Es macht einfach Spaß, Vögel auf dem Balkon, auf der Terrasse oder im Garten in freier Natur zu beobachten. Damit die kleinen gefiederten Tiere häufiger vorbeischauen, legen viele Vogelfreunde Futter aus. Aber ist das Füttern der Vögel im Garten überhaupt erlaubt oder ist es verboten? Die Antwort ist etwas komplizierter. In unserem Ratgeber erfährst du Wissenswertes rund um die Vogelfütterung.
Inhaltsverzeichnis
Darf man Vögel im Garten füttern oder ist es verboten?
Grundsätzlich gilt: Vögel füttern im Garten ist nicht verboten. Es gelten allerdings einige Einschränkungen. Ein generelles Fütterungsverbot von Singvögeln ist unzulässig und würde vor Gericht nicht standhalten. Zahlreiche Gerichtsurteile stellen eindeutig klar: Das Füttern von Vögeln im Garten hat eine lange Tradition und ist weit verbreitet. Daher gehört es zum üblichen, vertragsmäßigen Gebrauch einer (Miet-)Immobilie. Der Vermieter im Mietvertrag, eine Eigentümergemeinschaft oder eine Hausordnung kann Regeln festlegen, die zum Beispiel den Ort oder die Art der Fütterung definieren.
Wenn durch das Auslegen von Futter so viele Vögel angelockt werden, dass unverhältnismäßig starke Verschmutzungen oder Schäden entstehen, kann die Fütterung verboten werden – gegebenenfalls gerichtlich.
Das gilt nicht nur für Mieter in ihrem Mietverhältnis. Gerichte untersagten auch Haus- und Grundstückseigentümern bereits das Füttern von Vögeln, nachdem Nachbarn geklagt hatten. In diesen Fällen konnten die klagenden Nachbarn glaubhaft belegen, dass die Vogelfütterung auf dem Nachbargrundstück zu Schäden, Verschmutzungen oder anderen Nachteilen (etwa Nutzungseinschränkung) auf ihrem Anwesen geführt hat. In Extremfällen kann das Gericht bei wiederholtem Verstoß gegen die untersagte Fütterung Strafen wie Ordnungsgeld oder Ordnungshaft verhängen.
Problem: Auch Mäuse und Ratten lieben Vogelfutter
Wie du jetzt weißt, ist Vögel füttern im Garten nicht verboten. Vorausgesetzt die Vogelfütterung verursacht für deine Nachbarn keine Belästigungen. Aber auch dann kann es zu Problemen kommen.
Ein potenzielles Problem bei der Vogelfütterung sind Nagetiere wie Mäuse und Ratten, die von den Futterresten angelockt werden. Singvögel sind wählerisch und fressen nicht immer alles, was du ihnen anbietest. Einige Mischungen aus dem Handel enthalten beispielsweise Weizen. Viele Gartenvögeln mögen den Weizen nicht. Die Folge: Die Körner landen auf dem Boden und bieten Mäusen und Ratten eine leichte Mahlzeit.
Damit sich die Schadnager nicht bei dir oder den Nachbarn im Garten einnisten, dürfen die Tiere keine Nahrung auf dem Boden vorfinden und das Häuschen darf für sie nicht erreichbar sein. Achte deswegen auf Folgendes:
- Befestige das Futterhaus auf einem glatten Metallrohr. Hier können sie im Gegensatz zum Holzpfahl nicht hochklettern.
- Verwende hochwertiges Futter, von dem nur sehr wenige Reste zurückbleiben.
- Beobachte, welche Vogelarten dich besuchen und biete vor allem Nahrung an, die für die Schnabelgröße und Ernährungsform (Körner- oder Weichfresser) geeignet ist.
- Reinige jeden Abend den Boden rund um das Futterhäuschen, damit die Nager kein Fressen auf dem Boden vorfinden.
Weiteres Problem: Aggressive Pflanzenarten breiten sich aus
Ein zusätzliches Problem bei der Vogelfütterung ist, dass nicht gefressene Körner im Boden keimen. Das Unkraut ist nicht nur optisch ein Makel auf dem gepflegten Rasen. In manchen Vogelfuttermischungen aus dem Handel stecken Samen von aggressiven Pflanzenarten, die sich schnell ausbreiten und die du nur mit Mühe beseitigst. Manchmal sind auch Allergie auslösende Pflanzen enthalten. Vor allem Samen der Ambrosiapflanze sind gefährlich, da ihre Pollen stark reizen und Asthma auslösen können.
TIPP:
Achte beim Kauf von Saatmischungen darauf, dass sie „ambrosiafrei“ sind. Generell gilt, dass geschälte oder gepellte Körner nicht mehr keimfähig sind und nicht zu unerwünschtem Unkraut führen.
Während der Brutzeit gelten Besonderheiten bei der Vogelfütterung
Obwohl das Füttern den Vögeln im Winter am meisten zugutekommt, kann es zu jeder Jahreszeit zu Nahrungsknappheit kommen. Deshalb hören viele Menschen im Frühjahr nicht auf, die gefiederten Gäste zu füttern. Auf diese Weise haben Vögel eine bessere Chance, Nahrungsengpässe zu überleben – unabhängig davon, wann diese auftreten.
Eine besondere Zeit ist allerdings die Brutzeit, die von März bis Ende September dauert. Die meisten Jungtiere schlüpfen zwischen April und Juli. Während dieser Monate besteht die Gefahr, dass die Alttiere Fressen aus dem Vogelhäuschen ins Nest bringen. Nestlinge vertragen jedoch nicht alles, was erwachsene Vögel zu sich nehmen. Zum Beispiel können neben Brot und Fett auch Erdnüsse und Sonnenblumenkerne für die Jungvögel gefährlich sein (Erstickungsgefahr).
Ab April solltest du daher auf kleinere, weniger fettreiche Samen umschwenken. Ideal sind die Samen von heimischen Wildkräutern wie Disteln, Hanf und Mohn.
Die passenden Pflanzen im Garten präsentieren Vögeln gute Nahrung
Damit viele Vogelarten nicht auf das Füttern angewiesen sind und gerne in deinen Garten kommen, erweiterst du einfach das natürliche Nahrungsangebot. Das heißt, dass du solche Stauden, Sträucher und Gehölze anpflanzt, die den Piepmätzen schmecken. Dann suchen sich die Vögel ihr Fressen außerhalb des Vogelhauses und du kannst ihr Treiben im Garten beobachten.
Auch verwelkte Blumen und Kräuter stellen vielen Vögeln ein gutes Nahrungsangebot bereit, da sie neben den eigenen Samen oft Insekten beherbergen. Vertrocknete Königskerzen, Malven, Sonnenblumen & Co. lässt du daher am besten über den Herbst und Winter stehen und schneidest sie nicht zurück.
Tipps vom Deutschen Tierschutzbund für die Vogelfütterung
Der Deutsche Tierschutzbund e. V. gibt auf seiner Homepage allgemeine Hinweise zur Vogelfütterung:
- Verfüttere keine Speisereste und kein Brot!
- Biete kein feuchtes Futter an, das im Winter gefrieren kann!
- Verwende kein salzhaltiges Fett, wenn du Futter selbst herstellst!
- Füttere immer kleine Mengen und entferne das überschüssige Futter!
- Richte mehrere Fütterungsplätze geschützt vor widrigem Wetter und Fressfeinden ein!
- Kontrolliere die Futter- und Tränkplätze täglich und reinige sie regelmäßig!
Fazit: Vögel füttern im Garten verboten oder erlaubt?
Das Füttern von Vögeln im Garten ist nicht verboten. Es ist erlaubt, Singvögel zu füttern und sollte nicht zu Konflikten führen, wenn es die Nachbarn nicht objektiv belastet. Achte beim Kauf von Fertigmischungen darauf, dass es „ambrosiafrei“ ist.
Die Vögel in deinem Garten freuen sich außerdem, wenn du die Flächen nicht zu stark für den Winter herrichtest und zurückschneidest. Wenn Stängel, Reste von Blüten und Fruchtständen stehenbleiben, finden die befiederten Tiere zum Beispiel Insekten und Samen als leckere Nahrung auch außerhalb des Futterhäuschens.
Quellen:
mein-schoener-garten.de/service/gartenrecht/gartenrecht-voegel-fuettern-26546
t-online.de/heim-garten/garten/id_89932212/neues-urteil-haeufiges-voegel-fuettern-kann-ins-gefaengnis-fuehren.html
mieterbund.de/index.php?id=600
mdr.de/mdr-garten/vogelfutter-fuettern-ambrosia-inhaltsstoffe-nabu-100.html
bremen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/voegelnhelfen/27691.html
kostenlose-urteile.de/Landgericht-Frankenthal_2-S-19920_Falsch-verstandene-Tierliebe-kann-zur-Androhung-von-Ordnungsgeld-und-Ordnungshaft-fuehren.news30189.htm
br.de/nachrichten/wissen/voegel-fuettern-ohne-maeuse-und-ratten-zu-maesten
tierschutzbund.de/information/hintergrund/artenschutz/voegel/vogelfuetterung
Bildnachweis:
© Pixabay / Ralphs_Fotos
Hallo, unser Nachbar füttern wie verrückt , Sommer und Winter die Vögel.
Diese fliegen ständig vom rechten zum linken Nachbarn in die Sträucher und wir mittendrin. Die Vögel sind schon so fett ,dass diese ihren Radius nicht erweitern.
Wir haben den Garten neu gestaltet ( das Grundstück erst gekauft) ein Carport mit PV Anlage gestellt, jetzt scheißen die Spatzen und co uns alles zu .
Silberne Metallspiralen hingehängt, Ultraschall mit Blinklicht und Raben aufgestellt. Ein Tag beobachtet und für sinnlos empfunden.
Was können wir tun??
Liebe/r Leser/in,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an unserem Ratgeber „Vogelfütterung: Ist Vögel füttern im Garten verboten?“. Es tut uns leid zu hören, dass Sie Probleme mit den Vögeln in Ihrem Garten haben. Um Ihnen bei diesem Problem zu helfen, möchte ich Ihnen drei konkrete Vorschläge unterbreiten, die dazu beitragen können, eine Lösung zwischen Ihnen, Ihrem Nachbarn und den Vögeln zu finden:
1. Gespräch mit dem Nachbarn suchen
Mein erster Vorschlag wäre, ein freundliches und konstruktives Gespräch mit Ihrem Nachbarn zu führen, der die Vögel füttert. Erklären Sie Ihre Bedenken und Sorgen und versuchen Sie, gemeinsam eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Vielleicht kann er die Futterstellen verlegen oder andere Maßnahmen ergreifen, um die Vögel von Ihrem Grundstück fernzuhalten.
2. Fachkundigen Rat von Experten einholen
Zusätzlich könnten professionelle Beratung und Unterstützung durch einen Vogelschutzexperten oder eine ornithologische Vereinigung sinnvoll sein. Diese können spezifische, tierfreundliche Ratschläge geben und Lösungsvorschläge anbieten, die auf Ihrer individuellen Situation basieren.
3. Lokale und rechtliche Regelungen
Untersuchen Sie auch die lokalen Gesetze und Bestimmungen bezüglich der Fütterung von Vögeln in Wohngebieten. Es könnte sein, dass es Regelungen gibt, die Ihr Nachbar beachten muss, wenn er Vögel füttert. Manchmal kann eine Lösung auch auf rechtlichem Wege gefunden werden.
Ich hoffe, dass diese Vorschläge Ihnen dabei helfen können, eine friedliche Lösung zu finden und das harmonische Zusammenleben mit der Vogelwelt und Ihren Nachbarn zu fördern.
Mit freundlichen Grüßen,
Birgit Lorbacher
Unser Nachbar füttert Vögel auf seinem Balkon über uns. Da dieser Balkon mittig des unserem ist, finden wir mehrmals tgl. Futter, Vogelsch…, Körner, Würmer auf unserem Balkon, Tisch, Stühle usw. Auch das Gelände kann man nicht ohne Inspektion vorher anfassen.
Das Häuschen und die Futterstation wurden nach einem Gespräch entfernt. Dennoch hängt weiterhin Vogelfuttr auf dem Balkon, somit ist der Dreck rückläufig zur Zeit, aber der Dreck und die Sch… auf den Stühlen und dem Tisch bleibt.
Zumal werden jetzt in den ganzen Obstbäumen Futter aufgehangen.
Noch haben wir keine Ratten oder Mäuse bemerkt.
Vögel sind was tolles und auch wertvolles, aber nicht zu unseren Lasten.
Vögel sind immer schon in unserem Garten vorhanden.
Was können wir noch tun? Vögel füttern ist nicht verboten, aber es gibt auch Grenzen.
Vermieter bzw. Wohnungsgesellschaft… keine Chance.
Geredet haben wir schon. Ein Vogelhaus wäre ok im Garten. Aber was macht man gegen übertreiben. Die Vögel finden in unserem Garten ebenfalls Nahrung, darauf achten wir.
Gebt uns bitte einen Rat.
Liebe Leserin,
vielen Dank für deine Nachricht und dein Anliegen bezüglich der Vogelfütterung durch deinen Nachbarn. Das Thema Vogelfütterung kann zu Unstimmigkeiten führen, besonders wenn es Auswirkungen auf andere Mieter hat. Hier einige Ratschläge, wie du vorgehen kannst:
Gesetzliche Grundlagen
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass das Füttern von Vögeln grundsätzlich nicht verboten ist. Allerdings kann es Einschränkungen geben, wenn die Fütterung zu Belästigungen oder hygienischen Problemen führt.
Gespräch mit dem Nachbarn
Da du bereits das Gespräch mit deinem Nachbarn gesucht hast und eine teilweise Verbesserung erreicht wurde, solltest du den Dialog aufrecht erhalten. Vielleicht kannst du ihm erneut die Situation schildern und gemeinsam eine Lösung finden, die für beide Parteien akzeptabel ist.
Dokumentation
Dokumentiere die Belästigungen durch Fotos und Notizen, um die Häufigkeit und das Ausmaß des Problems zu verdeutlichen. Dies kann bei weiteren Schritten hilfreich sein.
Weitere mögliche Schritte
Hausverwaltung oder Vermieter erneut einschalten: Auch wenn du bisher keine Unterstützung von deinem Vermieter oder der Wohnungsgesellschaft erhalten hast, solltest du dein Anliegen schriftlich und mit den dokumentierten Beweisen vorbringen. Ein schriftlicher Antrag hat oft mehr Gewicht als ein mündliches Gespräch.
Mieterschutzbund: Wende dich an den Mieterschutzbund. Dort erhältst du rechtliche Beratung und Unterstützung bei der Durchsetzung deiner Rechte.
Zusammenfassung
Vogelfütterung ist eine wertvolle Praxis für den Erhalt der Artenvielfalt und das Wohl der Tiere, sollte aber im Einklang mit den Interessen aller Anwohner stehen. Wenn Gespräche und einfache Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine formelle Beschwerde oder rechtliche Unterstützung notwendig sein. Bleib beharrlich und suche nach einer Lösung, die das Wohlbefinden aller Bewohner berücksichtigt.
Ich hoffe, dass du mit diesen Ratschlägen eine zufriedenstellende Lösung findest und wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüße,
Birgit