Futterkohle ist Pflanzenkohle, die als Futtermittel eingesetzt wird. Sie unterliegt dabei einer strengen Qualitätskontrolle. Unter Pflanzenkohle wiederum versteht man die Kohle, die aus der Verbrennung pflanzlicher Substanzen gewonnen wird. Bei der stattfindenden Pyrolyse werden große Moleküle organischer Verbindungen durch Temperaturen bis 900 °C in kleinere Moleküle zerlegt. Die Futterkohle wird fein vermahlen und zeichnet sich durch eine große, innere Oberfläche aus. Sie kann sich sehr positiv auf die Tiergesundheit auswirken und die Leistung im Stall fördern. Es ist offensichtlich, dass die Futterkohle den Stoffwechsel entlastet und das Wohlbefinden der Tiere stärkt.
Inhaltsverzeichnis
Kohle als Mittel gegen Verdauungsstörungen
Seit Jahrhunderten wird Kohle beim Menschen und beim Tier bei Verdauungsstörungen eingesetzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde von Wissenschaftlern die positive Wirkung von Pflanzenkohle auf den Organismus bestätigt. Wegen ihrer großen, inneren Oberfläche hat die Kohle die Eigenschaft, eine Vielzahl von Stoffen an sich zu binden und zu transportieren. Die Kohle wird vom Körper nicht aufgenommen, sondern über den Verdauungstrakt ausgeschieden. Deswegen ist sie ein beliebtes Mittel, um Giftstoffe aus dem Magen-Darm-Trakt zu beseitigen und Durchfallerkrankungen und Vergiftungen zu bekämpfen. Die Leber wird auf diese Weise entlastet.
Warum wird Futterkohle beim Tier eingesetzt?
Das Futter, mit dem Tiere gefüttert werden, ist häufig mit Schadstoffen, wie zum Beispiel Glyphosat oder Mykotoxinen belastet. Auch Tiere, die zur Herstellung von Lebensmitteln bestimmt sind, nehmen häufig derartige Stoffe mit ihrem Futter auf. Gerade Mykotoxine können beispielsweise Verdauungsstörungen, Abmagerung, Aborte, Unfruchtbarkeit, Atemwegserkrankungen oder steigende Zellzahlen in der Milch hervorrufen. Wenn Futterkohle eingesetzt wird, können die Giftstoffe abgefangen werden, bevor sie in den Körper gelangen und anfangen können, dem Organismus zu schaden.
Futterkohle als Zusatz bei der Fütterung von Milchkühen und Rindern
Studien bei Rinder- und Milchviehbeständen, die täglich mit Kohle zugefüttert werden, zeigen bei den Tieren insgesamt einen besseren Gesundheits- und Pflegezustand als ohne Zufütterung von Futterkohle. Die Eutergesundheit verbessert sich. Die Zellzahlen der Milch gehen zurück und die Milchinhaltsstoffe wie Eiweiß und Fett nehmen zu. Kühe sind nach Geburten schneller wieder fit und Durchfall tritt weniger auf. Klauenprobleme reduzieren sich.
Einsatz von Futterkohle in der Schweinemast
Beobachtungen beim Einsatz von Futterkohle in der Schweinehaltung zeigen, dass einige Betriebe weniger Antibiotika einsetzen müssen oder sogar ganz auf Antibiotika verzichten können. Außerdem können die Schweine das Futter mit Futterkohle besser verwerten als das Futter ohne Zugabe von Futterkohle. Darüber hinaus sind die Schweine ausgeglichener und kannibalistisches Verhalten tritt weniger auf als bei der Fütterung ohne Kohle.
Futterkohle bei der Fütterung in der Pferdehaltung
Die regelmäßige Zufütterung von Futterkohle bei Pferden hat auch hier positive Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt. Schad- und Giftstoffe werden gebunden und auf natürlichem Weg aus dem Körper geleitet. Koliken und Kotwasser kann mit Futterkohle gut vorgebeugt werden. Durch ihren hohen Kalciumgehalt stärkt Futterkohle den Knochenaufbau. Die Stärkung der Nerven und des Immunsystems wird wissenschaftlich diskutiert.
Auch beim Hund wird Futterkohle verwendet
Nicht nur bei der Fütterung von landwirtschaftlichen Nutztieren und von Pferden wird die wertvolle Futterkohle verwendet, sondern auch bei der Fütterung von Hunden. Als Pellets oder Pulver kann die Futterkohle für den Hund Gesundheit und Wohlbefinden des Tieres steigern.
Die Futterkohle in der Kaskadennutzung
Als Kaskadennutzung wird die Verwendung eines Rohstoffs über mehrere Stufen bezeichnet. Die Futterkohle wird auch auf diese Weise genutzt. Sie gelangt in die Gülle, den natürlich anfallenden Wirtschaftsdünger, und wird auf dem landwirtschaftlichen Boden verteilt. Hier zeigt die Kohle nochmals ihre Qualität und trägt dazu bei, dass der Boden fruchtbarer wird und der Landwirt höhere Ernten einfährt.
Fazit
Futterkohle stellt bei Tieren eine sinnvolle Ergänzung in der Fütterung dar. Es gilt als gesichert, dass Pflanzenkohle im Einsatz beim Tier viele positive Wirkungen zeigt und dass ihre Verfütterung harmlos ist. Es steht fest, dass Mykotoxine, Pestizide und andere Gifte von der Kohle aufgenommen und dass bakterielle und virale Infektionen des Magen-Darm-Trakts gelindert werden. Auch kann die Zufütterung mit Kohle dazu führen, dass das Futter besser verwertet wird und die Gewichtszunahme der Tiere steigt.
Quellen:
https://pflanzenkohle.de/index.php/futterkohle/
https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenkohle
http://www.ithaka-journal.net/pflanzenkohle-tierfuetterung
http://team-nachhaltigkeit.de/einsatz-der-pflanzenkohle-beim-tier/