Die Pferdehufe stellen die direkte und einzige Verbindung zwischen Deinem Tier und dem Boden her. Umso wichtiger ist es, dass die Hufe sauber, frei von Rückständen und intakt sind. Hier erfährst Du, wie Du bei der Barhufpflege richtig vorgehst und worauf Du achten musst, um Entzündungen zu vermeiden und Deinem Pferd einen guten Start in jeden Tag zu geben.
Inhaltsverzeichnis
Das A und O der Hufpflege: Ausreichend Bewegung für Dein Pferd
Wenn Du über die Pflege nachdenkst, wird Dir in diesem Moment nicht unbedingt die täglich ausreichende Bewegung einfallen. Doch Achtung: Nur ein Pferd, das sich ausreichend und auf dem richtigen Untergrund bewegt, bleibt gesund. Die Durchblutung der Hufe und damit die Grundlage gesunder Huforgane basieren auf der täglich von Dir gesteuerten, sowie auf der zusätzlich freien Bewegung des Pferdes. Dabei ist es wichtig, Dir viel Zeit zu nehmen oder dem Pferd einen Auslauf zu gönnen, in dem es ausgiebig traben, das Tempo verändern und sich natürlich bewegen kann.
Sauberkeit in der Pferdebox
Eine saubere, von Kot und Urin befreite Pferdebox ist essenziell für die Pferdgesundheit. Urin und Staufeuchtigkeit greifen die Hufe an und begünstigen die Aufweichung der Hornschicht. Es ist Deine tägliche Aufgabe, die Hinterlassenschaften zu entfernen und für einen frischen Untergrund zu sorgen. Wenn es stark regnet und der Auslauf stark verschlammt ist, kann es schon einmal vorkommen, dass Dein Pferd den Tag im Stall verbringt. In diesem Fall kann die Notwendigkeit bestehen, die Reinigung einmal am Morgen und ein zweites Mal am Abend vorzunehmen.
Tägliche Pflegemaßnahmen
Bei Stallbedarf24 in der Rubrik Hufreinigung findest Du den richtigen Hufkratzer für Dein Pferd. Dieser muss stabil und handlich sein, da er sich im täglichen Einsatz befindet. Nach jedem Ausritt, spätestens aber in dem Moment, in dem Du Dein Pferd in die Box bringst, müssen die Hufe von Steinen, von Schlamm und anderen Fremdkörpern gereinigt werden. Vor einem Ausritt nimmst Du eine Sichtkontrolle vor und prüfst, ob die Hufe intakt, die Hufeisen fest und die Auftrittsfläche frei von Steinen und anderen Umweltrückständen sind. Mit einem Hufkratzer hast Du diese tägliche Aufgabe schnell und sicher erledigt und wirst sehen, dass das Ritual für Dich und Dein Pferd schon nach wenigen Tagen keine Herausforderung mehr ist.
Tipps zum Hufe auskratzen
Neben Steinchen und Schlamm müssen vor allem Einstreu und Mist von den Pferdehufen entfernt werden. Hier gehst Du mit dem Auskratzer sehr vorsichtig und gezielt vor. Selbst kleinste Mistrückstände können die gefährliche und schmerzhafte Strahlfäule nach sich ziehen und dafür sorgen, dass Dein Pferd eine hochpreisige tierärztliche Behandlung braucht, oder bei Nichtbehandlung eine lebensbedrohliche Sepsis entwickelt. Das Auskratzen der Hufe braucht viel Akribie und Sorgfalt, sowie Deine ganze tägliche Aufmerksamkeit. Sollten sich kleine Einstreureste in Hufrillen verklemmt haben, hilft Dir die Hufraspel, mit der Du dir einen Zugang zur Verunreinigung schaffst und sie anschließend mit einem spitzen Gegenstand, beispielsweise mit einem Hufmesser, entfernst. Im Anschluss trägst Du eine kleine Menge Hufbalsam auf.
Hufeisenkontrolle und Reinigung
Trägst Dein Pferd Hufeisen, solltest Du im Rahmen der täglichen Reinigung und Pflege prüfen, ob die Beschläge fest sitzen und ob sich kein Schmutz unter ihnen festgesetzt hat. Verschmutzungen kannst du bei Barhufpferden, wie auch bei mit Hufeisen beschlagenen Pferden mit einem Hufkratzer entfernen. Was die Hufeisenkontrolle bei beschlagenen Tieren ist, ist die Kantenkontrolle bei Barhufpferden. Eingerissene, unebene oder scharfkantige Hufseiten stellen ein hohes Verletzungsrisiko für Dein Pferd und für Dich dar. Beim Ausritt könnte das Tier straucheln und fallen, da es nicht sicher auf seinen Hufen steht oder Auftrittsschmerzen verspürt. Mit einer Hufraspel kannst Du dieses Risiko ganz einfach ausräumen und dafür sorgen, dass sich Dein Pferd bei jedem Schritt wohl und sicher fühlt.
Gepflegte Hufe für die Gesundheit Deines Pferdes
Die regelmäßige Wäsche der Hufe gehört zwar nicht zu den täglichen, dennoch aber zu den mehrmals pro Woche notwendigen Aufgaben in der Pferdepflege. Gerade an schlammigen Tagen oder nach einem Ausritt ist es wichtig, dass Du die Hufe mit lauwarmen Wasser reinigst und anschließend eine Pflegesalbe aufträgst. Es gibt dafür die Hufpflegemittel wie Huföl, Huffett und Hufteer – also für jeden Bedarf und für jede Jahreszeit die passende Pflege nach der Hufwäsche. Ein Tipp: Mag Dein Pferd die Hufwäsche in einem Eimer oder mit dem Gartenschlauch nicht, gibt es eine praktische und durchaus effektive Möglichkeit. Stelle Dein Pferd frühmorgens auf die Weide und nutze den Morgentau, der ganz automatisch für die notwendige Wäsche der Hufe und für die notwendige Befeuchtung der Hornschicht sorgt.
Bis der Hufschmied kommt…
Trotz größter Sorgfalt und täglicher Kontrollen lässt sich die Lockerung, oder gar der Verlust eines Hufeisens nicht ausschließen. Ein Besuch des Hufschmiedes ist zwingend und ohne längere Wartezeit nötig. Natürlich klappt das nicht immer genau an dem Tag, an dem Du das Problem feststellst. Am besten stellst Du Dein Pferd im Abstand von 6 bis 8 Wochen beim Hufschmied vor und lässt den Experten schauen, ob das Eisen sitzt und ob die darunter liegende Hornschicht einen Abschliff benötigt. Wartest Du zu lange, kann es durch ungleichmäßigen Hornwuchs zu Laufproblemen mit folgenschweren Sehnenschäden kommen. Auch Barhufpferde benötigen in regelmäßigen Abständen die Kontrolle durch einen Hufschmied. Hier empfiehlt sich ein Intervall von 10 Wochen. Sollte Dein Pferd ein Hufeisen verloren haben, muss es bis zum Besuch des Hufschmiedes auf weichen, sauberen Untergründen stehen und darf nicht geritten werden.
Jede Jahreszeit erfordert spezielle Pflegeaufgaben
An nassen Tagen, sowie im Herbst und im Winter solltest Du darauf achten, dass die Hufe nicht aufweichen. Um diese Gefahr zu umgehen, sind spezielle fettende Hufpflegeprodukte wie Hufbalsam von Vorteil. Huföl und Balsam halten zum Beispiel auch Streusalz fern und verhindern, dass die Hufe durch den Kontakt mit dem Tausalz austrocknen. Bedenke: Viel hilft nicht viel. Wenn Du es mit dem Einfetten übertreibst, kann die gegenteilige Wirkung eintreten und die Hufe Deines Pferdes trocknen aufgrund der Pflegemaßnahmen aus.
Quellen:
equidocs.de/blog/hufpflege-pferd/
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