Ein Weidezaun benötigt für seine Stabilität in regelmäßigen Abständen gesetzte Zaunpfosten. Während sich mobile Modelle durch eine einfache oder doppelte Trittstufe leicht in die Erde treten lassen, müssen feste Weidezaunpfähle solide im Boden verankert werden.
Inhaltsverzeichnis
Welche Möglichkeiten gibt es, um einen Weidezaunpfahl zu montieren?
Damit ein fester Weidezaunpfahl für eine stabile Struktur der Einzäunung sorgen kann, ist eine beständige Verankerung im Erdreich essenziell. Dies kannst du auf verschiedene Weise erreichen:
- Mit einer Pfostenramme lassen sich die Pfosten in den Boden rammen.
- Zum Einschlagen der Weidezaunpfähle ist auch ein Vorschlaghammer wie der Patura Holzhammer geeignet.
- Eine weitere Methode stellt das Einbetonieren der Pfähle dar. Hierzu wird der Pfosten in ein ausgehobenes Erdloch gestellt, welches du mit Beton füllst. Dazu können zuerst Einbauhülsen für Zaunpfosten in der Erde versenkt werden.
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Wie funktioniert das Setzen von Weidezaunpfählen mit einer Pfahlramme?
Wenn du lange Zaunpfähle in den Boden treiben willst oder der Untergrund etwas hart ist, ist eine Pfahlramme ein nützliches Werkzeug. Mit diesem Tool lassen sich die Zaunpfosten tief in den Boden rammen und damit fest platzieren. Pfahlrammen gibt es mit und ohne Motor. Für Letzteres ist deine Muskelkraft erforderlich, sodass das Einbringen sehr schweißtreibend sein kann. Dennoch lässt sich mit einer normalen Hand-Pfahl- oder Pfostenramme ein solides Ergebnis erzielen.
Die Stelle, an der der Pfahl gesetzt werden soll, kannst du mit einem Erdbohrer vorbereiten, um dir die Arbeit zu erleichtern. Anschließend stülpst du die Pfahlramme über den Pfosten und platzierst diesen in senkrechter Position zum Untergrund.
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Folgendes Video zeigt euch wie ihr mit einer Handramme und einem Erdbohrer einen Weidezaunpfahl setzen könnt:
Wie funktioniert das Setzen von Weidezaunpfählen mit einem Vorschlaghammer?
Beim Montieren der Weidezaunpfähle kannst du auch einen Vorschlaghammer einsetzen. Vor allem für Pfosten, die nicht länger als 1,50 Meter sind, ist das Werkzeug geeignet. Die Pfähle sollten am unteren Ende angespitzt sein, um das Einbringen zu erleichtern. Bei dieser Methode ist das Vorbereiten des Untergrunds mit einem Erdbohrer ebenfalls sinnvoll. Zum Setzen des Pfahls wird dieser mit Schlägen auf die obere Seite ins Erdreich getrieben. Ein Vorschlaghammer-Modell mit Eisenkopf kann den Pfahl beschädigen, daher ist der Einsatz eines Schonhammers mit Gummiummantelung, wie beispielsweise dem AKO Kunststoffhammer empfehlenswert. Zum Schutz des Pfahls sollte außerdem nicht direkt darauf geschlagen werden. Ein Holzbrett, eine Blechdose oder ein Tuch aus robustem Gewebe auf dem Pfahl reduzieren das Risiko für Beschädigungen. Doch besser noch sind Einschlagkappen für Hartholzpfähle. Diese über den Pfosten gestülpt und mit dem Hammer draufgeschlagen, erhalten das Holz ohne weitere Blessuren.
Wie lassen sich Weidezaunpfähle durch Einbetonieren im Boden verankern?
Weidezaunpfähle mit einem Fundament aus Beton weisen eine hohe Stabilität auf und halten starken Regenfällen besser stand. Bei dieser Methode hebst du an gewünschter Stelle Erdlöcher mit einem Spaten aus oder nutzt dafür einen Erdbohrer, um die Größe der Löcher präziser zu gestalten und besser in einen harten Untergrund eindringen zu können. Bevor du den Pfahl gerade reinstellst, setze zuerst Einbauhülsen für Zaunpfosten in das Loch hinein. Die Einbauhülse ermöglicht ein leichtes Herausnehmen der Pfosten, wenn nötig. Außerdem können so auch Löcher gesetzt werden, die erst in der Zukunft Pfosten beherbergen sollen. Dazu nutze einfach eine Abdeckkappe wie zum Beispiel die Patura Abdeckung für Einbauhülse Quadrat nachdem du die Einbauhülse betoniert hast. Es gibt sie für entsprechende Einbauhülsen in rund, quadratisch, breit oder schmal. Doch zurück zum Pfosten setzten ohne Einbauhülse: Nach Einsatz des Pfostens gibst du den Beton in das Erdloch. Der Weidezaunpfahl muss während des Trocknungsvorgangs in senkrechter Position bleiben. Ein abgeschnittenes Abwasserrohr, in welches der Pfahl vor dem Betonieren platziert wird, hilft dir dabei. Hält das Abwasserrohr den Pfosten aufgrund eines zu großen Durchmessers nicht optimal, füllst du die Zwischenräume mit Kies oder Sand auf.
Wie tief sollten Weidezaunpfähle in den Boden gesetzt werden?
Damit Weidezaunpfähle eine stabile Struktur des Zauns gewährleisten können, sollten diese zu mindestens einem Drittel im Untergrund platziert werden. Da Eckpfosten stärkeren Zugkräften ausgesetzt sind, solltest du diese tiefer als die anderen Pfähle einbringen. Sie sollten auch deutlich dicker sein als Streckenpfosten. Ein Beispiel: der Patura Robinien-Pfahl. Achte bei der Wahl der Pfähle grundsätzlich auf eine ausreichende Länge, sodass der errichtete Weidezaun später die richtige Höhe aufweisen kann.
Welche Abstände sind für Weidezaunpfähle zu empfohlen?
Es hat sich bewährt, zwischen den einzelnen Pfählen deines Weidezauns einen Abstand von 4 bis 5 Metern, je nach einzuzäunender Tierart einzuhalten. Bei zu großen Abständen kann die Stabilität beeinträchtigt sein. Vor allem an den Eckpfosten sollten die Räume zwischen den einzelnen Pfählen kürzer sein. Steht der Zaun auf einer sehr unebenen Fläche, sollten die Abstände angepasst werden, um topografische Unterschiede ausgleichen zu können. Besonders, wenn du einen wolfssicheren Zaun bauen willst, solltest du Pfosten- und Litzenabstände beachten: Lese dazu gerne mehr in unserem Stallbedarf24 Ratgeber Wolfsriss beim Pferd – Schutzmaßnahmen zur Risikominimierung.
Fazit
Die Optionen, Weidezaunpfähle im Erdreich zu verankern, sind vielfältig. Für eine hohe Stabilität sorgt ein Fundament aus Beton. Zum Einschlagen der Pfähle nutzt du eine Pfahlramme oder einen Vorschlaghammer.
Quellen:
hagebau.de/beratung-zaunpfaehle-richtig-setzen/
hausjournal.net/holzpfosten-einschlagen
Bildnachweis:
© Adobe Stock / Fotoliaanjak
Wie viel Abstand muss vom Elektrozaun(Wolfszaun) zu den Nachbargrundstücken sein?
Unser Nachbar errichtet seinen Zaun unmittelbar (5 cm) neben unserem Zaun, da sein Grundstück dort beginnt.
Ist das in einem Wohngebiet erlaubt?
Hallo Frau Dufter,
vielen Dank für Ihre Frage.
Grundsätzlich ist es natürlich wünschenswert, wenn mit dem Nachbarn eine Einigung über die Höhe eines Zauns, auch über die Errichtung eines Elektrozauns erzielt werden kann. Ist dies nicht möglich, gelten im Allgemeinen ortsübliche, also vermehrt in der Umgebung oder Siedlung zu findende Einfriedungen als angemessen. Werden nun von beiden Nachbarn Zäune aufgestellt, müssen keine Abstände zur Grundstücksgrenze eingehalten werden, außer, wenn ein Zaun eine Schutzhöhe von 1,80 Metern haben soll. Dann muss dieser mindestens 0,5 Meter von der Grundstücksgrenze entfernt sein und darf nicht auf ihr verlaufen. Dazu schauen Sie am besten in die Nachbarschaftsgesetze der Bundesländer, denn Regeln sind von Bundesland zu Bundesland oder sogar von Gemeinde zu Gemeinde verscheiden. Allerdings schreiben die Nachbarschaftsgesetzte meist keine festgelegte Art einer Einfriedung vor.
Es gibt aber einige zivilrechtliche und auch öffentlich-rechtliche Vorgaben:
• § 903 des Bürgerlichen Gesetzbuches besagt, dass jeder Eigentümer nach Belieben andere von jeder Einwirkung seines Grundstücks ausschließen kann, sofern es nicht die Rechte Dritter oder das Gesetz einschränkt.
• Auch kann der Bau eines Elektrozauns in Wohngebieten durch die Gemeindesatzung oder eine Regelung im Bebauungsplan als unzulässig erklärt worden sein. Je nachdem, was in der Gemeindesatzung geregelt ist, kann die unzulässige Erstellung eines Elektrozauns im Wohngebiet dann von der Bauaufsichtsbehörde unterbrochen und/oder mit Rückbau angeordnet werden. Einen Auszug aus dem Bebauungsplans sollten Sie in Ihren Unterlagen haben, sofern Sie Eigentümer sind. Als Mieter könnten Sie den Eigentümer Ihres Grundstücks um einen Auszug/die Einsicht in den Auszug des Bebauungsplans bitten oder die Gemeinde fragen.
• Zudem macht es Sinn, das in Ihrem Bundesland geltende Bauordnungsrecht einzusehen.
• Es gibt außerdem gesetzliche Regelungen für Elektrozäune, die in der VDE 0667, VDE 0131 und DIN EU 60335-2-76 beschrieben werden. So muss zum Beispiel der Abstand zwischen zwei Elektrozäunen mindestens 3 Meter betragen. Auch muss die Erdung des Weidezaungerätes einen Mindestabstand von 10 Metern zu anderen Erdungssystemen wie beispielsweise der Hauserdung haben.
Bitte zögern Sie nicht, weitere Fragen zu stellen.
Liebe Grüße,
Anja Hertwig