Wenn ein Pferd Schmerzen hat, unter einer Entzündung oder einer Erkrankung des Bewegungsapparates leidet, kommt in vielen Fällen die „Chemiekeule“ in Form von Salben und Medikamenten zum Einsatz. Und wie bei Arzneimitteln für uns Menschen muss auch bei medizinischen Präparaten für Pferde mit Nebenwirkungen gerechnet werden. Dabei kann den Tieren bei vielen Beschwerden eine sanftere und schonendere Methode Linderung verschaffen. Beispielsweise die Magnetfeldtherapie. Was das genau ist und wie die Behandlung bei Pferden wirkt, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Magnetfeldtherapie?
Es handelt sich dabei um eine nicht-invasive, physikalische Therapie, die Entzündungen und Schmerzen in Gelenken, Knochen und Muskeln reduzieren kann und zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt. Dafür werden elektromagnetische Felder eingesetzt, die entweder pulsieren oder gleich bleibend sind. Die Methode ist seit Jahres etabliert, zahlreiche Studien weisen auf die Wirksamkeit hin. Die Anwendung am Pferd ist dagegen noch relativ neu.
Wo hat die Magnetfeldtherapie ihren Ursprung?
Dass Magnete gegen Krankheiten helfen können, wussten schon die alten Römer und Griechen. Später setzte sogar der berühmte Arzt Paracelsus auf diese Therapie. Wie Magnetfelder jedoch genau wirken, wusste zu dieser Zeit noch niemand. Im Laufe der Jahre wurden sie mehr und mehr zum Mittelpunkt wissenschaftlicher Forschungen. Schon 1909 zeigte eine Studie, dass sich durch die Anwendung von Magnetfeldern die Sauerstoffsättigung im Blut verbessert. Gleichzeitig kommt es zu einer höheren Blutzirkulation, wodurch wiederum mehr Nährstoffe, auch Sauerstoff, zu den Zellen transportiert werden. Das führt zu einem Anstieg der Körpertemperatur. In den siebziger Jahren gelang Dr. med. Gleichmann die Entwicklung eines Gerätes, das die Heilung von Knochen beschleunigen kann. Es basiert auf pulsierenden Magnetfeldern. Die Schulmedizin hat das Verfahren mittlerweile auch anerkannt. Später kamen für die Anwendung am Menschen multipolare biegsame Magnetfolien auf den Markt. Behandelt werden folgende Bereiche des menschlichen Körpers:
- Arme und Hände
- Beine, Knie und Füße
- Kopf und Nacken
- Rücken und Schultern
Wie wirkt die Magnetfeldtherapie bei Pferden?
Die mit einer Magnetfeldtherapie einhergehende Erhöhung der Sauerstoffsättigung im Blut hat in Verbindung mit der gleichzeitigen Erhöhung der Körpertemperatur mehrere positive Effekte. So soll unter anderem die Durchblutung angeregt, der Blutfluss beschleunigt und die Mikrozirkulation verbessert werden. Die Muskulatur kann sich lockern, Schlackestoffe, die sich im Körper des Pferdes eingelagert haben, werden abgebaut. Darüber hinaus hat die Magnetfeldtherapie in vielen Fällen einen anregenden Effekt auf den Stoffwechsel und das Lymphsystem. Somit lässt sich also sagen, dass die Therapie beim Pferd den Heilungsprozess nach Verletzungen oder Erkrankungen beschleunigen und die Regenerationsphase verkürzen kann. Oft kommt es auch zu einer deutlichen Schmerzlinderung. Da die Magnetfeldtherapie wie eine Art Tiefengewebsmassage wirkt, dient sie auch zur Vitalisierung nach dem Training.
An welche Indikationen richtet sich die Magnetfeldtherapie beim Pferd?
Das Einsatzspektrum reicht von Verletzungen der Knochen, Bänder, Sehnen und der Muskulatur über Gelenkschäden und degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates bis hin zu Ödemen und Hämatomen. Auch bei Verbrennungen, Wundheilungsstörungen und Durchblutungs- sowie Stoffwechselstörungen kann die Magnetfeldtherapie helfen. Pferde, die unter Erregungszuständen wie beispielsweise Stress, Unruhe oder Nervosität leiden, profitieren in vielen Fällen ebenfalls von der Behandlung.
Darf die Magnetfeldtherapie bei allen Pferden angewandt werden?
Nein, es gibt durchaus Kontraindikationen. Bei Trächtigkeit, Tumor-Erkrankungen, Epilepsie, Pilzerkrankungen und akuten inneren und äußeren Blutungen darf sie nicht eingesetzt werden. Auch bei fieberhaften Erkrankungen wird von einer Magnetfeldtherapie abgeraten. Hat das Pferd Implantate aus Metall im Körper oder leidet es unter Herzrhythmusstörungen, ist es ratsam, die Behandlung tierärztlich begleiten zu lassen oder lieber ganz darauf zu verzichten.
Hat die Magnetfeldtherapie beim Pferd auch Nachteile?
Bei Beachtung der Kontraindikationen gibt es im Prinzip keine Nachteile. Achte jedoch darauf, dass die Decken oder Gamaschen korrekt eingestellt und angelegt wurden. Ansonsten kann die Therapie ihre Wirkung nicht voll entfalten.
Wie wende ich die Magnetfeldtherapie bei meinem Pferd an?
Ein großer Vorteil der Therapie ist, dass sie nicht bei einem Tierarzt durchgeführt werden muss. Sie kann problemlos und ohne nennenswerte medizinische Kenntnisse im heimischen Stall zur Anwendung kommen. Dennoch sollte natürlich im Zweifelsfall zunächst der Tierarzt angesprochen werden. Gerade bei schwerwiegenderen Beschwerden, Verletzungen oder Erkrankungen ist es wichtig, die Magnetfeldtherapie nicht ohne vorherige tierärztliche Abklärung durchzuführen.
Steht der Behandlung nichts im Weg, kannst du dich nach einer guten Magnetfelddecke umschauen. Diese legst Du Deinem Pferd einfach auf.
Was hat es mit Pferdedecken auf sich, die den körpereigenen Magnetismus unterstützen?
Wichtig ist hier zu wissen, dass es einen grundlegenden Unterschied zwischen medizinischen Magnetfelddecken für Pferde und jenen Decken gibt, die von Pferdedeckenherstellern wie beispielsweise Bucas oder KENTUCKY gefertigt werden. Magnetisch wirkende Pferdedecken beinhalten ein sehr feines Edelstahlgarn, welches in das Gewebe des Deckenstoffs eingewoben wurde. Dieses hat ausschließlich die Fähigkeit, die körpereigenen Magnetfelder des Pferdes zu reflektieren. In diesen Decken wirken keine Magnete, wie beispielsweise in medizinischen Magnetfelddecken.
Auch hier werden aber die Durchblutung und der Sauerstofffluss im Körper des Pferdes stimuliert, wodurch Heilung und Regeneration deutlich gefördert wird. Das hat für dich den Vorteil, dass du diese Decken ohne weitere Kenntnisse zur Magnetfeldtherapie auf dein Pferd legen kannst, denn hier resonieren nur die körpereigenen Magnetfelder des Pferdes mit dem Garn in der Pferdedecke. Dieses reflektiert die körpereigenen Energien und hilft dem Pferd, seinen eigenen Magnetismus auf neue Weise zu nutzen. Rückenprobleme können mit diesen Therapiedecken – wie sie genannt werden – beispielsweise regeneriert werden, sofern sie auf Verspannungen der Muskeln basieren. Hier findet also deutliche Erholung und Entspannung im Körper statt, die nicht nur im Bereich des Rückens gut für dein Pferd sein kann.
Möchtest Du gezielt auch andere Körperpartien behandeln, findest Du in unserem Shop auch Stallgamaschen, Bandagierunterlagen, eine Stallgamaschen-Polsterung und ein Halsteil mit dieser besonderen Technologie passend zur Decke.
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Wichtig ist auch hierbei, die entsprechenden Anwendungshinweise zu beachten. Pferdedeckenhersteller betonen, dass ihre Therapiedecken beliebig lange auf dem Pferd liegen dürfen. Gerade am Anfang ist es aber wichtig, das Tier an die Behandlung zu gewöhnen. Es kann daher ratsam sein, mit etwa 60 Minuten zu beginnen und die Anwendungsdauer immer ein bisschen zu steigern.
Wie erkenne ich eine gute Therapie-Pferdedecke?
Die Decke sollte einen anatomischen Schnitt und eine optimale Passform haben. Fast alle Decken lassen sich entweder allein oder in Kombination mit anderen Decken verwenden. Sie eignen sich grundsätzlich für alle Jahreszeiten. Zu beachten ist aber, dass gerade im Sommer und bei höheren Temperaturen eine möglichst leichte Decke verwendet wird. Hast du den Eindruck, dass dein Pferd stark schwitzt, kannst du die Anwendungsdauer reduzieren oder die Therapie während der Hitzeperiode unterbrechen. Immerhin erzeugt die Reflexion der körpereigenen Magnetfelder an sich schon Wärme.
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Fazit zum Thema Magnetfeldtherapie bei Pferden
Die klassische Magnetfeldtherapie, ebenso wie die Unterstützung körpereigener Prozesse durch die Reflexion vom körpereigenen Magnetismus erzielt beim Pferd in vielen Fällen gute Erfolge. Eine Wunderwaffe sind beide Therapieformen zwar nicht, da sie jedoch sehr schonend sind und zahlreiche positive Effekte besitzen, können sie einen Versuch wert sein. Wir empfehlen jedoch, vorher mit dem behandelnden Tierarzt Rücksprache zu halten.
Quellen:
itechmedicaldivision.com/de/magnetotherapie-wofur-ist-das/
activomed.de/Gesundheit/MagnetfeldtherapieinderPferdemedizin
equidoctor.de/komplementaermedizin/magnetfeldtherapie/
fundis-reitsport.de/blog/gesundheit/magnetfelddecken-fuer-pferde/#wirkung-der-magnetfelddecke
ortho-praxis-bochum.de/leistungsspektrum/magnetfeldtherapie
activomed.de/Gesundheit/MagnetfeldtherapieinderPferdemedizin
williams-eventing.de/articles/2421-veredus-magnetik-magnetfeld-decke#:~:text=Das%20Pferd%20sollte%20an%20die,dem%20Pferd%2C%20wie%20Sie%20m%C3%B6chten.
blog.horseven.com/2022/08/24/darf-ich-meinem-pferd-im-hochsommer-eine-magnetfelddecke-auflegen/
Bildnachweis:
© Video Screenshot von: youtube.com/watch?v=sTY13Y9cUBc&t=28s – Recuptex Technology – Why using the Magnetic Rug Recuptex ? – Kentucky Horsewear