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Von: Birgit Lorbacher
Die Geschichte des Schweins reicht bis in die Antike zurück und ist ein Zeugnis der engen Verbindung zwischen Mensch und Tier. Bereits seit Jahrtausenden dient uns das Nutztier und trägt maßgeblich zur kulturellen Bedeutung und kulinarischen Vielfalt bei. Doch wie kam das Schwein eigentlich zum Menschen? Und wie sieht die ideale Haltung des empfindlichen Tieres aus? Erfahre hier alles, was Du über Schweine wissen musst.
Wissenschaftlicher Name: | Sus scrofa domestica |
Lebenserwartung: | 8 – 12 Jahre |
Größe: | 120 – 180 cm |
Gewicht: | 50 – 150 kg |
Verwandte Arten: | Flusspferde, Nabelschweine |
Ordnung: | Paarhufer |
Familie: | Echte Schweine |
Geschwindigkeit: | max. 50 km/h |
Ernährungstyp: | Wurzeln, Pilze, Knollen, Insekten, Obst, Gemüse, Aas |
Hauptnahrung: | Heu, Stroh, Hafer, Gerste, Maisflocken |
Lebensraum: | unspezifisch |
Natürliche Feinde: | Wölfe, Bären |
Geschlechtsreife: | 6 Monate |
Wurfgröße: | 2-8 Jungtiere |
Tragzeit: | 110 Tage |
1. Die Geschichte des Schweins
2. Lebensraum und Lebensweise
3. Wie viele Schweinerassen gibt es in Deutschland und weltweit
4. Wo gibt es noch Wildschweine?
5. Wie sieht die optimale Schweinehaltung aus?
6. Das Schwein als Nutztier
7. 10 Facts zu Schweinen
8. Häufige Fragen zu Schweinen
Das Schwein (Sus scrofa domesticus) sieht auf eine faszinierende Geschichte zurück, die bis in die Antike reicht. Im alten Ägypten wurde es als heiliges Tier verehrt und galt als Symbol für Fruchtbarkeit und Wohlstand. Später schätzten die Römer das Schweinefleisch als wichtigen Bestandteil ihrer Ernährung. Die Domestizierung selbst begann vor Tausenden von Jahren, wobei die frühesten Aufzeichnungen aus dem Nahen Osten stammen. Mit den Jahrhunderten breitete sich die Schweinezucht weltweit aus, was vor allem die großartige Anpassungsfähigkeit der Tiere ermöglichte. Die Schweinezucht wurde stetig weiterentwickelt und neue Rassen mit einzigartigen Merkmalen bildeten sich. So gab es in einigen Regionen spezielle Schweinezüchtungen für die Fettproduktion, während in anderen Gebieten Fleisch- oder Wollrassen bevorzugt wurden. Auch heute ist das Schwein nach wie vor ein bedeutsames Nutztier und wird vor allem auf Schlachthöfen im großen Umfang gezüchtet. Die moderne Landwirtschaft ermöglicht dabei eine stetige Steigerung der Effizienz und Produktivität.
Schweine sind sehr anpassungsfähig und kommen in diversen Teilen der Welt vor. Sie sind in Europa, Asien, Nordafrika und in einigen Regionen Amerikas beheimatet. Dort beziehen sie ihr natürliches Habitat, zu dem insbesondere Wälder, Grasland und Sumpfgebiete gehören. Da die Tiere Allesfresser sind, finden sie so gut wie überall Nahrung. Mit ihren Schnauzen suche sie den Boden nach Pflanzen, Wurzeln, Insekten und Kleintieren ab und werden Dank ihres feinen Geruchssinns meist schnell fündig. Sollte keine frische Nahrungsquelle zur Verfügung stehen, greifen die Tiere auch zu Aas.
Wildlebende Schweine leben in Gruppen, die als Rudel oder Überläufe bezeichnet werden. Diese bestehen meist aus einem dominanten männlichen Tier, den weiblichen Tieren und ihren Jungen. Die intelligenten Tiere besitzen eine ausgeprägte Sozialstruktur, weshalb sie sich einer stetig wechselnden Rangordnung unterwerfen. Kämpfe um Futter und Paarungsmöglichkeiten entscheiden über die Hierarchie. Haben sie sich einmal in einem Terrain niedergelassen, verhalten sie sich streng territorial und markieren ihr Revier mithilfe ihrer Duftdrüsen. Im Rudel kommunizieren sie durch verschiedene Laute, Körpersprache und Geruchssignale.
Von: Birgit Lorbacher
Die Geschichte des Schweins reicht bis in die Antike zurück und ist ein Zeugnis der engen Verbindung zwischen Mensch und Tier. Bereits seit Jahrtausenden dient uns das Nutztier und trägt maßgeblich zur kulturellen Bedeutung und kulinarischen Vielfalt bei. Doch wie kam das Schwein eigentlich zum Menschen? Und wie sieht die ideale Haltung des empfindlichen Tieres aus? Erfahre hier alles, was Du über Schweine wissen musst.
Das Schwein (Sus scrofa domesticus) sieht auf eine faszinierende Geschichte zurück, die bis in die Antike reicht. Im alten Ägypten wurde es als heiliges Tier verehrt und galt als Symbol für Fruchtbarkeit und Wohlstand. Später schätzten die Römer das Schweinefleisch als wichtigen Bestandteil ihrer Ernährung. Die Domestizierung selbst begann vor Tausenden von Jahren, wobei die frühesten Aufzeichnungen aus dem Nahen Osten stammen. Mit den Jahrhunderten breitete sich die Schweinezucht weltweit aus, was vor allem die großartige Anpassungsfähigkeit der Tiere ermöglichte. Die Schweinezucht wurde stetig weiterentwickelt und neue Rassen mit einzigartigen Merkmalen bildeten sich. So gab es in einigen Regionen spezielle Schweinezüchtungen für die Fettproduktion, während in anderen Gebieten Fleisch- oder Wollrassen bevorzugt wurden. Auch heute ist das Schwein nach wie vor ein bedeutsames Nutztier und wird vor allem auf Schlachthöfen im großen Umfang gezüchtet. Die moderne Landwirtschaft ermöglicht dabei eine stetige Steigerung der Effizienz und Produktivität.
Schweine sind sehr anpassungsfähig und kommen in diversen Teilen der Welt vor. Sie sind in Europa, Asien, Nordafrika und in einigen Regionen Amerikas beheimatet. Dort beziehen sie ihr natürliches Habitat, zu dem insbesondere Wälder, Grasland und Sumpfgebiete gehören. Da die Tiere Allesfresser sind, finden sie so gut wie überall Nahrung. Mit ihren Schnauzen suche sie den Boden nach Pflanzen, Wurzeln, Insekten und Kleintieren ab und werden Dank ihres feinen Geruchssinns meist schnell fündig. Sollte keine frische Nahrungsquelle zur Verfügung stehen, greifen die Tiere auch zu Aas.
Wildlebende Schweine leben in Gruppen, die als Rudel oder Überläufe bezeichnet werden. Diese bestehen meist aus einem dominanten männlichen Tier, den weiblichen Tieren und ihren Jungen. Die intelligenten Tiere besitzen eine ausgeprägte Sozialstruktur, weshalb sie sich einer stetig wechselnden Rangordnung unterwerfen. Kämpfe um Futter und Paarungsmöglichkeiten entscheiden über die Hierarchie. Haben sie sich einmal in einem Terrain niedergelassen, verhalten sie sich streng territorial und markieren ihr Revier mithilfe ihrer Duftdrüsen. Im Rudel kommunizieren sie durch verschiedene Laute, Körpersprache und Geruchssignale.
Wissenschaftlicher Name: | Sus scrofa domestica |
Lebenserwartung: | 8 – 12 Jahre |
Größe: | 120 – 180 cm |
Gewicht: | 50 – 150 kg |
Verwandte Arten: | Flusspferde, Nabelschweine |
Ordnung: | Paarhufer |
Familie: | Echte Schweine |
Geschwindigkeit: | max. 50 km/h |
Ernährungstyp: | Wurzeln, Pilze, Knollen, Insekten, Obst, Gemüse, Aas |
Hauptnahrung: | Heu, Stroh, Hafer, Gerste, Maisflocken |
Lebensraum: | unspezifisch |
Natürliche Feinde: | Wölfe, Bären |
Geschlechtsreife: | 6 Monate |
Wurfgröße: | 2-8 Jungtiere |
Tragzeit: | 110 Tage |
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Schweinerassen, die sich in ihren Merkmalen, ihrer Größe, ihrem Aussehen und in ihrer Verwendung unterscheiden. Zu den bekanntesten Rassen gehören
Alle vier Rassen werden sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft gehalten. Weltweit gesehen gibt es über 200 anerkannte Schweinerassen. Neben bekannten Rassen wie dem Large White, dem Yorkshire oder dem Hampshire gibt es auch viele regionale Arten, die in unterschiedlichen Kontinenten unterschiedlich weit verbreitet sind. In einigen Ländern werden spezielle Schweinerassen zur Fleischproduktion gezüchtet, während in anderen Ländern jene Rassen bevorzugt werden, die sich gut an die jeweiligen klimatischen Bedingungen anpassen können. Was viele nicht wissen: Auch mehrere Schweinerassen sind vom Aussterben bedroht. Das liegt vor allem an den vielen Neuzüchtungen, wodurch die Urart mit jeder weiteren Generation nach und nach verloren geht. Dabei ist die Vielfalt der Schweinerassen nicht nur ein wichtiges kulturelles Erbe, sondern trägt auch zur genetischen Diversität und damit zur Gesundheit der Tiere bei.
Wildschweine (Sus scrofa) sind die Vorfahren der Hausschweine. Es gibt zwei Ursprungsarten: das asiatische und das europäische Wildschwein. Beide Arten haben sich bereits vor einer Million Jahren getrennt voneinander entwickelt. Sie unterscheiden sich teilweise massiv von ihren domestizierten Nachkömmlingen:
Im Privaten ist das Hausschwein ist ein anspruchsloser Geselle. Wichtig ist nur eines: Schweine brauchen Artgenossen, um nicht zu vereinsamen. Stelle Deinem Schwein deshalb mindestens drei Artgenossen zur Seite. Ansonsten solltest Du bei der Haltung folgende Punkte beachten:
Ein Hausschwein benötigt entweder einen geräumigen und sauberen Stall oder ein Gehege mit ausreichend Platz, um seinen Bewegungsdrang auszuleben. Stelle sicher, dass der Bereich gut belüftet und vor schädlichen Witterungseinflüssen geschützt ist. Halte den Stall oder das Gehege zudem immer sauber, indem Du es regelmäßig von Kot und Urin befreist.
Auch für das Schwein ist eine ausgewogene Ernährung der Schlüssel zu einem gesunden Leben. Greife deshalb zu wechselndem Futter. Heu, Stroh, Gerste, Maisflocken und Hafer sollten dabei die Grundlage darstellen. Frisches Obst wie Äpfel und Bananen, frisches Gemüse wie Kürbis und Kartoffeln sowie Eicheln und Nüsse ergänzen die Mahlzeiten ideal. Berücksichtige zudem stets das spezifische Nahrungsbedürfnis deines Schweins – denn dieses kann sich auf Basis des Alters, Gewichts und Gesundheitszustandes ändern. Stelle dem Tier zusätzlich immer frisches Trinkwasser in einer sauberen Tränkvorrichtung zur Verfügung.
Eine Gesundheitsvorsorge in Form von Impfungen und regelmäßiger Entwurmung ist gesetzlich vorgeschrieben. Impfe dein Schwein deshalb frühzeitig gegen Tollwut, Schweinepest, Tetanus, Rotlauf und Parvovirose. Wichtig: Besteht der Verdacht, dass dein Tier an einer rassenspezifischen Krankheit wie die Schweinegrippe oder Schweinepest erkrankt ist, musst Du dies der Tierseuchenkasse melden. Ansonsten beobachte stets, ob sich Veränderungen im Verhalten oder der Körperfunktion deines Tieres zeigen, um bei Bedarf schnell zu reagieren und zum Tierarzt zu gehen.
Die Fell- und Zahnpflege: Eine Sache der Gründlichkeit
Gut gepflegte Schweine fühlen sich besonders wohl: Bürste das Tierfell regelmäßig, um lose Haare zu entfernen und unangenehme Verfilzungen zu vermeiden. Dazu eignet sich am besten eine Schweineborstenbürste, ansonsten ist die Pflege auch mit einer herkömmlichen Bürste möglich – sie sollte nur weich sein. Während des Bürstens kannst Du das Fell direkt auf Parasiten, Zecken oder Hautproblemen überprüfen. Auch die Zähne benötigen eine gute Pflege, um stark und gesund zu bleiben. Um den natürlichen Abrieb der Zähne zu unterstützen, biete Deinem Tier ausreichende Kau- und Knabbermöglichkeiten an.
Holz- oder Baumstämme: An großen Holzstücken oder Baumstämmen kann das Tier seine Zähne abreiben. Achte jedoch darauf, dass das Holz unbehandelt ist und keine giftigen Substanzen enthält.
Strohballen: Stroh ist zäh, weshalb Schweine lange auf Strohballen herumkauen können, ihre Zähne und ihren Kiefer trainieren.
Äste und Zweige: Äste oder Zweige von ungiftigen Pflanzen und Büschen sind leicht zu beschaffen und bieten sich deshalb als alternative Knabbermöglichkeit an.
Schweinespielzeug: Neben den natürlichen Kaumöglichkeiten, gibt es auch speziell entwickeltes Schweinespielzeug zum Anknabbern. Es ist aus robustem Material und weckt dank unterschiedlicher Texturen und Formen das Interesse Deines Tieres.
Während die private Schweinehaltung ein kleines Ausmaß annimmt, zählt bei der gewerblichen Haltung die schiere Masse. Der Fokus liegt hier auf die gesetzten Produktionsziele und die Wirtschaftlichkeit, die eine intensive Nutzung der Fläche mit einer hohen Tieranzahl vorgibt. Solltest Du eine gewerbliche Schweinehaltung betreiben oder in Betracht ziehen, musst Du Dich stets an die Vorschriften und Vorgaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), des Tierschutzgesetzes, des QS-Systems und der jeweiligen Landesbehörde halten. So wird Dein Tierwohl stets sichergestellt.
Domestizierte Schweine nutzen uns bereits seit Jahrtausenden auf vielen Weisen. Die Verwertung im großen Stil begann jedoch erst mit dem Beginn der Industrialisierung um 1850. Seitdem wird das Nutztier in Schlachthöfen großgezogen und so gut wie all seine Bestandteile verwertet.
Schweine werden weltweit als eine wichtige Quelle für hochwertiges und energiereiches Fleisch genutzt. In vielen Kulturen ist das Fleisch ein bedeutender Bestandteil der Ernährung. Je nach Gericht wird das Schweinefleisch, aus Schwein zubereitete Würste oder die Innereien wie Leber und Magen zubereitet und verzehrt. Der Knochen findet bei Suppen seinen Einsatz und stärkt beim Auskochen den Geschmack.
Schweinehäute werden zur Herstellung von Lederprodukten wie Schuhen, Taschen und Bekleidung verwendet oder als sogenannte Schwarten gegessen. Außerdem können die Borsten des Tieres zu hochwertigen Pinseln verarbeitet werden. Auch das Fett des Tieres wird verwertet: Es wird insbesondere für industrielle Zwecke genutzt.
Schweinekot wird oft als natürlicher Dünger für die Landwirtschaft verwendet. Die Schweineabfälle dienen in Kompostierungsanlagen oder auf landwirtschaftlichen Flächen der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. In manchen Biogasanlagen wird mittels Schweinekot zudem Ökostrom erzeugt.
Schweine werden in der medizinischen Forschung häufig als Modellorganismen verwendet. Aufgrund ihrer anatomischen und physiologischen Ähnlichkeiten zu Menschen, setzen Forschende sie in Studien zur Entwicklung von Medikamenten und medizinischen Verfahren ein. So wurde das Insulin für Diabetiker einst ursprünglich aus Schweinen gewonnen, bis später eine genetische Herstellung möglich war.
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Schweinerassen, die sich in ihren Merkmalen, ihrer Größe, ihrem Aussehen und in ihrer Verwendung unterscheiden. Zu den bekanntesten Rassen gehören
Alle vier Rassen werden sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft gehalten. Weltweit gesehen gibt es über 200 anerkannte Schweinerassen. Neben bekannten Rassen wie dem Large White, dem Yorkshire oder dem Hampshire gibt es auch viele regionale Arten, die in unterschiedlichen Kontinenten unterschiedlich weit verbreitet sind. In einigen Ländern werden spezielle Schweinerassen zur Fleischproduktion gezüchtet, während in anderen Ländern jene Rassen bevorzugt werden, die sich gut an die jeweiligen klimatischen Bedingungen anpassen können. Was viele nicht wissen: Auch mehrere Schweinerassen sind vom Aussterben bedroht. Das liegt vor allem an den vielen Neuzüchtungen, wodurch die Urart mit jeder weiteren Generation nach und nach verloren geht. Dabei ist die Vielfalt der Schweinerassen nicht nur ein wichtiges kulturelles Erbe, sondern trägt auch zur genetischen Diversität und damit zur Gesundheit der Tiere bei.
Wildschweine (Sus scrofa) sind die Vorfahren der Hausschweine. Es gibt zwei Ursprungsarten: das asiatische und das europäische Wildschwein. Beide Arten haben sich bereits vor einer Million Jahren getrennt voneinander entwickelt. Sie unterscheiden sich teilweise massiv von ihren domestizierten Nachkömmlingen:
Im Privaten ist das Hausschwein ist ein anspruchsloser Geselle. Wichtig ist nur eines: Schweine brauchen Artgenossen, um nicht zu vereinsamen. Stelle Deinem Schwein deshalb mindestens drei Artgenossen zur Seite. Ansonsten solltest Du bei der Haltung folgende Punkte beachten:
Ein Hausschwein benötigt entweder einen geräumigen und sauberen Stall oder ein Gehege mit ausreichend Platz, um seinen Bewegungsdrang auszuleben. Stelle sicher, dass der Bereich gut belüftet und vor schädlichen Witterungseinflüssen geschützt ist. Halte den Stall oder das Gehege zudem immer sauber, indem Du es regelmäßig von Kot und Urin befreist.
Auch für das Schwein ist eine ausgewogene Ernährung der Schlüssel zu einem gesunden Leben. Greife deshalb zu wechselndem Futter. Heu, Stroh, Gerste, Maisflocken und Hafer sollten dabei die Grundlage darstellen. Frisches Obst wie Äpfel und Bananen, frisches Gemüse wie Kürbis und Kartoffeln sowie Eicheln und Nüsse ergänzen die Mahlzeiten ideal. Berücksichtige zudem stets das spezifische Nahrungsbedürfnis deines Schweins – denn dieses kann sich auf Basis des Alters, Gewichts und Gesundheitszustandes ändern. Stelle dem Tier zusätzlich immer frisches Trinkwasser in einer sauberen Tränkvorrichtung zur Verfügung.
Eine Gesundheitsvorsorge in Form von Impfungen und regelmäßiger Entwurmung ist gesetzlich vorgeschrieben. Impfe dein Schwein deshalb frühzeitig gegen Tollwut, Schweinepest, Tetanus, Rotlauf und Parvovirose. Wichtig: Besteht der Verdacht, dass dein Tier an einer rassenspezifischen Krankheit wie die Schweinegrippe oder Schweinepest erkrankt ist, musst Du dies der Tierseuchenkasse melden. Ansonsten beobachte stets, ob sich Veränderungen im Verhalten oder der Körperfunktion deines Tieres zeigen, um bei Bedarf schnell zu reagieren und zum Tierarzt zu gehen.
Die Fell- und Zahnpflege: Eine Sache der Gründlichkeit
Gut gepflegte Schweine fühlen sich besonders wohl: Bürste das Tierfell regelmäßig, um lose Haare zu entfernen und unangenehme Verfilzungen zu vermeiden. Dazu eignet sich am besten eine Schweineborstenbürste, ansonsten ist die Pflege auch mit einer herkömmlichen Bürste möglich – sie sollte nur weich sein. Während des Bürstens kannst Du das Fell direkt auf Parasiten, Zecken oder Hautproblemen überprüfen. Auch die Zähne benötigen eine gute Pflege, um stark und gesund zu bleiben. Um den natürlichen Abrieb der Zähne zu unterstützen, biete Deinem Tier ausreichende Kau- und Knabbermöglichkeiten an.
Holz- oder Baumstämme: An großen Holzstücken oder Baumstämmen kann das Tier seine Zähne abreiben. Achte jedoch darauf, dass das Holz unbehandelt ist und keine giftigen Substanzen enthält.
Strohballen: Stroh ist zäh, weshalb Schweine lange auf Strohballen herumkauen können, ihre Zähne und ihren Kiefer trainieren.
Äste und Zweige: Äste oder Zweige von ungiftigen Pflanzen und Büschen sind leicht zu beschaffen und bieten sich deshalb als alternative Knabbermöglichkeit an.
Schweinespielzeug: Neben den natürlichen Kaumöglichkeiten, gibt es auch speziell entwickeltes Schweinespielzeug zum Anknabbern. Es ist aus robustem Material und weckt dank unterschiedlicher Texturen und Formen das Interesse Deines Tieres.
Während die private Schweinehaltung ein kleines Ausmaß annimmt, zählt bei der gewerblichen Haltung die schiere Masse. Der Fokus liegt hier auf die gesetzten Produktionsziele und die Wirtschaftlichkeit, die eine intensive Nutzung der Fläche mit einer hohen Tieranzahl vorgibt. Solltest Du eine gewerbliche Schweinehaltung betreiben oder in Betracht ziehen, musst Du Dich stets an die Vorschriften und Vorgaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), des Tierschutzgesetzes, des QS-Systems und der jeweiligen Landesbehörde halten. So wird Dein Tierwohl stets sichergestellt.
Domestizierte Schweine nutzen uns bereits seit Jahrtausenden auf vielen Weisen. Die Verwertung im großen Stil begann jedoch erst mit dem Beginn der Industrialisierung um 1850. Seitdem wird das Nutztier in Schlachthöfen großgezogen und so gut wie all seine Bestandteile verwertet.
Schweine werden weltweit als eine wichtige Quelle für hochwertiges und energiereiches Fleisch genutzt. In vielen Kulturen ist das Fleisch ein bedeutender Bestandteil der Ernährung. Je nach Gericht wird das Schweinefleisch, aus Schwein zubereitete Würste oder die Innereien wie Leber und Magen zubereitet und verzehrt. Der Knochen findet bei Suppen seinen Einsatz und stärkt beim Auskochen den Geschmack.
Schweinehäute werden zur Herstellung von Lederprodukten wie Schuhen, Taschen und Bekleidung verwendet oder als sogenannte Schwarten gegessen. Außerdem können die Borsten des Tieres zu hochwertigen Pinseln verarbeitet werden. Auch das Fett des Tieres wird verwertet: Es wird insbesondere für industrielle Zwecke genutzt.
Schweinekot wird oft als natürlicher Dünger für die Landwirtschaft verwendet. Die Schweineabfälle dienen in Kompostierungsanlagen oder auf landwirtschaftlichen Flächen der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. In manchen Biogasanlagen wird mittels Schweinekot zudem Ökostrom erzeugt.
Schweine werden in der medizinischen Forschung häufig als Modellorganismen verwendet. Aufgrund ihrer anatomischen und physiologischen Ähnlichkeiten zu Menschen, setzen Forschende sie in Studien zur Entwicklung von Medikamenten und medizinischen Verfahren ein. So wurde das Insulin für Diabetiker einst ursprünglich aus Schweinen gewonnen, bis später eine genetische Herstellung möglich war.
Schweine sind erstaunlich intelligente Tiere, und das ist nachweisbar: In bestimmten Tests und Aufgaben können sie Leistungen erbringen, die sich denen von Hunden gleichen.
Schweine sind äußerst soziale Tiere und bilden komplexe soziale Strukturen in Herden. Ihre Hierarchie kann dabei durchaus menschlichen Gruppenhierarchien ähneln.
Schweine verfügen über einen exzellenten Geruchssinn. Mit ihm können sie tief unter der Erde wachsenden Trüffel aufspüren, weshalb sie nach wie vor in manchen Regionen der Welt als Trüffelsucher geschätzt werden. Aber auch die Polizei macht von ihrer besonderen Riechleistung gebraucht: Oftmals werden Schweine statt Hunde als „Spürhunde“ bei Drogenfahndungen eingesetzt.
Die weiblichen Schweine sondern während der Paarungszeit einen intensiven Geruchsstoff mit ihren Drüsen ab. Er dient dazu, den männlichen Schweinen zu signalisieren, dass sie paarungsbereit sind, und zieht diese an.
Schweine sind schmutzige Tiere? Von wegen! Entgegen dem Klischee sind die Tiere äußerst reinlich und achten besonders auf ihre „Toiletten-Hygiene“: In ihrem Gehege wählen sie einen bestimmten Bereich aus, den sie allein für ihre Kot- und Urinausscheidungen nutzen. Der Rest des Platzes bleibt sauber.
Schweine können über 20 verschiedene Grunzlaute produzieren, von denen jeder eine eigene Bedeutung hat. Mit ihren Oinks, Schreien, Krächzern, Bellen und Quiekern drücken sie unterschiedliche Emotionen aus. Außerdem verständigen sie sich gezielt mit ihrer Körpersprache.
Schweine sind natürliche Wühler und graben gerne mit ihren Rüsseln im Boden nach Nahrung. Wie Maulwürfe oder Regenwürmern tragen sie dadurch zur Bodenbelüftung und -umwälzung bei.
Schweine können sich an besuchte Orte, genommene Routen und bekannte Personen erinnern. Ihr Langzeitgedächtnis reicht dabei bis zu drei Jahre zurück.
Schweine sind wahre Anpassungs- und damit Überlebenskünstler: Selbst in extremeren Klimazonen können sie überleben, da sie die Fähigkeit besitzen, ihre Körpertemperatur flexibel zu regulieren.
Die meisten domestizierten Nutztiere können nicht schwimmen – anders sieht es beim Schwein aus. In freier Wildbahn macht sich das grunzende Tier natürliche Wasserquellen wie Flüsse oder Teiche zunutze. Dadurch hat es gelernt, sich wortwörtlich über Wasser zu halten und kann sogar größere Distanzen im Wasser zurückzulegen.
Wusstest du …? Zehn außergewöhnliche Fakten über Schweine
Schweine sind erstaunlich intelligente Tiere, und das ist nachweisbar: In bestimmten Tests und Aufgaben können sie Leistungen erbringen, die sich denen von Hunden gleichen.
Schweine sind äußerst soziale Tiere und bilden komplexe soziale Strukturen in Herden. Ihre Hierarchie kann dabei durchaus menschlichen Gruppenhierarchien ähneln.
Schweine verfügen über einen exzellenten Geruchssinn. Mit ihm können sie tief unter der Erde wachsenden Trüffel aufspüren, weshalb sie nach wie vor in manchen Regionen der Welt als Trüffelsucher geschätzt werden. Aber auch die Polizei macht von ihrer besonderen Riechleistung gebraucht: Oftmals werden Schweine statt Hunde als „Spürhunde“ bei Drogenfahndungen eingesetzt.
Die weiblichen Schweine sondern während der Paarungszeit einen intensiven Geruchsstoff mit ihren Drüsen ab. Er dient dazu, den männlichen Schweinen zu signalisieren, dass sie paarungsbereit sind, und zieht diese an.
Schweine sind schmutzige Tiere? Von wegen! Entgegen dem Klischee sind die Tiere äußerst reinlich und achten besonders auf ihre „Toiletten-Hygiene“: In ihrem Gehege wählen sie einen bestimmten Bereich aus, den sie allein für ihre Kot- und Urinausscheidungen nutzen. Der Rest des Platzes bleibt sauber.
Schweine können über 20 verschiedene Grunzlaute produzieren, von denen jeder eine eigene Bedeutung hat. Mit ihren Oinks, Schreien, Krächzern, Bellen und Quiekern drücken sie unterschiedliche Emotionen aus. Außerdem verständigen sie sich gezielt mit ihrer Körpersprache.
Schweine sind natürliche Wühler und graben gerne mit ihren Rüsseln im Boden nach Nahrung. Wie Maulwürfe oder Regenwürmern tragen sie dadurch zur Bodenbelüftung und -umwälzung bei.
Schweine können sich an besuchte Orte, genommene Routen und bekannte Personen erinnern. Ihr Langzeitgedächtnis reicht dabei bis zu drei Jahre zurück.
Schweine sind wahre Anpassungs- und damit Überlebenskünstler: Selbst in extremeren Klimazonen können sie überleben, da sie die Fähigkeit besitzen, ihre Körpertemperatur flexibel zu regulieren.
Die meisten domestizierten Nutztiere können nicht schwimmen – anders sieht es beim Schwein aus. In freier Wildbahn macht sich das grunzende Tier natürliche Wasserquellen wie Flüsse oder Teiche zunutze. Dadurch hat es gelernt, sich wortwörtlich über Wasser zu halten und kann sogar größere Distanzen im Wasser zurückzulegen.
So gut ihr Geruchssinn ausgebildet ist, so schlecht ist allerdings ihr Geschmackssinn: Die Tiere besitzen nur wenige Geschmackssensoren, die zur Unterscheidung in bitter, süß oder herzhaft nötig sind. Auch im Sehsinn stehen sie anderen Säugetieren nach, sind jedoch durchaus dazu in der Lage, Farbe und Kontraste wahrzunehmen. Dem zum Trotz verfügen Schweine über einen gut entwickelten Tastsinn – so erfühlen sie mit ihrer empfindlichen Haut und ihrem Rüssel ihre Umgebung. Mit ihrem ebenfalls empfindlichen Gehör nehmen sie Laute im Spektrum von 42 Hz bis 40,5 kHz wahr. Im Gegensatz zum Menschen sind sie damit vor allem für hohe Töne empfänglich.
Quellen:
biologie-schule.de/schwein-steckbrief.php
vgt.at/presse/news/2022/news20220125ih.php
provieh.de/unsere-arbeit/verbraucherinfos/fast-ueberall-ist-schwein-drin/
peta.de/themen/wildschweine/
peta.de/themen/schweine-retten-haltung/
Bildnachweise:
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Birgit ist studierte Tierärztin und ausgebildete Journalistin (Freie Journalistenschule Berlin). Sie ist seit Mai 2018 Teil des Stallbedarf24-Teams und schreibt als Online-Redakteurin u. a. Ratgeberartikel für unsere Ratgeberseiten. Die ehemalige Hobby-Reiterin gibt ihr fundiertes Wissen rund um Pferd, Nutz- und Kleintier in unseren Ratgebern begeistert an unsere Leserschaft weiter.
Birgit ist studierte Tierärztin und ausgebildete Journalistin (Freie Journalistenschule Berlin). Sie ist seit Mai 2018 Teil des Stallbedarf24-Teams und schreibt als Online-Redakteurin u. a. Ratgeberartikel für unsere Ratgeberseiten. Die ehemalige Hobby-Reiterin gibt ihr fundiertes Wissen rund um Pferd, Nutz- und Kleintier in unseren Ratgebern begeistert an unsere Leserschaft weiter.