopard erreichen sogar 11,7 m (Puma) und 15 m (Schneeleopard).
So weit schafft es kein Mensch zu springen. Nimmt man die durchschnittliche Körpergröße für Männer (1,80 m) und Frauen (1,66 m) in Deutschland, betrüge das Fünffache beim Mann 9 m und bei der Frau 8,3 m. Die aktuellen Weltrekorde beim Weitspringen liegen deutlich unter diesen Werten – und werden äußerst selten erreicht. Der momentane Weitsprung-Weltrekord bei den Männern beträgt 8,95 m und ist seit dem Jahr 1991 ungebrochen. Bei den Frauen liegt der Rekord der Welt bei 7,52 m und konnte sogar seit 1988 nicht überboten werden. Katzen springen beim Toben, Spielen und Jagen praktisch jeden Tag bis zu zwei Meter weit.
Landen Katzen immer auf den Pfoten?
„Jein“ – es kommt auf die Fallhöhe und das Lebensalter der Katze an.
Katzen besitzen einen angeborenen Drehreflex, der dafür sorgt, dass sie im freien Fall ein Wendemanöver vollziehen und sich aus einer Rückenlage drehen können, um auf den Pfoten zu landen.
Dieser Drehreflex ist zwar angeboren, braucht aber einige Wochen, um sich vollständig auszubilden. Kleine Kitten benötigen etwa sieben Wochen Zeit, ehe sie auf den Pfoten landen können. Denn erst in der siebten Lebenswoche ist der Drehreflex komplett ausgebildet.
Zusätzlich spielt die Fallhöhe eine wichtige Rolle. Für eine vollständige Drehung ist eine ausreichende Höhe nötig. Insgesamt dauert das Wendemanöver rund 0,5 Sekunden – in dieser kurzen Zeit kann es aber je nach Fallhöhe bereits zum Aufschlag kommen.
Bei einer Fallhöhe von mehr als drei Metern hat die Katze ausreichend Zeit, um sich aus der Rückenlage in Position zu bringen, so dass sie auf den Pfoten landen kann. Dabei wendet der Stubentiger zuerst seinen Vorderkörper und anschließend den Hinterleib. Der Schwanz stabilisiert den Körper die gesamte Zeit.
In wissenschaftlichen Studien ermittelte man, dass weniger als zwei bis drei Meter Fallhöhe oft nicht für eine vollständige Drehung ausreichen. Wenn eine Katze dementsprechend aus weniger als zwei oder drei Metern Höhe fällt, ist es bedrohlich und sie kann sich verletzen.
Was passiert der Katze bei sehr hohen Fallhöhen?
Bei größeren Fallhöhen von 30 Metern scheinen die Überlebenschancen sogar wieder zu steigen. Da der Fall lange dauert, hat die Katze ausreichend Zeit, um sich um die eigene Achse zu drehen. Bringt sich das Tier im freien Fall in die richtige Position, streckt es alle vier Beine von sich. Dadurch vergrößert sich die Körperoberfläche, wodurch der Luftwiderstand steigt. Mit größerem Luftwiderstand sinkt die Geschwindigkeit, mit der die Katze sich dem Boden nähert. Mit ausgestreckten Pfoten „gleitet“ die Katze der Erde entgegen. Beim Aufprall auf den Pfoten federn die elastischen Muskeln und Sehnen die Bewegungsenergie ab, während die stabilen Knochen die inneren Organe schützen. Obwohl Katzen fast immer auf den Pfoten landen, kann es dennoch bei schweren Stürzen zu Verletzungen kommen.
Fazit: Wie hoch springen Katzen?
Katzen sind wahre Springkünstler und können etwa das Fünf- bis Sechsfache ihrer eigenen Körpergröße weit und hoch springen. Damit besitzen sie deutlich mehr Sprungkraft als die besten menschlichen Weitspringerinnen und Weitspringer der Welt. Grund dafür ist, dass sie eine enorm stark entwickelte Bein- und Rückenmuskulatur besitzen und dazu nicht viel wiegen. Der Muskel- und Sehnenapparat ist außerdem sehr elastisch.
TIPPS:
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Quellen:
diepresse.com/5041419/wie-kann-eine-katze-aus-dem-liegen-ploetzlich-hoch-springen
vetzentrum-bgl.de/welt-der-tiere-welt-der-wunder-der-drehreflex-der-katze
planet-wissen.de/natur/haustiere/katzen/pwiekatzenrekorde100.html
youtube.com/watch?v=jxH2eYAb6dw&feature=youtu.be
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