Hühner vertragen diverse Futtermittel gut. Körner, Würmer, Gräser und Klee fressen sie besonders gern. Es gibt einige Dinge, die den Haustieren nicht bekommen oder sogar giftig für die Vögel sind. Um den Hühnern nicht zu schaden, solltest du beim Füttern auf diverse Nahrungsmittel verzichten.
Welches Futter du für deine Hühner meiden solltest, erfährst du in unserem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Verdorbenes und schimmliges Futter macht krank
Angeschimmelte oder sich zersetzende Speiseabfälle gehören nicht in den Fressnapf der gefederten Haustiere. Nehmen Hühner verdorbenes Futter als Nahrung auf, können Erbrechen, Durchfall und Herz-Kreislauf-Probleme auftreten. Das Hühnerfutter sollte frisch und frei von Schimmelpilzen sein.
Alte Backwaren wie Brot und Brötchen kannst du in geringen Mengen verfüttern. Schimmliges Brot sollte aber von keinem Lebewesen mehr gefressen werden.
Bereits matschiger oder gärender Rasenschnitt ist ebenso nicht zu verfüttern. Die Hühner bekommen davon Blähungen und Durchfall.
Avocados sind für Hühner giftig
Avocados sind für die meisten Tiere giftig. Sie enthalten für den Menschen ungefährliches Persin, was bei Hühnern und vielen anderen Haustieren toxisch wirkt.
Das Pflanzengift löst Atemnot, Herzrasen, Ödeme, Erbrechen und Kolik aus. Streiche Avocados einfach komplett vom Fütterungsplan, dann besteht kein Risiko.
Zitrusfrüchte können schaden
Orangen, Zitronen und andere Zitrusfrüchte sind in größeren Mengen im Hühnerfutter besser tabu. Zu viel Vitamin C kann bei beim Geflügel unangenehme Darmblutungen hervorrufen. Viel Säure reizt gewöhnlich den Magen der Tiere. Allerdings musst du die Früchte nicht gänzlich vom Speiseplan streichen.
Etwas Orangensaft in der Tränke lässt die Hühner besser wachsen und erhöht die Futteraufnahme und damit das Gewicht. Auch die Schalen können gereicht werden.
Das Verfüttern von Orangenschalen lindert Hitzestress und führt zu einer besseren Wachstumsrate. Ätherische Öle in Orangen und Zitronen wirken auf das Huhn entspannend und mindern Stress. Dies führt wiederum zu einer verbesserten Legetätigkeit.
Wenn du Schalen verfüttern willst, achte darauf, dass das Obst aus biologischem Anbau stammt und ohne den Einsatz von Pestiziden erzeugt wurde.
Salzstangen und Süßigkeiten sind nicht artgerecht
Das Verfüttern von Süßigkeiten aller Art und Salzgebäck als Hühnerfutter ist für die Tiere von Nachteil.
- Viel Zucker führt beim Huhn zu Übergewicht, was die Eierproduktion negativ beeinflusst.
- Schokolade enthält den für die Vögel giftigen Stoff Theobromin.
- Auch Salziges vertragen die Haustiere nicht. Da sie für gewöhnlich nicht viel Salz zu sich nehmen, können Hühner eine Kochsalzvergiftung erleiden.
Beim Reichen von altem Brot ist es besser, du achtest auf den Salzgehalt. Häufig ist in solchen Teigwaren vermehrt Natrium zu finden. Generell solltest du nur wenig Salz und Zucker in der Nahrung der Hühner einbauen, sonst legen die Hühner wenige bis keine Eier.
Abfälle stark gewürzter Speisen nicht verfüttern
Im Allgemeinen kannst du Essensreste an Hühner verfüttern. Viele Nahrungsmittel enthalten für die Hühner lebenswichtige Nährstoffe. Die Abfälle sollten vom selben Tag stammen und nicht stark gewürzt sein. Schimmelige, faulige und intensiv gewürzte Speisen haben im Futter nichts zu suchen. Zucker, Salz und Pfeffer solltest du von den Vögeln fernhalten. Speisen mit viel Sojasoße, Instantbrühe, Chilipulver und Würzpaste gehören nicht in den Fressnapf der Hühner. Scharfes Essen verursacht beim Federvieh Verdauungsprobleme und Durchfall.
Bestimmte Fleischprodukte führen zu Verdauungsproblemen und Verhaltensstörungen
Den Proteinbedarf der Haustiere kannst du komplett über pflanzliches Eiweiß aus Hülsenfrüchten, Soja & Co. im Hühnerfutter abdecken. Aus Mehl- und Regenwürmern lässt sich unbedenkliches tierisches Eiweiß gewinnen, das die Hühner in der Regel gern annehmen.
Hundefutter und Katzenfutter verursachen bei Hühnern Verdauungsprobleme und Verhaltensstörungen. Solche Futtermittel enthalten außerdem häufig Zusatzstoffe, die sich ungünstig auf das Verdauungssystem der Tiere auswirken. Auch rohes und gegartes Geflügelfleisch verträgt das Federvieh nicht. Dem Geflügel die eigene Art vorzusetzen, ist Kannibalismus. Unter Umständen kommen die Tiere auf den Geschmack und picken sich gegenseitig an. Das kommt im Hühnerstall sowie im Freigelände vor.
Roher Teig ist tabu
Rohen Kuchen- und Brotteig darfst du den Hühnern auf keinen Fall als Nahrung reichen. Triebmittel wie Hefe und Backpulver gären im Magen des Tieres weiter und blähen ihn auf. Verdauungsbeschwerden sind die Folge. Teigwaren solltest du nur in geringer Menge und in gebackener Form als zusätzliches Futtermittel reichen.
Lange Gräser können zu Kropfverstopfung führen
Wenn du deinen Vögeln Gräser zum Fressen geben möchtest, solltest du lange Halme kürzen. Die Tiere können ihr Futter nicht kauen. Die langen Halme können dazu führen, dass der Kropf verstopft. Beim Versuch, die Gräser herunterzuwürgen, können die Halme im Hals stecken bleiben und das Huhn kann ersticken. Auch harte Grashalme begünstigen eine lebensbedrohliche Kropfverstopfung. Verfüttere vor allem junge, frische Gräser.
Viel Kohl bläht auf
Große Mengen an Kohl können beim Huhn schmerzende Verdauungsbeschwerden hervorrufen. Zum Kohl gehören viele Gemüsesorten wie Grünkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Wirsing und Kohlrabi. Wenn du Kohl verfüttern möchtest, greife auf bekömmliche Varianten wie Kohlrabi und Brokkoli zurück. Generell verfügen die Kohlarten über eine hohe Calcium-Bioverfügbarkeit, was für Eier legende Hennen von Vorteil ist. Es ist wichtig, die Hühner langsam an das Kohlgemüse zu gewöhnen und öfter kleinere Mengen zu verfüttern.
Alle Milchprodukte sind nicht zu empfehlen
Hühner vertragen keinen Milchzucker. Allerdings ist in Sauermilchprodukten wie Quark nicht viel Milchzucker enthalten. Das Lebensmittel ist außerdem eine gute Eiweißquelle, deshalb kannst du zumindest Quark als Milchprodukt verfüttern. Um zu vermeiden, dass die Hühner zu viel Milchzucker aufnehmen und Durchfall bekommen, solltest du nur wenig Quark anbieten.
Giftige Pflanzen im Garten
Giftige Pflanzen im Garten stellen bei freilaufenden Hühnern ein lebensbedrohliches Risiko dar. Gerade im Ziergarten befinden sich häufig giftige Pflanzen. Viele Tiere knabbern an allen möglichen Gewächsen. Besonders hungrige Hühner sind gefährdet. Fressen die Tiere zum Beispiel Bestandteile vom Fingerhut, von der Eibe, von der Hortensie, vom Efeu, vom Rittersporn, von der Hyazinthe, vom Ginster, von der Herbstzeitlose oder vom Rhododendron, können sie daran sterben.
Nachtschattengewächse und deren Früchte wirken toxisch
Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen und Kartoffeln enthalten das für Hühner giftige Solanin. Im ungekochten Gemüse dieser Pflanzen ist der Stoff in höheren Mengen enthalten. Rohe Früchte und Knollen der Nachtschattengewächse schaden den Tieren. Da Solanin durch Kochen in das verwendete Wasser übergeht, sind gekochte Tomaten und Kartoffeln zum Fressen für die Hühner geeignet.
Zwiebeln nur in geringen Mengen füttern
Wenn du Zwiebeln in größeren Portionen verfütterst, kann dies bei deinen Hühnern Blutarmut und Gelbsucht auslösen. Eine hohe Dosis kann sogar tödlich wirken. Die in Zwiebeln enthaltenen Thiosulfate zerstören die roten Blutkörperchen im Organismus der Tiere. In geringen Mengen sind Zwiebeln als Bestandteil einer Wurmkur und gegen andere Beschwerden ein bewährtes Heilmittel.
Apfelkerne vom Speiseplan streichen
Nicht alle Bestandteile von einem Apfel sollten als Hühnerfutter genutzt werden. Apfelkerne enthalten Amygdalin, der im Körper zu Blausäure umgewandelt wird und damit in einen Stoff, der für Hühner tödlich sein kann. Alle anderen Komponenten der Frucht sind genießbar und du kannst sie ohne Bedenken anbieten.
Liste der Nahrungsmittel, die Hühner nicht fressen sollten (Zusammenfassung)
Was dürfen Hühner nicht fressen Liste als PDF-Download
Art des Futtermittels | Beispiele |
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TIPPS:
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Sorge dafür, dass deine Hühner jeden Tag Wasser zur freien Verfügung haben. Die Tiere müssen immer Wasser trinken können – egal, wie schnell das Wasser wegen der Außentemperaturen gefriert oder wie schnell es verdunstet.
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Hühner brauchen für ihren Muskelmagen kleine Steinchen. Biete deswegen deinem Geflügel zusätzlich Grit und Sand an, auch wenn sie Auslauf haben.
Deine Hühner brauchen art- und bedürfnisgerechtes Futter, um gesund zu bleiben. Hier erfährst du, wie und womit du deine Hühner am besten fütterst: https://www.stallbedarf24.de/ratgeber/huehner-richtig-fuettern-so-machst-du-sie-alle-huehner-gluecklich/
Quellen:
omlet.de/guide/h%C3%BChner/h%C3%BChnerpflege/giftige_pflanzen_und_futter/
selbstversorger.de/was-duerfen-huehner-nicht-fressen/
praxistipps.focus.de/huehner-richtig-fuettern-so-gehts_125034#
huehner-kraeuter.de/duerfen-huehner-zitrusfruechte-fressen/
youtube.com/watch?v=0LnD0mbCDno
tierwelt.ch/ratgeber/gefluegel/kuechenabfaelle-fuer-huehner
eierschachteln.de/blog/was-huhn-frisst/
de.wikipedia.org/wiki/Persin
de.wikipedia.org/wiki/Solanin
merkur.de/leben/genuss/sind-apfelkerne-wirklich-giftig-oder-darf-mitessen-zr-10898884.html
Bildnachweis:
© Pixabay / Capri23auto
Super danke für die Info.
Besser geht es nicht! Auf alle Fragen zur Hühner Haltung bekam ich eine nützliche Antwort. Habe sehr viel gelernt 😊
Hallo Denise,
vielen Dank für Dein Feedback, das freut uns sehr, dass wir Dir mit unserem Ratgeber helfen konnten:)
Liebe Grüße,
Birgit
Braucht ein Hahn seine Hühner um sich damit er glücklich ist? Ich frage deshalb weil ich an einem Ort wohne wo ein einziger Hahn im Quartier wahrscheinlich ausgesetzt wurde und alle Leute füttern ihm alles mögliche doch niemand würde sich um seine Herkunft noch dass er wieder unter seiner Artgenossen kommt kümmern
Liebe Sabine, vielen Dank für deine Frage. Ein Hahn kann kurzfristig alleine sein. Für eine artgerechte Haltung und das Sozialverhalten wäre eine Gruppenhaltung mit Hennen das Beste. Der Hahn würde sich demnach wohler und glücklicher mit Artgenossen fühlen. Wenn ein Hahn alleine lebt, ist es daher ratsam, ihm Gesellschaft zu verschaffen. Das bedeutet idealerweise, ihm Zugang zu einer kleinen Gruppe von Hühnern zu geben. Wenn das in deinem Quartier nicht möglich ist, könnte es eine gute Idee sein, sich an lokale Tierschutzorganisationen zu wenden, die möglicherweise helfen können, den Hahn in eine passende Umgebung zu vermitteln, wo er mit Artgenossen zusammenleben kann. Liebe Grüße, Birgit
Bisher haben wir unsere frei laufenden Hühner v.a. im Winter viel mit Möhren, Kartoffel(schalen) und anderem Frischabfall aus der Küche zu gefüttert, um neben dem (angekeimten) Getreide Vitamine anzubieten. Bei den Kartoffeln muss man weniger auf das Kochen, als auf die grünen Stellen achten. Dort bildet sich das giftige Solanin, das auch durch Kochen nicht verschwindet. Man kennt es selbst – es schmeckt widerlich scharf.
Beim Kohl habe ich bisher noch keine negativen Folgen bemerkt, aber danke für den Hinweis!.
Um das grobe Kraut und Rüben zu zerkleinern haben wir uns vom Flohmarkt ein altes S-Eisen besorgt. Mit einem Stiel versehen kann man damit das Futter im Eimer mit mehrmaligen Stößen zu kleinen Stücken zerkleinern, was die (saubere) Aufnahme des Grünzeugs möglich macht – ein Spaten tuts zur Not auch.
Hühner haben einen sensiblen Geschmack und scheinen ganz gut zu wissen, was sie fressen dürfen. Sie picken im Garten manchmal besonders gern an Fingerhutblättern herum. Daher nahm ich bisher an, dass sie es vertragen. Auch andere Tiere, die natürlich gehalten werden, wissen ganz gut, was sie fressen sollten. Allerdings sind Hühner was süße Kuchen angeht manchmal genauso beratungsresistent wie wir 2-Beiner ;-))
Hallo Hildegard,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine offenherzige Mitteilung. Ich freue mich, dass dir unser Ratgeber gefallen hat:)
Beste Grüße,
Birgit