Alpakas sind derzeit voll im Trend. Kein Wunder, denn die Kamele aus den südamerikanischen Anden überzeugen mit kuschliger Optik und einem liebenswerten Charakter. Das macht sie zu immer beliebteren Haustieren. Seit 1994 gelten Alpakas als landwirtschaftliche Nutztiere und können daher ohne besondere Auflagen privat gehalten werden. Bei der Alpakahaltung gibt es allerdings einiges zu beachten, trotz der Tatsache, dass Alpakas als genügsam und robust gelten.
Inhaltsverzeichnis
Stall und Auslauf für Alpakas
Grundsätzlich solltest du für die Alpakahaltung mindestens eine Fläche von mindestens 1000 Quadratmetern für zwei Tiere zur Verfügung stellen, mit jedem weiteren Tier müssen 200 Quadratmeter hinzugerechnet werden. Je mehr Platz die Alpakas haben, desto besser. Denn Alpakas sind Lauftiere und besonders Jungtiere spielen sehr viel und wollen sich bewegen. Für die Umzäunung des Paddocks oder der Wiese empfiehlt sich ein Zaun von mindestens 1,00 Meter Höhe, um ein Überspringen sicher zu verhindern, sind 1,50 Meter empfehlenswert. Bei der Materialauswahl solltest du darauf achten, dass der Zaun für die Alpakas sehr gut sichtbar ist. Massive Holzumzäunungen in Kombination mit Stromzaun eignen sich daher besonders gut. Von Stacheldraht sollte wegen der Verletzungsgefahr unbedingt Abstand genommen werden.
Zwingend erforderlich ist ein Unterstand. Alpakas sind zwar nicht sonderlich witterungsempfindlich, doch sie sollten besonders im Winter die Möglichkeit haben, sich trocken und geschützt unterstellen zu können. Das ist sogar vom Gesetzgeber so vorgegeben. Ein Alpaka benötigt mindestens zwei Quadratmeter im Stall. Solltest du mehrere Tiere halten wollen, gilt für den Stall, das gleiche wie für den Auslauf. Je mehr Platz du den Tieren bieten kannst, desto eher kann sichergestellt werden, dass jedes Alpaka im Stall in Ruhe fressen oder liegen kann. Als Einstreu empfiehlt sich Heu oder Stroh.
Alpaka-Fütterung
Alpakas zählen zu den Pflanzenfressern und können im Sommer auf der Wiese gehalten werden, allerdings ist eine Fütterung von Heu und Stroh bei Alpakas ganzjährig zu empfehlen. Sie sollten außerdem ständig Futter zur Verfügung haben, damit der Verdauungstrakt immer in Bewegung ist, die Tiere sind nämlich Wiederkäuer. Zusätzlich kannst du Alpakas Bäume oder Sträucher zum Knabbern zur Verfügung stellen, von Obstbäumen solltest du allerdings Abstand nehmen. Eine Zufütterung von Müsli oder dergleichen ist nicht zwingend notwendig, empfiehlt sich aber, wenn der Futterzustand des Tieres nicht gut ist. Das kann bei trächtigen und säugenden Stuten der Fall sein. Unter Umständen können Jungtiere und Deckhengste ebenfalls Zusatzfutter benötigen. Mineralien sollten zugefüttert werden, wenn eine Versorgung aller nötigen Spurenelemente nicht über Gras und Heu sichergestellt werden kann. Einen Mineral- oder Salzleckstein sollte den Tieren immer zur Verfügung stehen. Etwaige Mängel können über ein Blutbild herausgefunden werden. Wasser sollte rund um die Uhr zugänglich sein.
Alpakas dürfen nicht alleine gehalten werden
Da Alpakas Herdentiere sind, ist es nicht ratsam, und in der Schweiz sogar verboten, sie alleine zu halten. Es empfiehlt sich eine Gruppenhaltung von mehreren Tieren. Alpakas verstehen sich übrigens problemlos mit anderen Weidetieren wie Eseln und Pferden und können mit ihnen zusammen laufen gelassen werden. Ein Esel oder Schaf ist allerdings niemals gleichwertiger Ersatz für ein anderes Alpaka, daher solltest du immer mindestens zwei Alpakas halten. Optimal wäre für beide Alpakas die Möglichkeit, sich zurückzuziehen ohne von den anderen Tieren belästigt werden zu können.
Schur und Hufpflege nicht vergessen
Alpakawolle ist in Europa zwar noch nicht so bekannt wie in Amerika, doch tatsächlich liefern die Tiere sehr weiche Wolle. Selbst wenn du keinen Verwendungszweck für die Alpakawolle hast, solltest du ein Alpaka einmal im Jahr oder bei weniger Wolle alle zwei Jahre, komplett scheren. Dafür empfiehlt sich entweder eine spezielle Schere oder eine elektronische Schermaschine. Bei der Schermaschine solltest du darauf achten, das Alpaka langsam an das Geräusch zu gewöhnen und die Geduld des Tieres nicht überstrapazieren. Schließlich soll es sich im nächsten Jahr wieder problemlos scheren lassen. Regelmäßig sollte sich außerdem ein Hufschmied die Hufe ansehen und entsprechend kürzen. In welchen Abständen dies nötig ist, kann nicht pauschal beantwortet werden, da das Hufwachstum sehr individuell ist.
Fazit
Alpakahaltung ist kein Hexenwerk, doch wie bei jedem Tier gilt, dass sie an den individuellen Bedürfnissen der Tiere orientiert sein muss. Lege daher Wert auf ausreichend Platz, Auslauf, hochwertiges Futter und genug Gesellschaft. Die Tiere werden es dir mit Gesundheit und Zufriedenheit danken.
Quellen:
https://www.lamas-alpakas.de/index.php/neuweltkameliden/haltungsbedingungen
https://www.alpaka-infos.de/