Wahrscheinlich kennst Du das: Deine Katze will unbedingt wissen, was Du auf dem Teller hast. Doch nicht alles, was Menschen essen, tut auch den Samtpfoten gut. Ganz im Gegenteil. Es gibt etliche Lebensmittel, die ungesund, giftig und sogar tödlich für Katzen sein können. Welche Dinge definitiv nicht in den Katzennapf gehören, erfährst Du hier in unserem Ratgeber!
WICHTIG:
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Inhaltsverzeichnis
Was dürfen Katzen nicht essen?
Hier findest du Lebensmittel von A-Z, die für Katzen giftig und manchmal sogar tödlich sein können:
1. Allium – Zwiebelartige wie Knoblauch, Porree, Schnittlauch, Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Schalotten und Bärlauch (roh, gekocht, als Pulver)
Alle Vertreter der Pflanzengattung Allium (Zwiebelartige) enthalten die Schwefelverbindung N-Propyldisulfid und andere schwefelhaltige Oxide, die für Katzen giftig sind. N-Propyldisulfid zerstört die roten Blutkörperchen. Bemerkbar kann sich eine so ausgelöste Hämolyse über blasse Schleimhäute, Atemnot, einen schwachen Puls und Zittern machen. Zudem verfärbt sich der Urin rotbraun. Auch Erbrechen und Durchfall sind möglich. Vorsicht ist auch bei fertigen Produkten, Zwiebelsuppenmischungen, Aufschnitt, Babynahrung und Co. geboten, da sie oft Knoblauch und Zwiebeln enthalten. Und Knoblauch ist drei- bis fünfmal giftiger als Zwiebeln. Deshalb ist Vorsicht geboten, besonders, weil Knoblauch in so vielen Produkten enthalten ist und es sich dann für deine Katze summieren kann. Bedenke: Mehr als 0,5 Prozent des Körpergewichts deiner Katze führen zu einer starken Vergiftung und infolgedessen zu einer hämolytischen Anämie. Bei Zwiebeln sind es 5 g pro Kilogramm Katze, die wie oben beschriebene hämatologische Veränderungen mit klinischer Bedeutsamkeit hervorrufen.
Mehr dazu unter: https://vetmeds.org/pet-poison-control-list/onions-garlic-and-chives/#!form/PPCDonations
2. Alkohol
Was passiert, wenn Katzen Alkohol trinken? Alkohol kann bei Katzen zu Leber- und Hirnschäden führen. Bereits ein Esslöffel führt zur Vergiftung, kann deine Katze ins Koma fallen lassen und ein Mehr an Alkohol führt sogar zum Tod. Achtung: Das hier zuständige Ethanol ist auch in gärendem Obst sowie Brot- oder beispielsweise Pizzateig vorhanden.
3. Brotteig und hefehaltige Teige
Hefe und hefehaltige Teige dehnen sich aus und können bei deiner Katze zu einem Blähbauch und Gefäßschädigungen der Magenwand führen. Da der Blutfluss zur Magenwand verringert wird, kann die Atmung beeinträchtigt werden, was zu Atembeschwerden führt. Erste Anzeichen einer Teig-Vergiftung können Brechversuche sein. Schwäche, Desorientierung, eine viel zu niedrige Körpertemperatur, Krampfanfälle und Koma sind als weitere Folgen möglich. Wie bereits bei 2. Alkohol erwähnt, kann der durch die Hefe produzierte Alkohol (Ethanol) ebenfalls zu Stoffwechselstörungen und einer Alkoholvergiftung führen, da das Ethanol in den Blutkreislauf aufgenommen wird.
4. Energydrinks, Cola, Kaffee, Tee
Koffeinhaltige Getränke können dazu führen, dass deine Katze unruhig, ja nahezu hyperaktiv wird, schneller atmet, vermehrt trinkt und pinkelt – auch Herzklopfen oder Muskelzittern bekommt. Zudem sind Erbrechen, Durchfall und Krämpfe möglich. Organe wie Leber, Nieren, Herz und Nervensystem können geschädigt werden. Wichtig: Auch hier ist die Menge entscheidend. Geringe Mengen wie ein Teelöffel Kaffee richten weniger Toxizität an als eine Koffeintablette. Für Katzen ist eine Koffeinmenge von 80 bis 150 mg pro Kilogramm Körpergewicht giftig. Symptome können bei großen Mengen bereist 30 min. nach Einnahme auftreten und bis zu 12 Stunden andauern.
Mehr dazu unter: https://vetmeds.org/pet-poison-control-list/caffeine/#!form/PPCDonations
5. Fettreste, Fettabfälle und Fettränder
Gekochte und rohe Fettränder von Lebensmitteln wie Schinken, Speck oder Steak können zu Verdauungsstörung mit Erbrechen und Durchfall führen. Ranziges Fett sogar zu einer Steatitis. In Fettresten oder Fettabfällen können auch Salmonellen oder E. Coli enthalten sein. Dabei verkraften Katzen Salmonellen häufig recht gut, insbesondere, wenn es sich um gesunde und erwachsene Tiere handelt. Grundsätzlich – aber häufiger bei geschwächten, trächtigen Katzen oder Jungtieren und Welpen – vermehren sich Salmonellen in den Dünndarmzotten und verbreiten sich in der Katze über die regionalen Lymphknoten.
Wichtig: Salmonellen gehören zu den meldepflichtigen Krankheiten und müssen dem Veterinäramt mitgeteilt werden. Das macht dein Tierarzt.
6. Kakao und kakaohaltige Lebensmittel wie Schokolade
In Kakao (auch Kakaobohnenschalen) und Schokolade stecken neben Koffein (lese auch 4. Energiedrinks, Cola, Kaffee, Tee) Theophyllin und Theobromin. Sie sind für Katzen giftig und verursachen Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Hyperaktivität, Muskelzittern und Krampfanfälle. Vor allem dunkle, ungesüßte Schokolade enthält eine hohe Konzentration der giftigen Substanzen. Schon 9 mg Schokolade pro Pfund (453,6 g) Katze kann zu Symptomen führen. Bei 20 mg je Pfund deines Lieblings ist die toxische Dosis erreicht.
7. Knochen (roh und gekocht)
Katzen zeigen manchmal Interesse an frischen und gekochten Knochen. Allerdings ist es besser, die Katze davon fernzuhalten. Nackte Knochen bergen für Katzen ein Verletzungsrisiko. Sowohl in der Speiseröhre als auch im Verdauungstrakt. Denn sie können leicht splittern, da sie nicht, wie die lebendige Maus, Ratte oder der selbstgefangene Vogel, mit genügend Fleisch umgeben sind.
Und natürlich sind Katzen Jäger: Sie fressen ihre Beute mit Haut und Haar. Dann sind die Knochen auch dienlich, versorgen die Katzen mit wichtigem Calcium. Nur der Schlachttierknocken kann gefährlich sein. Röhrenknochen und Knochen von altem Geflügel splittern leicht. Auch eine Erstickungsgefahr besteht.
8. Milch und Milchprodukte wie Frischkäse, Joghurt, Käse und Sahne
Die meisten Katzen sind ab ihrem Erwachsenenalter laktoseintolerant, weil ihnen das Enzym Laktase fehlt. Ihr Verdauungssystem kann die in Milch und Milchprodukten enthaltene Laktose nicht verstoffwechseln. Das Ergebnis können Verdauungsstörungen und Durchfälle sowie eine Schädigung der Darmflora sein. Grundsätzlich gilt: Je länger ein Milchprodukt (Käse) reift, desto weniger Laktose enthält es. Daher sind kleine Stückchen von gereiftem Hartkäse für Katzen in Ordnung.
9. Nüsse
Nüsse gelten eher als fettreiche und ungeeignete Nahrung für Katzen, auch wenn sie eine gute Protein- und Ballaststoffquelle sein könnten. Sie sind in der Lage eine Pankreatitis, eine Bauchspeicheldrüsen-Entzündung hervorrufen. Außerdem könnten Erbrechen und Durchfall auftreten, blutiger Stuhl, oder ausbleibender Kotabsatz für einige Tage. Obendrein besteht Erstickungsgefahr, wenn Nüsse, wie kleinere Erdnüsse beispielsweise, die Speiseröhre verstopfen. Wirklich giftig sind rohe Cashewnüsse für Katzen. Auch Pistazien sollte deine Katze niemals fressen. Unabhängig von der Verstopfungsgefahr sind Pistazien häufig stark gewürzt. Knoblauch und Zwiebeln kommen hier zum Einsatz (siehe 1 Allium). Schimmel ist ebenso ein Problem bei vielen Nüssen – insbesondere bei Walnüssen und Pekanüssen. Schimmelpilze können bei deiner Katze Anfälle hervorrufen und neurologische Symptome und Nervenschäden zur Folge haben.
10. Pilze
Hier geht es im Allgemeinen um wilde Pilze. Sie können für Katzen sehr gefährlich werden, da jeweils unterschiedliche Grade von Toxizität möglich sind. Hat deine Katze einen wild gewachsenen Pilz (auch Karbol-Champignon ist giftig) aus deinem Garten – von Rasenflächen oder aus Gemüsebeeten – gefressen, solltest du selbst bei kleinesten Mengen sofort handeln. Denn je nach Pilzart können Symptome wie Erbrechen und Durchfall nach 15-30 Minuten auftreten, andere, fortschreitende Symptome erst nach vielen Stunden oder Tagen.
Erbrechen ist hier erst einmal gut, denn der giftige Pilz kommt heraus – der Mageninhalt wird entleert. Doch alle Symptome, auch Sehstörungen, Zittern, Ataxie, Depression, Aggression, Orientierungslosigkeit, Taumeln bei Bewegungen, Halluzinationen oder eine veränderte Urinproduktion, Krampfanfälle und Leberversagen bedürfen einer tierärztlichen Unterstützung. Sofort!!!
Und ja, es gibt Vitalpilz-Mischungen für Katzen. Sie werden speziell hergestellt, um die Selbstheilungskräfte und Immunmodulation zu stärken. Dennoch sollten sie nur unter Aufsicht eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers Verwendung finden.
11. Rohe Eier
Salmonellen, E. coli und andere Erreger können über rohe Eier auf die Katze übertragen werden. Erbrechen und Durchfälle sind die Folge. Außerdem verringern rohe Eier durch ein Enzym die Aufnahme von Biotin. Das kann bei deiner Katze zu Haut- und Fellstörungen führen. Man muss den heutigen Katzen einfach zugestehen, dass sie durch ihre Domestizierung meist gekochte Nahrung (Katzenfutter aus der Dose) zu sich nehmen. Nestraub und Mäusejagd sind für Katzen in Großstädten selten geworden. Ihr Verdauungssystem hat sich diesem Umstand angepasst. Deshalb reagieren sie oft empfindlich auf zu viel rohes Ei.
12. Roher Fisch
Auch in ungekochtem Fisch können sich, wie in rohen Eiern oder rohem Fleisch, diverse Bakterien befinden, die Lebensmittelvergiftungen hervorrufen. Darüber hinaus zerstören in einigen Fischarten vorkommende Enzyme namens Thiaminase ein für Katzen, auch Hunde und uns Menschen essenzielles B-Vitamin, das Thiamin. Es hilft uns, die Energie, die wir aus der Nahrung aufnehmen, auch zu verwerten. Ein Thiamin-Mangel (Vitamin B1) kann deshalb erst einmal zu Schwäche und Gewichtsverlust durch eine beeinträchtigte Futterverwertung führen, aber auch neurologische Störungen, Koordinationsprobleme und Krämpfe, Lähmungen, zudem Aggressivität auslösen – auch ein Koma zur Folge haben. Herzinsuffizienz bis hin zum Herzversagen ist möglich. An einem Vitamin-B1-Mangel kann deine Katze auch sterben.
Diese Fischarten mit hohem Thiaminase-Gehalt sind in rohem Zustand zu meiden: Karpfen, Hering, Wels, Brasse, Zander, Gelbflossen-Thunfisch, Sardelle, Stint, Wolfsbarsch, Butterfisch, Zwergweißfisch, Stichling, Goldfisch (aus dem Teich geklaut), großmäuliger Büffelfisch, Weißbarsch, Meerneunauge, Goldmakrele und andere. Auch Muscheln wie Islandmuschel, Sandklaffmuschel, Jakobsmuschel und Miesmuschel enthalten Thiaminase.
Gut geeignet sind: Seelachs, Silberlachs und gezüchteter Lachs – Lachse enthalten zudem wichtige Omega-3-Fettsäuren, die Katzen auch durch Lachsöl als Zusatz zum Futter gegeben werden können – Kabeljau, Forelle (auch Seeforelle, Bach- und Regenbogenforelle), Hecht, Aal, Dorade, Scholle, Makrele, Dorsch, Rot-, Gelb-, Fluss- und Forellenbarsch, Seeaibling, Heilbutt, Schellfisch, Tintenfisch und andere.
13. Rohes Fleisch – (Wild-)Schweinefleisch, Geflügel
Rohes oder nicht ausreichend gegartes Schweinefleisch und Wildschweinfleisch kann mit dem Aujeszky-Virus infiziert sein. In Deutschland gilt die Aujeszkysche Krankheit jedoch seit 2003 bei den Hauschweinen als getilgt, insofern ist es äußerst unwahrscheinlich, dass sich deine Katze mit dem Fressen rohen Schweinefleischs infiziert. Allerdings können auch Erreger der sogenannten Toxoplasmose, Bandwürmer, Trichinen oder Salmonellen durch rohes Schweinefleisch übertragen werden. Beim BARFen deiner Katzen – was von Tierärzten selten empfohlen wird – verzichte also besser auf Schweinefleisch. Bei den Wildschweinen wird das Aujeszky-Virus übrigens immer wieder nachgewiesen. Der Mensch bleibt von dem Virus in der Regel unberührt. Bei Katzen löst es jedoch die tödlich verlaufende Aujeszkysche Krankheit aus. Anfangs ähneln die Symptome denen von Tollwut. Deshalb wird die Krankheit auch als „Pseudowut“ oder „Pseudotollwut“ bezeichnet.
Ganz im Gegensatz zum Aujeszky-Virus sind Bakterien wie Campylobacter und Salmonellen zoonotisch, was bedeutet, dass sie auf den Menschen übertragbar sind. Beide Infektionen gehen mit Durchfall und Bauschmerzen (manchmal auch Erbrechen) einher, da sie eine Magen-Darm-Entzündung herbeiführen. Rohes Geflügelfleisch kann mit diesen Bakterien konterminiert sein. Schon wenn du das Fleisch nur anfasst, um es zuzubereiten oder in den Napf zu geben, kannst auch du dich anstecken. Bedenke das ebenso, wie die Gesundheit deiner Katze – auch, wenn die Magensäure von Katzen extrem scharf ist und Salmonelle mit etwas Glück hier wenig Chancen haben.
14. Rohe Leber, Lebertran
Kleine Mengen an roher Leber in der Woche gut verteilt, sind in Ordnung, aber zu viel rohe Leber oder Lebertran kann eine Vitamin-A-Vergiftung verursachen, denn dieses Antioxidans (Vitamin A) ist fettlöslich und wird sich bei konstant anhaltender Fütterung im Katzenkörper ablagern – diesen mit zu viel Vitamin A anreichern. Und natürlich brauchen auch Katzen Vitamin A, es ist für die Gesundheit von Haut und Fell zuständig, für ein gutes Sehvermögen und richtiges Wachstum. Zu viel beeinträchtigt aber die Knochen deiner Katze. Deformierte Knochen, Knochenwachstum an Ellbogen und Wirbelsäule sowie Osteoporose sind neben Erbrechen, Schwäche, Gewichtsverlust und Verstopfung Symptome eines Vitamin-A-Überschusses. Bei Kitten kann es zu Schwellungen und Entzündungen des Zahnfleischs kommen und Milchzähne lösen sich entweder nicht oder werden locker. Eine Vitamin-A-Toxizität kann für alle Katzen, jeden Alters, auch zum Tod führen.
Bedenke außerdem: Leber kann, weil sie ja in einem anderen Tierkörper auch ihre Aufgabe als Stoffwechselorgan hatte, schon von daher mit Schadstoffen belastet sein, die du deiner Katze nicht unbedingt füttern möchtest.
15. Rohe Tomaten, Auberginen, Bohnen und Kartoffeln
Rohe Tomaten, Auberginen und Kartoffeln enthalten das giftige Glykoalkaloid Solanin. Es kann zu Verdauungsproblemen führen, schädigt die Schleimhäute von Katzen und kann schlimmer noch zu Krämpfen und Atemlähmungen führen. Die Stärke in rohen Kartoffeln ist zudem schwer verdaulich. Rohe Bohnen sind sogar hoch toxisch: Der Inhaltsstoff Phasin hemmt die Proteinsynthese im Dünndarm und kann so Krämpfe und Koliken verursachen. Einige Katzenfutter enthalten Tomaten, Kartoffeln und Bohnen, jedoch in gekochtem Zustand. Grundsätzlich gilt auch hier: Die Menge machts. Füttere diese Katzenfutter einfach mit Bedacht.
16. Salz
Salz und stark salzige sowie salzhaltige Lebensmittel können nicht nur zu vermehrtem Durst, sondern auch einem Austrocknen des Körpers führen – ganz zu schweigen von einer Salz-, also Natriumvergiftung. Diese äußert sich durch Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Zittern, Fieber, Krämpfe, Depressionen und kann im schlimmsten Fall auch tödlich enden. Auch aus diesem Grund sollten salzreiche Snacks wie Kartoffelchips, Brezeln oder gesalzenes Popcorn sowie Wurst und alle anderen salzhaltigen Lebensmittel nicht an Katzen verfüttert werden.
17. Thunfisch
Viele Katzen lieben Thunfisch, doch zu viel Thunfisch, besonders, wenn er roh ist, kann bei Katzen zu einer Anfälligkeit von Steatitis führen – einer schmerzhaft entzündlichen Erkrankung des Fettgewebes. Außerdem kann ein hoher Verzehr von Thunfisch zu Mangelerscheinungen oder einer Quecksilbervergiftung führen. Zwar sind Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin A, C, D, E und B-Vitamine enthalten, das sind aber nicht alle Nährstoffe, die eine Katze braucht, und der Anteil von Quecksilber in 85 g Thunfisch beträgt immerhin 10,71 µg (Mikrogramm). Für den Menschen wurde eine Menge von 0,1 µg Quecksilber pro Kilogramm Körpergewicht als täglicher Richtwert von der US-Umweltschutzbehörde (EPT) bemessen. Überträgt man das, dürften bei einer 5 Kilo-Katze höchstens 0,5 µg Quecksilber täglich im Katzenkörper landen. Generell sollte Fisch in der Katzenernährung maximal ein bis zwei Mahlzeiten die Woche ausmachen. Ein Grund dafür ist, dass Fisch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthält, die bei Katzen zu einem Vitamin E-Mangel und daraus resultierenden Gesundheitsproblemen führen können. Ein anderer Grund: Viele Fischsorten enthalten Thiaminase (siehe 12. roher Fisch).
18. Weintrauben, Rosinen und Johannisbeeren
Frische und getrocknete Trauben, also Rosinen und Sultaninen, aber auch Johannisbeeren können in sehr seltenen Fällen bei Katzen Erbrechen, Durchfall und im Schlimmsten zu Nierenschäden oder Nierenversagen führen. Allerdings sind in den Studien hierzu meist nur Hunde aufgeführt. Geschätzt wird dennoch, dass 8,5 g pro Pfund Körpergewicht für Katzen giftig sein können. Bei einer Katze mit 5 Kilogramm wären das 935 g Trauben. Fast ein Kilo – es ist doch eher unwahrscheinlich, dass eine Katze so viele Weintrauben oder Rosinen frisst.
19. Xylit (Birkenzucker), Sorbit, Sorbitol, Aspartam (E951), Stevia, Steviolglycoside (E960) und damit zubereitete Lebensmittel
Zuckerersatzstoffe sind nicht nur in der Low-Carb-Küche von uns Menschen weit verbreitet. In Zahnpasta, Zahnpflege-Bonbons und -Kaugummis wird Xylit gerne aufgrund seiner positiven Wirkung gegen Karies und Parodontose verwendet. So auch bei Hund und Katze: beispielsweise als Bestandteil von Trinkwasserzusätzen. Es soll für sie zahnpflegend, gegen Mundgeruch und schlechte Zähne helfen. Bezüglich unserer Katzen gibt es eine ungarische Studie (veröffentlicht im Journal of Veterinary Pharmacology and Therapeutics) aus dem Jahr 2018, die keine nennenswerte toxische Wirkung, aber leichte physiologische Auswirkungen bei 1000 mg Xylit pro Kilogramm Katze bescheinigt. Allerdings wurden hier nur 6 Katzen untersucht. Weiter schein noch nichts erforscht zu sein. Willst du auf Nummer sicher gehen, hältst du Xylit aus der Reichweite deiner Katze fern.
Bei Hunden kann Xylit allerdings zu einem lebensgefährlichen Abfall des Blutzuckerspiegels führen, da die Substanz die Insulinproduktion bei Hunden enorm ankurbelt. Rund 30 Minuten nach dem Verzehr kommt es zu Koordinationsproblemen, Krämpfen und Schwächeanfällen. Auch Leberschäden sind zu erwarten. Schon 0,1 g pro Kilogramm Hund ist bereits giftig, erklärt die Justus-Liebig-Universität in Gießen. So können 100 versehentlich gefressene, zuckerfreie Kaufgummi-Stücke schon eine Vergiftung hervorrufen.
Bei Sorbitol und Aspartam sieht es auch für unsere Katzen schlecht aus: In größeren Mengen sind diese Zuckerersatzstoffe ebenfalls für Katzen giftig. Und schon in kleineren Mengen führen sie zu Magen-Darm-Verstimmungen wie Durchfall, Erbrechen und Blähungen, ebenso wie die Süßstoffe Stevia, Steviolglycoside und Sorbit.
20. Zitrusfrüchte und Zitrusölextrakte
Zitrusfrüchte, Extrakte und Öle können Erbrechen, Durchfälle und sogar komatöse Zustände verursachen. Denn in Orangen, Limetten, Zitronen und Co. steckt Zitronensäure – auch verschiedene ätherische Öle sind enthalten. Sie rufen bei Katzen Reizungen der Verdauung hervor und können in großer Menge oder bei lang anhaltender Aufnahme sogar das zentrale Nervensystem schädigen, auch Depressionen verursachen.
Zusätzlich und gut zu wissen:
Avocado
Im world-wide-web wirst du vielfach lesen können, dass Avocado giftig für Katzen sei. Wir konnte dazu keine passende Fachliteratur beziehungsweise Studien finden. Ja, für Pferde, Kühe, Ziegen und Schafe kann der Verzehr von Avocado-Blättern und der Rinde des Avocado-Baums zu Vergiftungen mit Mastitis, Koliken, Herzschäden und Herzversagen führen, da Avocadoblätter, Stängel und -Baumrinde den Inhaltsstoff Persin enthalten. Kanarienvögel, große Papageien und alle Arten von Sittichen sollten keine Avocadofrucht bekommen. Sie reagieren schnell mit tödlichen Vergiftungen aufgrund des Persin.
Was Katzen und auch Hunde angeht, so wird eher darauf hingewiesen, dass der Samenkern einer Avocado verschluckt werden könnte und dies zu Gefahren wie Verstopfung der Speiseröhre, des Magens oder Darmtraktes führen kann.
Hundefutter
Genau genommen ist Hundefutter kein Lebensmittel für uns Menschen, befindet sich aber in vielen Haushalten. Katzen knabbern manchmal daran. Dabei ist Hundefutter für Katzen auf Dauer ungesund, da es nicht alle lebenswichtigen Nährstoffe enthält und zu Mangelerscheinungen führt. Katzen brauchen Vitamin A, Taurin und Arachidonsäure – alle drei sind essenzielle Nährstoffe für Katzen, die nicht in Hundefutter enthalten sind. Außerdem könnte in Hundefutter Propylenglykol als Konservierungsstoff enthalten sein. Bei Katzenfutter – bezogen auf das Trockengewicht – dürfen 13 Prozent Propylenglykol enthalten sein. Mehr davon in Konservenfutter für Hunde kann Symptome wie Lähmungen, narkoseartige Zustände und sogar Atemstillstand bei deiner Katzen hervorrufen.
Was ist zu tun, wenn deine Katze für sie giftige Lebensmittel gefressen hat?
Wenn du dir sicher bist, dass deine Katze etwas gefressen hat, was ihre Gesundheit gefährdet, rufe deinen Tierarzt an. Sind die Mengen des Lebensmittels gering, habt ihr vielleicht Glück und es geht glimpflich aus. Bei größeren Verzehrsmengen wird ein Tierarztbesuch wahrscheinlich nötig sein.
Hat deine Katze auffällige Symptome wie Erbrechen, Durchfall, auch Muskelzittern dann wende dich bei Nichterreichbarkeit deines Tierarztes gleich an eine Tierklinik. Tierkliniken haben Notdienste und sind oft rund um die Uhr für dich und dein Tier erreichbar. Bei toxischen Zuständen kann eine umfassende Behandlung mit Überwachung von Organfunktionen, Flüssigkeitszufuhr und Blutuntersuchungen wichtig sein, bis alle Symptome abgeklungen sind.
Fazit
Nicht alles, was uns Menschen schmeckt oder sogar für uns gesund ist, bekommt der Katze gut. Weil die Ernährungsbedürfnisse der Katze relativ komplex sind, ist es am besten, keine für den Menschen gemachten Lebensmittel an die Samtpfote zu geben und sich an für Katzen konzipiertes Fertigfutter zu halten.
HINWEIS:
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Quellen:
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Alle Quellen anzeigen
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Hallo Christina,
mein Name ist Ralf Schilk aus Begheim.
Den Beitrag finde klasse. Mir war schon bewusst das unsere Menschennahrung nicht unbedingt gesund für Tiere/Katzen sind. Aber so eine detaillierte Auskunft wie du sie hier geschrieben hast, toll.
Eine Frage hätte ich dann doch noch. Wir haben seid einer Woche zwei Birma Kitten, alter jetzt 13 Wochen, im Haus verteilt stehen Zimmerbrunnen mit Sandrosen und Kristallen enthalten. Beide haben die Brunnen angenommen. Empfehlungen deinerseits, stehen lassen oder lieber abbauen.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Beste Grüße
Ralf Schilk
Hallo Ralf,
es freut mich, dass Dir mein Ratgeber gefallen hat.
Du schreibst, dass Ihr Zimmerbrunnen mit Sandrosen und Kristallen im Haus verteilt stehen habt. Sandrosen werden auch als Speicher für ätherische Duftöle genutzt. Bei diesen kannst Du nicht wissen, wie Deine Katzen darauf reagieren. Es gibt sogar ätherische Duftöle, die für Katzen giftig sind. Deswegen würde ich die Zimmerbrunnen zumindest in Räume stellen, in denen sich die Katzen nicht häufig aufhalten, und auf Möbel platzieren, die die Katzen nicht erreichen können. Um komplett sicher zu gehen, dass die Brunnen Deinen Tieren nicht schaden, baust Du sie am besten ab. Wenn Du gerne Aroma-Öle verwenden möchtest, frage zur Sicherheit Deinen Tierarzt, welche absolut ungefährlich sind.
Ich wünsche Dir noch viel Freude mit Deinen jungen Katzen,
Christina
Unser Kater ca 13 Jahre alt, fängt gerne Mäuse, auch in der Wohnung.
Meistens bleibt die Galle liegen. Aber ab und zu ist keine Galle da. Ich habe gesehen dass er die Maus frisst und und habe dann keine Galle gefunden. Ist Mäusegalle schädlich für den Kater??
Liebe Henrike,
vielen Dank für Dein Interesse an unserem Ratgeber.
Die Gallenblase speichert Gallenflüssigkeit, die im Darm unter anderem dafür sorgt, dass Fette besser aufgenommen werden. Katzen lassen die Gallenblase beim Fressen der Mäuse oft übrig, da die Gallenflüssigkeit einfach zu bitter schmeckt. Wenn dein Kater die Galle ab und zu mit frisst, ist das nicht schädlich für ihn – aber es wird für ihn kein Genuss sein.
Ich wünsche Dir noch viel Freude mit Deinem Kater,
Birgit
Schnittlauch ist auch giftig und Teebaumöl