Blau, grün, gelb und orange, dazu noch ein knalliges rot – manche Tiere tragen ganz schön dick auf, wenn es um ihr Aussehen geht. Doch nicht immer wollen sie damit auffallen oder die Damenwelt um sich herum beeindrucken. Manchmal dient so ein kunterbuntes Outfit auch der Tarnung, wie beispielsweise beim Papageienfisch. Er passt sich den Korallen in seiner Umgebung einfach an. Andere, wie das Chamäleon, drücken ihren Gemütszustand mit ihrem farbenfrohen Erscheinungsbild aus. Und dann gibt es auch die, die dich einfach nur warnen wollen sich ihnen nicht weiter zu nähern. Auch das kann eine Farbenpracht also ausdrücken.
Und natürlich war es wie immer schwer, eine Auswahl zu treffen, denn – wie viele verschiedene Farben muss ein Tier aufweisen, um hier erwähnt zu werden? Müssen die Farben immer knallig sein? Manche der Tiere prunken nur während der Partnersuche mit Farbe auf, andere, wenn sie sich bedroht fühlen. Wieder andere tragen ihr buntes Outfit lebenslang und kümmern sich nicht darum, was ihre Umwelt denkt. Ob kunterbunt oder eher gedämpft in Erdtönen – farbenfroh sind alle, die wir erwähnen, daran gibt es gar keinen Zweifel. Deshalb sollen sie hier ihre Plattform finden: Diesmal in sechs Kategorien unterteilt – Wasserbewohner, Landsäugetiere, Federvieh, Reptilien, Amphibien und Insekten. Mit jeweils einem 1., 2. und 3. Platz kam eine bunte Schar zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Bunte Wasserbewohner
1. Platz Mandarinfisch
Der Mandarinfisch (Synchiropus splendidus) ist ein wirklich bunter Wasserbewohner, der in gelb, grün, orange, himmel- und auch kobaltblau sowie schwarz daherkommt. Er ist gepunktet, geringelt und gestreift mit feurig roten Augen. Sein Unterbauch ist kaum gefärbt, deshalb kommt zum hellen blau oft auch noch ein weiß hinzu. Das Besondere am Mandarinfisch ist, dass er keine Schuppen besitzt. Er ist mit einer festen Haut überzogen, die schleimig ist und an der Luft zu stinken beginnt. Für den Fisch selbst ist diese Schleimschicht wichtig, sie schützt vor Parasiten und Krankheitserregern. Mandarinfische leben in geschützten Lagunen und Riffen nahe von Küsten. Im westlichen Indopazifik sind sie in Tiefen von bis zu 18 Metern anzutreffen.
2. Platz Lippfische
Der Hipposcarus gehört zu den Papageienfischen, welche zur Familie der Lippfische zählen. Und da es unglaublich viele Papageienfischarten gibt und nicht alle so bunt sind wie der Hipposcarus, haben wir ihn als Vertreter der Seepapageien (wie sie auch genannte werden) gewählt – denn er schwimmt ziemlich bunt durch die Meere: Leuchtend grün, orange, blau, violett und rosa changierend. Er lebt im indischen Ozean, dem Roten Meer und im zentralen sowie südlichen Pazifik.
Doch auch der Meerpfau (Thalassoma pavo) zählt zu den Lippfischen und steht dem Hipposcarus in nichts nach: Grün, gelb, rot und blau – dazwischen und an den Schwanzflossen in lila verlaufend. Manchmal zieren auch orange und schwarz seinen schlanken, 25 Zentimeter langen Körper. Der Meerpfau lebt im Mittelmeer und Ostatlantik. Zu den Lippfischen gehören mehr als 65 Gattungen und 550 farbige Arten, die mal in der Nähe von Korallenriffen zuhause sind (Hipposcarus), oder, wie der Meerpfau, durch Seegraswiesen der Meere schwimmen.
3. Platz Meeresschnecken
Die Nacktschnecke Thuridilla hopei ist eine von rund 6.000 Arten der Hinterkiemerschnecken, die alle gemein haben, dass sie gleich hinter dem Herzen Kiemen aufweisen. Das bedeutet gleichzeitig: Alle leben sie im Wasser. Thuridilla hopei ist dazu noch bunt gezeichnet – auf schwarzem Grund trägt sie orange Tupfen, gelbe und türkisfarbene Vierecke und ganz oben auf dem Rückenband orangene Streifen. Mit dieser Farbenpracht lebt sie Algen futternd im Mittelmeer.
Ein Leuchtfeuer ist aber auch die rot gesäumte Coryphellina lotos, die zu den Fadenschnecken zählt. Sie ist klitzeklein mit 23 Millimetern Körperlänge, aber dafür leuchtend weiß bis gelb, rosa bis violett und pfirsichfarben bis feurig orange. Ihre Farbvariationen sind bemerkenswert, doch immer trägt sie eine breite farbige Rückenlinie. Sie kommt in Japan und Vietnam vor, ist aber erst im Jahr 2017 beschreiben worden.
Bunte Reptilien
1. Platz Pantherchamäleon
Das Pantherchamäleon (Furcifer pardalis) zählt zu den schönsten Vertretern der Chamäleons. Ein Männchen kann in den Farben orange, braun, grün, rot, türkis und blau brillieren, und hat einen besonderen Ausdruck für sein Gefühlsleben gefunden: seine Farben. So kann es ganz schnell orange bis feuerrot werden, wenn es ärgerlich oder wütend ist. Aufregung zeigt es in Blautönen an und wenn es happy ist, leuchtet es grün. Ob wohl diese Stimmungsringe, die eine Zeitlang bei uns Menschen modern waren, von Pantherchamäleons erfunden wurden? Aber nur von den männlichen, denn die Weibchen sind eher sandig bis bräunlich gefärbt, gräulich, grün, auch rosig oder leicht lila (je nach Verbreitungsgebiet). Ihre Emotionen zeigen sie im Vergleich zum Männchen auf weitaus weniger Körperschuppen an. In freier Natur leben Pantherchamäleons im Norden von Madagaskar, auf Mauritius sowie den Inseln Reunion, Nosy Bé, Saint Marie und Tolagnaro. Übrigens: Wenn sie ihre Beute einmal im Visier haben, können sie ihre klebrige und lange Zunge mit einer Beschleunigung hervorschnellen lassen, die fünfmal schneller als die eines Kampfjets ist – wow.
2. Platz Agamen
Agamen gehören den Echsen an und sind – vielfältig in ihrer Farbgebung – in trockenen Gebieten wie Afrika weit verbreitet. Da Wissenschaftler große Freude daran haben immer neue Arten zu bestimmen, sind die Agamen der Art Sitana ponticeriana und Acanthocercus margaritae neueren Forschungen entsprungen: Sitana ponticeriana ist eher sandfarben, grau und gelblich auf der Oberseite, hat aber eine drachenartige Besonderheit: Sie spreizt eine große bunte Kehlfahne aus, die vom Maul bis zur Bauchmitte in den Farben türkis, blau, manchmal grünlich-gelb, schwarz und rot-orange leuchtet. Die orange Farbe kann bei manchen Tieren am Unterbauch sogar bis zum Schwanzansatz verlaufen. Tatsächlich sind sie bislang nur im indischen Bundesstaat Kerala und hier nahe der Hautstadt Thiruvananthapuram beim Fischerdorf Puvar zu finden, aber sie sehen besonders aus.
Ähnlich bunt zeigt sich Acanthocercus margaritae, die ihren Namen übrigens der Wissenschaftlerin Margarita Metallinou zu Ehren erhielt, welche ihren Tod durch einen Elefanten fand. Diese Agame ist am Kopf hellblau bis türkis, an den Vorderbeinen und entlang der Brustwirbel dunkelblau und der hintere Teil des Schwanzes erscheint irgendwie mittelblau. Dazwischen liegt der Rumpf, der vergrößerte gelbfarbene Rückenschuppen zeigt und einen cremefarbenen Streifen beginnend am Schädelende entlang der Wirbelsäule. Weiter unten ist der Rumpf gelb-blau-dunkelgrau bis cremefarben gesprenkelt, ebenso die Hinterbeine. Der Schwanzansatz beginnt ganz in gelb, mittendrin entsteht ein weißer breiter Kringel, nachdem es gelb weitergeht, bis das mittlere Blau die lange Schwanzspitze abrundet. Diese Agamenart lebt in Angola und Namibia, bei welcher sich die Weibchen strikt an die Landschaftsfarben steingrau bis sandig halten, die Männchen zur Paarungszeit aber mit Farbe aufwarten.
3. Platz Goldstaub-Taggecko
Der Goldstaub-Taggecko (Phelsuma laticauda) ist auf seinem Rücken fein gold-gelb gesprenkelt, was sicher zu seinem Namen beitrug. Dazu kommt, dass der kleine, etwa zwölf Zentimeter lange Kerl tagaktiv ist. Neben seinen gold-gelben Sprenkeln, trägt er blau und rot-orange auf grünem Grund zur Schau. Seine Unterseite ist cremefarben. Ein bisschen sieht er mit seiner Zeichnung tatsächlich wie ein Indianer auf dem Kriegspfad aus, denn sowohl auf der Nase als auch dem unteren Rücken befinden sich wie mit einem Pinsel gemalte Striche – zwei orange Querstreifen auf dem Nasenrücken und drei oder mehr rote Längsstreifen auf dem Rücken, kurz vor dem Ansatz der blauen Beine. An den Vorderfüßen trägt er übrigens blaue „Handschuh“. Seine Flanken sind grau-braun und diese Färbung läuft bis zum Schwanz, welcher bei manchen Tieren blaugrün gerahmt ist – mit einer feinen Linie aus Hautschuppen. Insgesamt wirkt der Schwanz bunt gesprenkelt, denn er zeigt mit gelber Grundfarbe graubraune und grüne Sprenkel. Übrigens lebt der Goldstaub-Taggecko auf den hawaiianischen Inseln, den Komoren, auf Nosy Bé, Reunion, Mauritius, dem Farquhar-Atoll und dem nördlichen Teil Madagaskars – nähert sich dort sogar menschlichen Siedlungen und ist in deren Behausungen anzutreffen.
BUCHTIPP:
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Buntes Federvieh
Die Vogelwelt ist wirklich unglaublich bunt und allein mit dieser hätten wir locker mehr als eine Top-Ten-Liste füllen können. So ist die Auswahl hier besonders schwer gefallen. Doch wir mussten wählen – lies selbst:
1. Platz Mandarinente
Die Mandarinente (Aix galericulata) ist wirklich sehr farbenreich, wenn sie ihr Brut- oder Prachtkleid „anzieht“. Das geschieht Ende August, dann beginnt der Gefiederwechsel. So tragen bei den Mandarinenten die Herren das Hochzeitskleid. Doch brauchen sie den perfekten Lichteinfall, um ihr Gefieder in metallisch schimmernder Farbbrillanz so richtig zu präsentieren – dann erstrahlt es in den Farben gold-orange, rost-rot, blau, grün, aubergine bis lila, gelb, cremeweiß und braun sowie grau-schwarz. Dazu trägt diese Glanzente einen roten Schnabel. Aber nur die Erpel. Wie so oft im Tierreich halten sich die Damen ganzjährig bedeckt. Bei der Balz stellen die Buben dann ihre Haube auf und ihre Flügel – wie kleine Segel – um die Damenwelt zu beeindrucken. Ursprünglich aus dem asiatischen Osten stammend, sind sie mittlerweile auch in Deutschland beheimatet, denn als Ziervögel sind sie sehr beliebt. Aus der Gefangenschaft entkommene Tiere vermehren sich also auch an deutschen Teichen, Seen und Flüssen und erfreuen uns mit ihrem Anblick.
2. Platz Regenbogenlori
Der Regenbogenlori (Trichoglossus moluccanus) gehört zur Familie der Altweltpapageien und ist sicherlich der bunteste. Deshalb haben wir ihn als Papageien-Vertreter ausgewählt. In den Farbtopf gefallen zeigt sich jeder von ihnen in kobaltblau an Kopf und Bauch, gelb und orange bis rot an der Brust, und grün in verschiedenen Tönen auf Rücken, Flügeln und Schwanz – manchmal auch grau-schwarz auf gebänderter Brust. Schön ist bei diesen Gefiederten, dass es keine gravierenden Farbunterschiede zwischen den beiden Geschlechtern gibt – auch die Mädels tragen hier also Farbe. Der Regenbogenlori lebte ursprünglich nur an der Ostküste Australiens, bevor er in den Südwesten, nahe von Perth heimlich eingeführt wurde.
3. Platz Goldfasan
Unter den Hühnervogelarten haben wir den Goldfasan (Chrysolophus pictus) herausgesucht, dessen männliche Vertreter wirklich ein zauberhaft buntes Gefieder zur Schau tragen. Mit gelber Haube und anschließender, gelb-oranger, schwarzgebänderter „Allongeperrücke“ (Bürzel in der Ornithologie genannt), einem Rot von Brust bis Bauch, einem blau-türkisen bis dunkelgrün metallisch leuchtenden Nacken, einem orange-braunen Rücken und tiefblauen sowie grünen Einflüssen im Bereich der Flügel, steht er einem Papagei mit leuchtend buntem Federkleid in nichts nach. Natürlich trägt der Goldfasan zudem einen langen federreichen Schwanz, welcher braun-schwarz gepunktet bis gebändert ist. Mit seiner Gattin, die insgesamt nur beige-braun-schwarz-gebändert auftritt, lebt seine Art eigentlich nur im mittleren China, wobei es auch in England, Wales und im südlichen Schottland wild lebende Goldfasane gibt.
AUSSERGEWÖHNLICH:
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Bunte Landsäugetiere
1. Platz Mandrill
Die Primatenart Mandrill (Mandrillus sphinx) ist die bislang bunteste Säugetierart, die die Menschheit wohl kennt. Ihre Hintern leuchten pink, violett, blau und rot. Auch ihre Gesichter sind im Bereich der Backenfurchen blau und ihre Nasenrücken inklusive Nasenspitzen leuchten feuerrot. Zuhause sind diese Backenfurchenpaviane in den Regenwäldern Zentralafrikas. Und bei ihnen heißt es: Je stärker, desto bunter. Denn das stärkste Männchen hat bei den Mandrill auch gleichzeitig die kräftigste und bunteste Farbgebung seines Hinterteils, wenn es den höchsten Rang in seiner Gruppe bekleidet. Das bedeutet bei dieser Affenart auch, dass der Chef den höchsten Testosteronspiegel besitzt. Denn die rangniedrigeren Männchen werden die Entwicklung ihrer eigenen körperlichen Farbenpracht zugunsten des Alpha-Tieres unterdrücken. Zumindest so lange, bis sich ein Männchen möglicherwiese dazu berufen fühlt, sich in seinem Rang bis hoch an die Spitze zu kämpfen. Dann wird seine Farbenpracht bunter und der Testosteronspiegel steigt, was ihn sein Haar am Po verlieren lässt – sein Gesicht erstrahlt dann ebenfalls bunter. Die weiblichen Mandrills halten sich bezüglich ihrer farbenfrohen Hinterteile allerdings zurück: Bei ihnen ist die Färbung eher blass – noch blasser als bei rangniedrigen Männchen. Das Körperhaar lässt sich aber auch bei den Weibchen sehen: Am Körper dunkelgrau und grünlich bis olivfarben schimmernd, wird das Gesicht oft von einem gelblichen Haarkranz eingerahmt – bei den Männchen mitunter von einem gelblich-weißen Bart begleitet. Die Bäuche der Mandrill können weißlich-gelb-grau sein, es gibt aber auch welche mit dunkleren Bäuchen. Übrigens sind Arme und Beine bei diesen Meerkatzenverwandten nahezu gleich lang, was es ihnen leicht macht, vierbeinig über den Boden zu laufen.
2. Platz Goldstumpfnase
Die Goldstumpfnase (Rhinopithecus roxellana) ist unter den Primaten die, welche die kältesten Temperaturen aushalten kann. Das hat sie ganz sicher ihrem langen und im Winter noch dichter werdenden Fell zu verdanken. Dabei leuchtet das Fell in einem wunderschönen goldorange – besonders um das Gesicht herum, was die blaue Gesichtshaut noch intensiver macht. Auf der Mitte der Stirn beginnend, verläuft oft ein kräftig oranger bis rostbraun, manchmal sogar schwarz gefärbter Haarstreifen, dessen kräftige Färbung sich dann im goldorangen Grundton des Nackens wieder verliert und in einen warmen um Schultern und Kinn liegenden, goldorangen Pelz übergeht – wie ein Schal wirkend. Im Nacken beginnt dann das Langhaar mit dunkelgrauer Unterwolle und einem Deckhaar, welches blond gefärbt ist. Besonders lang wird dieses Rückenhaar bei den Goldstumpfnasen-Männchen: bis zu 50 Zentimeter. Doch im mittleren Bereich des Rücken verliert sich auch die Haarlänge bei den Herren und wird, wie grundsätzlich bei den Damen, wieder 5 bis 8 Zentimeter lang. Der Schwanz ist in den Rückentönen gefärbt, aber ab dem Po verändert jede Goldstumpfnase ihre Fellfarbe zu einem gelblichen cremeweiß. Hiervon sind Po und die Rückseiten der Beine gezeichnet. Die Innenseiten der Beine leuchten aber schon wieder goldorange, die Vorderseiten dafür nochmals dunkelgrau bis blond. Auch die Vorderseiten der Arme sind noch gold-orange. Das macht diese Altweltaffen zu wirklich farbigen Gesellen, denn ihre Bäuche – ebenso die Brust – leuchten cremeweiß. Was zudem besonders an ihnen ist: Sie laufen auf zwei Beinen. Dies speziell im Winter, aber nicht nur. Auch zu anderen Jahreszeiten sind sie manchmal zweibeinig unterwegs. Im Winter allerdings schützen sie so auch ihre Hände vor dem kalten Schnee, die, ebenso wie die Füße – bis auf die Handinnenflächen und Fußsohlen – komplett behaart sind. In einem kleinen Gebiet der Provinzen Sichuan, Gansu, Hubei und Shaanxi in den Bergen Chinas lebend, macht das auf 1.200 bis 3.300 Metern Höhe auch Sinn, denn dort sinken die Temperaturen durchaus auf minus 8 Grad Celsius herunter. Übrigens ist die unbehaarte Haut der Genitalien bei den Männchen wieder blaufarbig, ebenso wie bei den Primatenarten der Dryasmeerkatze oder der südlichen Grünmeerkatze.
3. Platz Europäischer Feldhamster
Wer hätte das gedacht – ein kleiner, selten gewordener Bewohner unserer Landschaften zählt zu den buntesten Tieren Europas: Der Europäische Feldhamster (Cricetus cricetus). Er ist schützenswert, denn er steht auf der Roten Liste als eine vom Aussterben bedrohte Tierart, ist ungefähr so groß wie ein Meerschweinchen und lebt, wie sein Name schon vermuten lässt, in selbstgebauten Höhlen auf/unter europäischen Feldern. Seine Fellfärbung ist – wie bei allen Säugetieren – nicht knallbunt, sondern eher gedämpft, aber vielfältig: in den Farben schwarz, gelblich-grau, rötlich bis rostbraun und weiß kann der Feldhamster zauberhaft gezeichnet sein. Besonders ist, dass sein Bauchfell schwarz ist, ganz im Gegensatz zu anderen Fellträgern, bei denen es eher heller, oft sogar weißlich ist. Er ist ein Winterschläfer mit kurzen Fresspausen, der sich von Anfang April bis Ende September von Insekten, Regenwürmern, aber auch Wildsamen, Getreidekörnern und Hülsenfrüchten ernährt. Diese hamstert er auch für den Winter, den er schon im Oktober einläutet.
GUT ZU WISSEN:
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Bunte Amphibien
1. Platz Rotaugenlaubfrosch
Als großartiger erster Platzhalter für viele bunte Amphibien steht hier der Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas), der – gehörig zu den Greiffröschen – mit sechs verschiedenen, prächtigen Farben brilliert: Grasgrün, orange, blau, gelb, dazu mit roten Augen und einer weißen Bauchunterseite. Seine Haut enthält verschiedene Peptide, die ihn auf der einen Seite vor Hautkrankheiten schützen sollen, ihn auf der anderen Seite aber auch leicht giftig machen. Er lebt in Zentral- und Südamerika, wo er tagsüber in Bäumen beziehungsweise an die Unterseite von Blättern geklebt schläft und nachts am Erdboden auf die Jagd geht. Er liebt den Regenwald im Tiefland, ist aber bis zu 1250 Meter Höhe noch anzutreffen. Schön ist beim Rotaugenlaubfrosch: Die Weibchen stehen ihren Liebhabern farblich in nichts nach!
2. Platz Ranitomeya amazonica
Der Ranitomeya amazonica gehört mit seinen 16 bis 19 mm Größe der Gattung der Baumsteigerfrösche (Pfeilgiftfrösche) an. Sein Oberkörper ist orange, und gelb mit schwarzen Streifen und meist auch einem schwarzen Nasenfleck. Seine beiden Beinpaare sind blau und mit schwarzen Tupfen versehen. So kommt der Ranitomeya amazonica als der bunteste der Pfeilgiftfrösche daher. In Peru am Amazonas und Rio Tigre lebend, besitzt er keine Zähne, sondert aber wie viele Baumsteigerfrösche Gift ab. Das zeigt, dass sich auch diese Art wahrscheinlich von Milben, Insekten und Tausendfüßlern ernährt – denn in diesen wurden die Substanzen gefunden, die als Giftcocktail über die Hautdrüsen der Frösche abgesondert werden. Dem kunterbunten Fröschlein dienen sie zum Schutz gegen Fressfeinde, aber auch, um sich vor Hautpilzen und Bakterien zu schützen.
3. Platz Bergmolch
Farbenfroh kommt der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris), auch der Alpine Molch genannt, besonders in der Paarungszeit daher. Dann färbt sich sein Rücken nämlich blau. Dazu trägt er wie gewohnt, seine gelb-schwarz-gebänderte, aufgestellte Hautleiste entlang der Wirbelsäule, seinen knallig orangen Bauch und ein Leoparden-Muster an den Flanken sowie der Rückenleiste. Wie sein Name schon sagt, ist es ein in Mittelgebirgen (auch Deutschland, außer im Nordosten und -westen) heimischer kleiner Molch, der trotz seiner Färbung nicht giftig ist. Ganz im Gegensatz zum Feuersalamander. Auch wenn der Bergmolch auf Höhen von bis zu 2400 Metern noch anzutreffen ist, benötigt er zumindest zeitweise Wasser in seinem Lebensraum. Denn wenn vorhanden, lebt er genau in diesem. Ansonsten kann er sich aber auch eine Weile mit feuchten Nächten zufrieden geben – ein genügsamer kleiner Kerl, dieser Bergmolch.
Bunte Insekten
1. Platz Regenbogenfalter
Der bunteste Schmetterling scheint der Regenbogenfalter oder auch Madagaskar-Sonnenuntergangs-Motte genannte Chrysiridia rhipheus zu sein, der ausschließlich auf Madagaskar vorkommt. Mit sieben bis neun Zentimetern Flügelspannweite ist er ein mittleres Exemplar der Falter-Welt – der größte Falter, der Atlasspinner, hat eine Spannweite zwischen 25 und 30 cm – doch ist der Regenbogenfalter der bunteste. In seiner Grundfarbe schwarz, leuchtet er auf seiner Rückseite irisierend und bietet hier das gesamte Farbspektrum eines Regenbogens. Seine geöffneten Flügel zeigen sich in irisierenden grünen und braunen Streifen. Interessant ist, dass seine Schuppen – wie bei allen Schmetterlingen, aber im Gegensatz zu felligen oder gefederten Tieren – keine Pigmente enthalten, sondern eine besondere Flächenstruktur aufweisen, die das Licht auf unterschiedliche Weise bricht.
2. Platz Kirschprachtkäfer
Unser zweitkleinster bunt-platzierte ist der Kirschprachtkäfer (Anthaxia candens). Mit sieben bis elf Millimetern hat der „Bunte Kirschbaum-Prachtkäfer“ (wie er auch genannt wird) eine prächtige Erscheinung, die in den Farben rot, gelb-grün, blau und schwarz leuchtet. Einen Farb-Unterschied zeigen die Geschlechter: Während die Damen eine kräftig, in metallischem blau leuchtende Brust- und Kopfpartie haben, erstrahlen die Männchen in dieser leuchtend grün. Wenn du mitten in Deutschland oder eher südlich wohnst und einen Kirschbaum im Garten hast – selbst, wenn er abgestorben sein sollte – erhalte ihn so lange wie möglich, denn der Kirschprachtkäfer braucht ihn, um seine Eier abzulegen. Er lebt in Südrussland, Südost-, Mittel und Westeuropa – den Norden meidet er allerdings überall. „Der glühende Prachtkäfer“ (so lautete sein erster deutscher Name, als er im Jahr 1793 erstmals beschrieben wurde) steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und wird dort als „stark gefährdet“ geführt. Mit einem Kirschbaumbestand in deinem Garten kannst du ihm helfen, weiter auf der Erde zu bestehen …
3. Platz Bienenwolf-Goldwespe
Auch die Bienenwolf-Goldwespe (Hedychrum rutilans) kann sich mit ihrer Farbenpracht sehen lassen, wenngleich sie so klein ist, dass sie ganz sicher oft übersehen wird: Die Männchen sind vier bis acht Millimeter, die Weibchen ganze sechs bis zehn Millimeter lang. Damit schlagen sie den Kirschprachtkäfer zwar an Miniaturgröße, nicht aber an Buntheit. Metallisch glänzend leuchten sie grün und blau, orange-rot bis magenta. Da die Bienenwolf-Goldwespe immer dort zu finden ist, wo es auch Bienenwölfe (eine weitere Wespenart) gibt – sie legen nämlich ihre Eier in die Brutkammern des Bienenwolfs – ist die kleine Goldwespe von Europa bis Sibirien anzutreffen. Schade nur, dass sie kaum ins Auge fällt.
Abschließende Worte:
Vom Mandrill mit blau-violettem Po und einer Schulterhöhe von bis zu 65 Zentimetern bis zur schillernd bunten Bienenwolf-Goldwespe mit maximal einem Zentimeter Körperlänge hatten wir vieles dabei. Wir hoffen, dieser Ratgeber hat dir mit seiner bunten Vielfalt Einblicke ins faszinierende und farbenprächtige Reich der Tiere gegeben.
Infografik mit den buntesten Tieren der Welt
Quellen:
nationalgeographic.de/tiere/2019/06/42-der-farbenpraechtigsten-tiere-der-welt?image=19-colorful-animals-7863367_uploadsmember1140523yourshot-1140523-7863367jpg_ogmll23tvbgix6ozwlid7b2jrhp3eflutfvvbpyjwjhzlmh4iziq_2667x2598&gallery=40134
wikipedia.org/wiki/Papageifische
allwetterzoo.de/de/artenschutz/bildung-und-forschung/forschernews/f-news_211103-agame/
wikipedia.org/wiki/Chrysiridia_rhipheus#:~:text=Chrysiridia%20rhipheus%2C%20zuweilen%20auch%20als,aus%20der%20%C3%9Cberfamilie%20der%20Geometroidea
lubw.baden-wuerttemberg.de/natur-und-landschaft/bunter-kirschbaum-prachtkaefer
duene-sandhausen.de/Bienenwolf-Goldwespe.html
Alle Quellen anzeigen
biologie-schule.de/die-buntesten-tiere.php
galileo.tv/natur/das-giftigste-tier-der-welt-seewespe-chironex-fleckeri/
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wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdliche_Gr%C3%BCnmeerkatze
wikipedia.org/wiki/Melanine
fluegelschlag-birding.de/ornithologie/federn-bunt/
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nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/hamster/20436.html
wikipedia.org/wiki/Ranitomeya_amazonica
regenwald-schuetzen.org/kids/wissen-ueber-den-regenwald/tiere-im-regenwald/pfeilgiftfroesche
amphibien-reptilien.com/info-bergmolch.html
zootier-lexikon.org/saeugetiere-mammalia/spitzhoernchen-halbaffen-und-affen/meerkatzen-makaken-mangaben-paviane-cercopithecinae/meerkatze-cercopithecus-cephus
palmoildetectives.com/2023/06/11/dryas-monkey-chlorocebus-dryas/
wikipedia.org/wiki/Sitana_attenboroughii
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novataxa.blogspot.com/2021/11/acanthocercus.html
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wikipedia.org/wiki/Gabelracke
meerwasser-lexikon.de/tiere/12435_Coryphellina_lotos.htm
meerwasser-lexikon.de/tiere/3586_Thuridilla_hopei.htm
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amazon.de/Tomatenfrosch-blauer-Drache-buntesten-unserer/dp/3440171841
wikipedia.org/wiki/Hautfarbe
laborpraxis.vogel.de/kleinkrebse-mit-blau-gegen-die-sonne-a-738808/#:~:text=Blau%20wie%20das%20Meer%20%E2%80%93%20so,kleinen%20Krebsen%20n%C3%A4mlich%20als%20Sonnenschutz
friedrich-verlag.de/friedrich-plus/sekundarstufe/biologie/zoologie/farbwechsel-des-chamaeleons/
wissenschaft.de/erde-umwelt/amphibien-verborgenes-leuchten-aufgedeckt/
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