Wildschweine – Alles Wissenswerte über Wildschweine auf einen Blick!

Von: Birgit Lorbacher

Wildschwein kratzt sich

Oft werden sie nur als gefährliche, wilde Waldtiere wahrgenommen, dabei haben sie eine interessante Geschichte und verblüffende Fähigkeiten – die Wildschweine. Weißt du beispielsweise, dass sie die Vorfahren des Hausschweins sind? Oder dass sie gerne in Rotten zusammenleben und über einen brillanten Geruchssinn verfügen? Hier erfährst du alles, was du über Wildschweine wissen musst.

Steckbrief Wildchweine

Allgemeines

Wissenschaftlicher Name: Sus scrofa
Lebenserwartung: max. 15 Jahre
Größe: 100 – 110 cm
Gewicht: bis zu 200 kg
Verwandte Arten: Gämse, Auerochse, Bison
Ordnung: Paarhufer
Familie: Echte Schweine
Geschwindigkeit: max. 50 km/h

Ernährung

Ernährungstyp: Allesfresser
Hauptnahrung: Wurzeln, Pilze, Würmer, Schnecken, Mäuse

Lebensraum & Feinde

Lebensraum: unspezifisch
Natürliche Feinde: Wölfe, Bären

Fortpflanzung

Geschlechtsreife: 9 – 18 Monaten
Wurfgröße: 3 – 12 Jungtiere
Tragzeit: 4 – 5 Monate
Wildschwein Familie

Die Geschichte des Wildschweins

Wildschweine haben eine durchaus spannende Geschichte, die weit in die Vergangenheit zurückreicht und eng mit den Menschen verwoben ist. Das Wildschwein ist der Prototyp des heutigen Hausschweins. Seit der Antike nutzten die Menschen die Tiere als Jagdbeute, was zu ihrer frühen Domestizierung führte. Archäologische Funde belegen diese sogar, wobei die ältesten Beweise im Südosten der Türkei aufgefunden wurden. Auch Knochenfunde in China aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. zeugen davon, dass Menschen zu dieser Zeit bereits ihren Nutzen aus dem Wildschwein gezogen haben. In Europa hatten Wildschweine nicht nur einen hohen Stellenwert als Wild, sondern fanden auch Eingang in Sagen und Geschichtsschreibungen. Die literarische und mythologische Bedeutung des Ebers reicht von der griechischen Mythologie bis zur germanischen Edda; Jagdgeschichten wie Herkules und das tapfere Schneiderlein prägen die Geschichte. Die Jagd auf einen ausgewachsenen Keiler galt als Mutprobe und Männlichkeitsritual. Mit der Entwicklung der Schusswaffen verlor die Wildschweinjagd allerdings ihren königlichen Status. Außerdem wurden Keilerstoßzähne zur Herstellung von Waffen verwendet und galten als Statussymbol.

In der heutigen Zeit kommt es hin und wieder zu Konflikten zwischen Wildschweinen und Menschen, vor allem um den Lebensraum. Die Tiere gelten mittlerweile als Feinde der Landwirtschaft. Aufgrund der zunehmenden Jagd starben Wildschweine in manchen Gebieten sogar vorübergehend aus. In den Vereinigten Staaten wurden sie zudem zu Jagdzwecken und in Australien zur Bekämpfung von Schlangen eingeführt. Mit den Jahrzehnten haben sich die Tiere allerdings durchgesetzt und auch außerhalb ihres natürlichen Gebietes ausgebreitet.

Frischlinge

Lebensraum und Lebensweise von Wildschweinen

Wildschweine sind äußerst anpassungsfähige Tiere, die in den unterschiedlichsten Lebensräumen vorkommen. Man findet sie vor allem in Laub- und Mischwäldern mit reichem Unterholz, im Sommer herrschen für das Tier aber auch auf offenen Feldern mit guter Deckung ideale Lebensbedingungen. Wasserstellen sind für Wildschweine sehr wichtig; nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Faulenzen und Entspannen. Ihr Lebensraum erstreckt sich über ganz Europa und kann neben den Laub- und Mischwäldern auch aus Taiga- und Wüstengebieten bestehen. Auffällig ist zudem die zunehmende Anpassungsfähigkeit der Wildschweine: Sie tauchen bisweilen sogar in Vorgärten von Stadtgebieten auf.

Die Schweine leben in Rotten mit festgelegten Rangordnungen. Besonders die weiblichen Schweine – Bachen genannt – bilden mit ihren Jungtieren Gruppen von etwa 20 Tieren. Die männlichen Keiler hingegen sind häufig Einzelgänger oder schließen sich zu Junggesellengruppen zusammen. Die Größe ihres Territoriums variiert dabei zwischen weniger als 1 Quadratkilometer und 20 Quadratkilometern. Ihre Reviere markieren sie, indem sie durch Reiben und Scheuern ihre Duftmarke an den sogenannten Malbäumen hinterlassen. Als nachtaktive Tiere werden sie für gewöhnlich mit der Dämmerung aktiv und starten dann ihre Nahrungssuche. Da Wildschweine Allesfresser sind, ist ihre Ernährung sehr vielfältig und die Suche in den warmen Monaten meist besonders ertragreich.

Wildschweine – Alles Wissenswerte über Wildschweine auf einen Blick!

Von: Birgit Lorbacher
Oft werden sie nur als gefährliche, wilde Waldtiere wahrgenommen, dabei haben sie eine interessante Geschichte und verblüffende Fähigkeiten – die Wildschweine. Weißt du beispielsweise, dass sie die Vorfahren des Hausschweins sind? Oder dass sie gerne in Rotten zusammenleben und über einen brillanten Geruchssinn verfügen? Hier erfährst du alles, was du über Wildschweine wissen musst.

Geschichte

|
|

Die Geschichte des Wildschweins

Wildschweine haben eine durchaus spannende Geschichte, die weit in die Vergangenheit zurückreicht und eng mit den Menschen verwoben ist. Das Wildschwein ist der Prototyp des heutigen Hausschweins. Seit der Antike nutzten die Menschen die Tiere als Jagdbeute, was zu ihrer frühen Domestizierung führte. Archäologische Funde belegen diese sogar, wobei die ältesten Beweise im Südosten der Türkei aufgefunden wurden. Auch Knochenfunde in China aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. zeugen davon, dass Menschen zu dieser Zeit bereits ihren Nutzen aus dem Wildschwein gezogen haben. In Europa hatten Wildschweine nicht nur einen hohen Stellenwert als Wild, sondern fanden auch Eingang in Sagen und Geschichtsschreibungen. Die literarische und mythologische Bedeutung des Ebers reicht von der griechischen Mythologie bis zur germanischen Edda; Jagdgeschichten wie Herkules und das tapfere Schneiderlein prägen die Geschichte. Die Jagd auf einen ausgewachsenen Keiler galt als Mutprobe und Männlichkeitsritual. Mit der Entwicklung der Schusswaffen verlor die Wildschweinjagd allerdings ihren königlichen Status. Außerdem wurden Keilerstoßzähne zur Herstellung von Waffen verwendet und galten als Statussymbol.

In der heutigen Zeit kommt es hin und wieder zu Konflikten zwischen Wildschweinen und Menschen, vor allem um den Lebensraum. Die Tiere gelten mittlerweile als Feinde der Landwirtschaft. Aufgrund der zunehmenden Jagd starben Wildschweine in manchen Gebieten sogar vorübergehend aus. In den Vereinigten Staaten wurden sie zudem zu Jagdzwecken und in Australien zur Bekämpfung von Schlangen eingeführt. Mit den Jahrzehnten haben sich die Tiere allerdings durchgesetzt und auch außerhalb ihres natürlichen Gebietes ausgebreitet.

Lebensraum und Lebensweise von Wildschweinen

Wildschweine sind äußerst anpassungsfähige Tiere, die in den unterschiedlichsten Lebensräumen vorkommen. Man findet sie vor allem in Laub- und Mischwäldern mit reichem Unterholz, im Sommer herrschen für das Tier aber auch auf offenen Feldern mit guter Deckung ideale Lebensbedingungen. Wasserstellen sind für Wildschweine sehr wichtig; nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Faulenzen und Entspannen. Ihr Lebensraum erstreckt sich über ganz Europa und kann neben den Laub- und Mischwäldern auch aus Taiga- und Wüstengebieten bestehen. Auffällig ist zudem die zunehmende Anpassungsfähigkeit der Wildschweine: Sie tauchen bisweilen sogar in Vorgärten von Stadtgebieten auf.

Die Schweine leben in Rotten mit festgelegten Rangordnungen. Besonders die weiblichen Schweine – Bachen genannt – bilden mit ihren Jungtieren Gruppen von etwa 20 Tieren. Die männlichen Keiler hingegen sind häufig Einzelgänger oder schließen sich zu Junggesellengruppen zusammen. Die Größe ihres Territoriums variiert dabei zwischen weniger als 1 Quadratkilometer und 20 Quadratkilometern. Ihre Reviere markieren sie, indem sie durch Reiben und Scheuern ihre Duftmarke an den sogenannten Malbäumen hinterlassen. Als nachtaktive Tiere werden sie für gewöhnlich mit der Dämmerung aktiv und starten dann ihre Nahrungssuche. Da Wildschweine Allesfresser sind, ist ihre Ernährung sehr vielfältig und die Suche in den warmen Monaten meist besonders ertragreich.

Wildschwein im Schlamm

Steckbrief Wildschwein

Allgemeines

Wissenschaftlicher Name: Sus scrofa
Lebenserwartung: max. 15 Jahre
Größe: 100 – 110 cm
Gewicht: bis zu 200 kg
Verwandte Arten: Gämse, Auerochse, Bison
Ordnung: Paarhufer
Familie: Echte Schweine
Geschwindigkeit: max. 50 km/h

Ernährung

Ernährungstyp: Allesfresser
Hauptnahrung: Wurzeln, Pilze, Würmer, Schnecken, Mäuse

Lebensraum & Feinde

Lebensraum: Laubwälder, Mischwälder, Taiga
Natürliche Feinde: Wolf, Luchs, Bär, Tiger

Fortpflanzung

Geschlechtsreife: 9 – 18 Monaten
Wurfgröße: 3 – 12 Jungtiere
Tragzeit: 4 – 5 Monate
Wildschwein Familie
Frischlinge
Wildschwein im Schlamm
Wildschwein im Schlamm

Wie gefährlich sind Wildschweine in freier Wildbahn für den Menschen?

Wildschweine stellen im Allgemeinen keine direkte Gefahr für den Menschen dar, da sie sehr scheu sind und den Menschen oft meiden. In den meisten Fällen spüren Wildschweine die Anwesenheit von Menschen und fliehen, bevor es zu einer Begegnung kommen kann. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen das Aufeinandertreffen potenziell gefährlich sein kann. Manches Mal können die Tiere äußerst aggressiv reagieren, vor allem, wenn sie sich bedroht oder in die Enge getrieben fühlen. Sind sie verletzt oder befinden sie sich gerade in der Paarungszeit, neigen sie ebenfalls zu aggressivem Verhalten. Besonders angriffslustig sind zudem Bachen mit ihren Kälbern, da sie ihren Nachwuchs zu schützen versuchen.

Damit es nicht zu einer Eskalation kommt, solltest du bei einem Aufenthalt im Wald einige Verhaltensregeln beachten:

1. Füttern ist Tabu: Du solltest Wildtiere niemals füttern und keine Essensreste auf den Waldboden oder Wegesrand werfen. Beides kann Wildschweine anlocken.

2. Hunde an der Leine führen: Hunde provozieren Wildschweine und machen sie zusätzlich aggressiv. Die Haustiere sollten deshalb nicht frei im Waldgebiet herumlaufen, sondern sich ebenfalls an die für Menschen gedachten Pfade halten.

3. Ruhe bewahren: Flucht mag der erste Reflex im Angesicht eines Wildschweins sein, aber Vorsicht: schnelle Bewegungen schrecken das Tier nur auf. Stattdessen solltest du Ruhe bewahren, innehalten und dich langsam und Schritt für Schritt zurückziehen.

4. Niemals vom Weg abkommen: Wer auf unliebsame Begegnungen verzichten will, sollte den Waldwegen folgen und nicht ins Dickicht gehen.

Wie viele Wildschweinerassen gibt es in Deutschland und weltweit?

Das Wildschwein wurde vor über 5000 Jahren von Menschen domestiziert und bildet den Ursprung für verschiedene Rassen des Hausschweins. In den letzten 200 Jahren wurden Schweine gezielt gezüchtet, was zur Entstehung zahlreicher neuer Rassen führte. Außerdem sind wildlebende Schweine weltweit die am weitesten verbreiteten Paarhufer und kommen auf allen Kontinenten vor – ausgenommen der Arktis und Antarktis. Derzeit gibt es etwa 20 Unterarten des Wildtiers. Einige Wildschweinrassen sind aufgrund von Wilderei, Jagd und einem verlorenen Lebensraum allerdings vom Aussterben bedroht. Dazu gehört beispielsweise das Philippinische Pustelschwein; das kleine, dunkle Schwein mit der borstigen Nackenmähne kämpft auf den namensgebenden Philippinen um sein Überleben. Anders sieht es mit der weltweit am meist verbreiteten Rasse aus:

Das Eurasische Wildschwein

Diese Wildschweinart ist in Deutschland, weiten Teilen Europas und im Fernen Osten beheimatet. Sein Lebensraum variiert von dichten Wäldern bis hin zu offenem Buschland mit begrenzter Bedeckung. In Europa findet man ihn in ländlichen Landschaften, entlang von Flüssen und in Bergwäldern, bevorzugt in Gebieten, die reich an Eicheln sind. Das Eurasische Wildschwein ist besonders anpassungsfähig und benötigt vorrangig lediglich Schutz und Wasser. Dadurch passt sich das Tier problemlos an eine Vielzahl von Umgebungen an: Seeufer, Schilfgürtel, Sümpfe, Reisfelder, Wälder und sogar tropische Küsten und alpine Gebiete.

Wie und wann halten Wildschweine Winterschlaf?

Im Gegensatz zu anderen Waldbewohnern wie Eichhörnchen und Dachse halten Wildschweine keinen Winterschlaf. Bei niedrigen Temperaturen profitieren die Tiere von ihrer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit. Dank ihres dicken, borstigen Fells müssen die Tiere nicht frieren, denn zwischen der kurzen Wolle speichern sie die Körperwärme optimal. An den Körperstellen ohne dichtes Fell schützen lange Deckhaare die Haut des Schweins. Das größte Problem im Winter ist deswegen die Nahrungsmittelknappheit. Sofern der Boden nicht gefroren ist, finden Wildschweine zwar ausreichend Nahrung, indem sie nach Wurzeln, Pilzen und anderen Delikatessen graben. Aber auf gefrorenem Boden gibt es nur wenig Essen für die Tiere. Oftmals sind sie auf herumliegendes Aas angewiesen. Auf der Suche nach neuen Nahrungsgründen verlassen viele Tiere ihr gewohntes Revier und finden dann oft Zuflucht in geschützten Wäldern oder Schilfgebieten.

Wie gefährlich sind Wildschweine in freier Wildbahn für den Menschen?

Wildschweine stellen im Allgemeinen keine direkte Gefahr für den Menschen dar, da sie sehr scheu sind und den Menschen oft meiden. In den meisten Fällen spüren Wildschweine die Anwesenheit von Menschen und fliehen, bevor es zu einer Begegnung kommen kann. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen das Aufeinandertreffen potenziell gefährlich sein kann. Manches Mal können die Tiere äußerst aggressiv reagieren, vor allem, wenn sie sich bedroht oder in die Enge getrieben fühlen. Sind sie verletzt oder befinden sie sich gerade in der Paarungszeit, neigen sie ebenfalls zu aggressivem Verhalten. Besonders angriffslustig sind zudem Bachen mit ihren Kälbern, da sie ihren Nachwuchs zu schützen versuchen.

Damit es nicht zu einer Eskalation kommt, solltest du bei einem Aufenthalt im Wald einige Verhaltensregeln beachten:

1. Füttern ist Tabu: Du solltest Wildtiere niemals füttern und keine Essensreste auf den Waldboden oder Wegesrand werfen. Beides kann Wildschweine anlocken.

2. Hunde an der Leine führen: Hunde provozieren Wildschweine und machen sie zusätzlich aggressiv. Die Haustiere sollten deshalb nicht frei im Waldgebiet herumlaufen, sondern sich ebenfalls an die für Menschen gedachten Pfade halten.

3. Ruhe bewahren: Flucht mag der erste Reflex im Angesicht eines Wildschweins sein, aber Vorsicht: schnelle Bewegungen schrecken das Tier nur auf. Stattdessen solltest du Ruhe bewahren, innehalten und dich langsam und Schritt für Schritt zurückziehen.

4. Niemals vom Weg abkommen: Wer auf unliebsame Begegnungen verzichten will, sollte den Waldwegen folgen und nicht ins Dickicht gehen.

Wie viele Wildschweinerassen gibt es in Deutschland und weltweit?

Das Wildschwein wurde vor über 5000 Jahren von Menschen domestiziert und bildet den Ursprung für verschiedene Rassen des Hausschweins. In den letzten 200 Jahren wurden Schweine gezielt gezüchtet, was zur Entstehung zahlreicher neuer Rassen führte. Außerdem sind wildlebende Schweine weltweit die am weitesten verbreiteten Paarhufer und kommen auf allen Kontinenten vor – ausgenommen der Arktis und Antarktis. Derzeit gibt es etwa 20 Unterarten des Wildtiers. Einige Wildschweinrassen sind aufgrund von Wilderei, Jagd und einem verlorenen Lebensraum allerdings vom Aussterben bedroht. Dazu gehört beispielsweise das Philippinische Pustelschwein; das kleine, dunkle Schwein mit der borstigen Nackenmähne kämpft auf den namensgebenden Philippinen um sein Überleben. Anders sieht es mit der weltweit am meist verbreiteten Rasse aus:

Das Eurasische Wildschwein

Diese Wildschweinart ist in Deutschland, weiten Teilen Europas und im Fernen Osten beheimatet. Sein Lebensraum variiert von dichten Wäldern bis hin zu offenem Buschland mit begrenzter Bedeckung. In Europa findet man ihn in ländlichen Landschaften, entlang von Flüssen und in Bergwäldern, bevorzugt in Gebieten, die reich an Eicheln sind. Das Eurasische Wildschwein ist besonders anpassungsfähig und benötigt vorrangig lediglich Schutz und Wasser. Dadurch passt sich das Tier problemlos an eine Vielzahl von Umgebungen an: Seeufer, Schilfgürtel, Sümpfe, Reisfelder, Wälder und sogar tropische Küsten und alpine Gebiete.

Wie und wann halten Wildschweine Winterschlaf?

Im Gegensatz zu anderen Waldbewohnern wie Eichhörnchen und Dachse halten Wildschweine keinen Winterschlaf. Bei niedrigen Temperaturen profitieren die Tiere von ihrer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit. Dank ihres dicken, borstigen Fells müssen die Tiere nicht frieren, denn zwischen der kurzen Wolle speichern sie die Körperwärme optimal. An den Körperstellen ohne dichtes Fell schützen lange Deckhaare die Haut des Schweins. Das größte Problem im Winter ist deswegen die Nahrungsmittelknappheit. Sofern der Boden nicht gefroren ist, finden Wildschweine zwar ausreichend Nahrung, indem sie nach Wurzeln, Pilzen und anderen Delikatessen graben. Aber auf gefrorenem Boden gibt es nur wenig Essen für die Tiere. Oftmals sind sie auf herumliegendes Aas angewiesen. Auf der Suche nach neuen Nahrungsgründen verlassen viele Tiere ihr gewohntes Revier und finden dann oft Zuflucht in geschützten Wäldern oder Schilfgebieten.

Funfacts

Wusstest du …?
Zehn außergewöhnliche Fakten über Wildschweine

1. Erwachsene Wildschweine haben nichts zu fürchten

Wölfe gehören zu den natürlichen Fressfeinden der Wildschweine. Allerdings werden die Raubtiere nur den jungen Tieren gefährlich – an ausgewachsenen Exemplaren wagt sich der Wolf nicht heran.

2. Wildschweine kommen hoch hinaus

Obwohl Wildschweine von kräftiger Natur sind, können sehr agil sein, wenn es darauf ankommt: Bei Gefahr überspringen sie schon einmal Hindernisse mit einer Höhe von bis zu 150 Zentimetern.

3. Wildschweine sind keine Marathonläufer

Bei Gefahr legen die Tiere bis zu 40 Kilometer pro Stunde zurück – allerdings nur auf kurzer Distanz. Sie besitzen kaum Ausdauer, wenn es ums Rennen geht. Das Traben liegt ihnen schon eher: Ein Tempo von sechs bis zehn Kilometer pro Stunde können sie längere Zeit durchhalten.

4. Wildschweinnachwuchs ist frisch

Wenn ein neugeborenes Wildschwein auf die Welt kommt, ist sein Name Programm: Bis zu einem alter von einem Jahr wird der Nachwuchs Frischling genannt.

5. Ein Frischling kommt selten allein

Nach einer Tragzeit von maximal fünf Monaten gebären Bachen mindestens 3 Frischlinge auf einmal. Wildschweine sind deshalb von Natur aus niemals Einzelkinder.

6. Wildschweine kommen überall herum

Ursprünglich war der Lebensraum von Wildschweinen auf Westeuropa bis Südostasien begrenzt. Sie wurden allerdings in Amerika und selbst in Australien ausgesetzt, weshalb die Tiere mittlerweile in fast allen Teilen der Welt heimisch sind.

7. Wildschweine sind keine Gourmets

In Sachen Geschmack gewinnen Wildschweine keinen Preis, denn ihr Geschmackssinn ist ziemlich unterentwickelt. Bitter, süß oder herzhaft nehmen sie gut wie gar nicht wahr. Schokolade könnten sie deshalb kaum von Brokkoli unterscheiden.

8. Wildschweine duften nach Gewürz

Wildschweine haben einen einmaligen Geruch – und auch einen eigenartigen. Viele vergleichen ihn mit dem Duft von Maggi. Wer im Wald also plötzlich den markanten Geruch der Gewürzsauce unter der Nase hat, sollte also nach einem Wildschwein Ausschau halten.

9. Ihre Zähne sind zum Kämpfen da

Wildschweine besitzen 44 Zähne und ein sehr kräftiges Gebiss. An ihrer Unterlippe haben sie gebogene Stoßzähne; Keiler verfügen über zusätzliche Stoßzähne an der Oberlippe. Diese nutzen sie zumeist dazu, um sich bei Hierarchiekämpfen durchzusetzen.

10. Keiler sind wahre Kampfmaschinen

Während der Paarungszeit kämpfen männliche Wildschweine gegeneinander, um die Gunst einer Angebeteten zu erhalten. Für diesen Kampf sind sie bestens gerüstet: Ihre Haut im Rumpfbereich ist zu einem „Schild“ verdickt. Damit können sie Stöße optimal abfedern und schweren Verletzungen entgehen.

Wildschweine Fun Facts

Funfacts

Wusstest du …? Zehn außergewöhnliche Fakten über Wildschweine

1. Erwachsene Wildschweine haben nichts zu fürchten

Wölfe gehören zu den natürlichen Fressfeinden der Wildschweine. Allerdings werden die Raubtiere nur den jungen Tieren gefährlich – an ausgewachsenen Exemplaren wagt sich der Wolf nicht heran.

2. Wildschweine kommen hoch hinaus

Obwohl Wildschweine von kräftiger Natur sind, können sehr agil sein, wenn es darauf ankommt: Bei Gefahr überspringen sie schon einmal Hindernisse mit einer Höhe von bis zu 150 Zentimetern.

3. Wildschweine sind keine Marathonläufer

Bei Gefahr legen die Tiere bis zu 40 Kilometer pro Stunde zurück – allerdings nur auf kurzer Distanz. Sie besitzen kaum Ausdauer, wenn es ums Rennen geht. Das Traben liegt ihnen schon eher: Ein Tempo von sechs bis zehn Kilometer pro Stunde können sie längere Zeit durchhalten.

4. Wildschweinnachwuchs ist frisch

Wenn ein neugeborenes Wildschwein auf die Welt kommt, ist sein Name Programm: Bis zu einem alter von einem Jahr wird der Nachwuchs Frischling genannt.

5. Ein Frischling kommt selten allein

Nach einer Tragzeit von maximal fünf Monaten gebären Bachen mindestens 3 Frischlinge auf einmal. Wildschweine sind deshalb von Natur aus niemals Einzelkinder.

6. Wildschweine kommen überall herum

Ursprünglich war der Lebensraum von Wildschweinen auf Westeuropa bis Südostasien begrenzt. Sie wurden allerdings in Amerika und selbst in Australien ausgesetzt, weshalb die Tiere mittlerweile in fast allen Teilen der Welt heimisch sind.

7. Wildschweine sind keine Gourmets

In Sachen Geschmack gewinnen Wildschweine keinen Preis, denn ihr Geschmackssinn ist ziemlich unterentwickelt. Bitter, süß oder herzhaft nehmen sie gut wie gar nicht wahr. Schokolade könnten sie deshalb kaum von Brokkoli unterscheiden.

8. Wildschweine duften nach Gewürz

Wildschweine haben einen einmaligen Geruch – und auch einen eigenartigen. Viele vergleichen ihn mit dem Duft von Maggi. Wer im Wald also plötzlich den markanten Geruch der Gewürzsauce unter der Nase hat, sollte also nach einem Wildschwein Ausschau halten.

9. Ihre Zähne sind zum Kämpfen da

Wildschweine besitzen 44 Zähne und ein sehr kräftiges Gebiss. An ihrer Unterlippe haben sie gebogene Stoßzähne; Keiler verfügen über zusätzliche Stoßzähne an der Oberlippe. Diese nutzen sie zumeist dazu, um sich bei Hierarchiekämpfen durchzusetzen.

10. Keiler sind wahre Kampfmaschinen

Während der Paarungszeit kämpfen männliche Wildschweine gegeneinander, um die Gunst einer Angebeteten zu erhalten. Für diesen Kampf sind sie bestens gerüstet: Ihre Haut im Rumpfbereich ist zu einem „Schild“ verdickt. Damit können sie Stöße optimal abfedern und schweren Verletzungen entgehen.

Häufig gestellte Fragen zu Wildschweinen (FAQ)

Wie alt werden Wildschweine?

In Gefangenschaft haben Wildschweine eine überraschend lange Lebensdauer und können bis zu 30 Jahre alt werden. In freier Wildbahn hingegen beträgt ihre durchschnittliche Lebenserwartung etwa 8 bis 15 Jahre. Das ist den härteren Lebensbedingungen und Fressfeinden geschuldet. Übrigens: Erst ab einem Alter von 5 bis 7 Jahren erreichen sie ihre körperliche Reife.

Wie ernähren sich Wildschweine?

Wildschweine sind Allesfresser und ernähren sich abwechslungsreich. Im Herbst werden Eicheln, Kastanien und Nüsse gegessen, während im Frühling Adlerfarn, Ambrosia und verschiedene Gräser auf dem Speiseplan stehen (Mehr dazu hier: https://www.stallbedarf24.de/ratgeber/was-fressen-wildschweine/). Sie wühlen im Boden nach Wurzeln, Wühlmäusen und Larven und knabbern auch an Pilzen, Knollen und Aas. Wildschweine pflügen buchstäblich mit der Nase den Boden, um an Nahrung zu kommen. In anderen Teilen der Welt gehören auch Muscheln, Krabben, Fisch und Bananen zu ihrer natürlichen Ernährung.

Wie schlafen Wildschweine?

Ursprünglich sind Wildschweine tagaktive Tiere. Durch menschengemachte Störungen hat sich ihre Aktivität jedoch auf die Nacht verlagert. Tagsüber ruhen sie deshalb im dichten Unterholz, Schilf und Fichtendickicht. Meist erschaffen sie sich jeden Tag einen neuen Ruheplatz – den sogenannten Kessel. Dort verbringen die Tiere ihre Ruhezeit damit, zu hocken, sich in kleinen Schlammpfützen zu wälzen oder mehrere Stunden bis zur Abenddämmerung zu schlafen.

Wie sind die Sinnesleistungen von Wildschweinen?

Wildschweine haben einen ausgezeichneten Geruchssinn, was sie zu hervorragenden Trüffel- und Drogensuchern macht. Sie besitzen deutlich mehr Geruchsgene als andere Säugetiere. Dafür ist ihr Sehvermögen eher schwach ausgeprägt. Das liegt daran, dass sich die Schweine mehr mit der Nase orientieren und der Sehsinn daher eine untergeordnete Rolle spielt, gerade am Tag. Nur in der Dämmerung können Wildschweine aufgrund ihrer hohen Anzahl an Stäbchen in den Augen besser als Menschen sehen. Den Tieren ist es außerdem möglich, durch ein großes Repertoire an Lauten miteinander zu kommunizieren. Bei Gefahr warnen sie sich gegenseitig durch lautes Pusten oder Schnauben, das auch „Blasen“ genannt wird. Wenn sie Schmerzen oder Angst verspüren, kreischen sie mehrmals oder anhaltend auf. Bevor sie fliehen, stoßen sie zudem ein Schnaufen aus, das vage an Hundegebell erinnert. Ein wütender Eber teilt sich durch einschüchterndes Knurren mit, während Frischlinge miauen und quieken, um ihr Unbehagen oder ihre Unzufriedenheit auszudrücken.

Welche Krankheiten können Wildschweine bekommen?

Wildschweine können an verschiedenen Krankheiten leiden. Zu den häufigsten Krankheiten gehören:

  • Afrikanische Schweinepest: Eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die für Schweine tödlich verläuft und sowohl Haus- als auch Wildschweine befällt.
  • Klassische Schweinepest: Ein Virus, das Fieber, Appetitlosigkeit, Lethargie und Atemwegserkrankungen verursacht.
  • Pseudorabies: Wird durch ein Virus verursacht, das das Zentralnervensystem angreift und Verhaltensänderungen und Aggression hervorrufen kann.
  • Trichinellose: Eine parasitäre Infektion, die durch den Verzehr von rohem oder unzureichend gegartem Fleisch übertragen wird.
  • Mastitis: Entzündung der Brust, die Schwellungen, Schmerzen und Fieber hervorrufen.
  • Kokzidiose: Eine Darmerkrankung, die Durchfall, Dehydrierung und Gewichtsverlust verursachen kann.
  • Ausierski-Krankheit: Diese Viruserkrankung, auch Pseudoplague oder Juckreizpest genannt, verursacht starken Juckreiz und Rachenlähmungen.

Welche Krankheiten können Wildschweine übertragen?

Wildschweine können im Grunde alle Viruserkrankungen, die sie in sich tragen, auch auf Hausschweine übertragen. Neben den oben aufgelisteten Krankheiten ist für Hausschweine besonders eine Übertragung mit Tuberkulose gefährlich, denn die Krankheit ist in vielen europäischen Ländern ein immenses Problem bei Wild- und Hausschweinen. Achtung: Einige Wildschweinkrankheiten sind auch auf Hunde übertragbar, weshalb diese in Waldgebieten stets an der Leine geführt werden sollten.

Wie vertreibt man Wildschweine im Garten?

Der Lebensraum der Wildschweine schwindet, weshalb sie immer weiter in menschliche Gebiete eindringen. Wildschweine im eigenen Garten anzutreffen, ist längst keine Seltenheit mehr. Das kann problematisch sein, da die Tiere in Gärten erhebliche Schäden anrichten können. Besonders gerne graben sie die Erde auf der Suche nach Nahrung um, essen Pflanzen und Wurzeln und durchbrechen Zäune. Aber es gibt Möglichkeiten, wie du gegen die ungewollten Gäste in deinem Garten vorgehen kannst:

– Verteile abschreckende Düfte: Bestimmte Gerüche können für Wildschweine sehr unangenehm sein, weshalb sie diese Geruchsquelle meiden. Knoblauch und Ammoniak halten die Tiere besonders effektiv fern.
– Akustische Wildschweinabwehr: Wildschweine reagieren empfindlich auf manche Geräusche. Ähnlich wie ein Katzenschreck gibt es Geräte, die die von den Tieren gefürchteten Frequenzen wiedergeben.
– Stabiler Zaun mit solidem Fundament: Durch einen massiven, tief im Boden befestigten Zaun können Wildschweine nur schwer in deinen Garten gelangen. Zur Not hilft auch ein Elektrozaun.

Mehr Tipps und Tricks, wie du Wildschweine aus deinem Garten fernhältst, bekommst du hier: https://www.stallbedarf24.de/ratgeber/wildschweine-im-garten-vertreiben-welche-mittel-helfen-8-tipps/

Wie bringen Wildschweine Nachwuchs zur Welt?

Tragende Bachen setzen sich kurz vor der Geburt von ihrer Rotte ab. Sie suchen sich eine geschützte Stelle, an der sie eine Mulde in den Boden wühlen, die sie anschließend mit Blättern und Ästen auspolstern. In diesem sicheren Raum bringen sie ihre Frischlinge zur Welt. Diese kommen bereits mit Haaren und Sehvermögen zur Welt und wiegen bis zu 1.100 Gramm. Sie haben auch bereits die für Wildschweinjungen typische Zeichnungen auf dem Fell: mehrere hellbraune Längsstreifen auf dem dunkelbraunen Fell.

Quellen:

jagdverband.de/zahlen-fakten/tiersteckbriefe/wildschwein-sus-scrofa

nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/jagd/jagdbare-arten/weitere-saeugetiere/06816.html

deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/wildschwein

lwf.bayern.de/wissenstransfer/forstcastnet/233789/index.php

 

Bildnachweise:

© Pixabay / Tho-Ge

© Pixabay / gayulo

© Pixabay / Kathy_Büscher

© Pixabay / Cifer88

Über die Autorin

Birgit Lorbacher - Stallbedarf24 Redakteurin

Birgit Lorbacher

Birgit ist studierte Tierärztin und ausgebildete Journalistin (Freie Journalistenschule Berlin). Sie ist seit Mai 2018 Teil des Stallbedarf24-Teams und schreibt als Online-Redakteurin u. a. Ratgeberartikel für unsere Ratgeberseiten. Die ehemalige Hobby-Reiterin gibt ihr fundiertes Wissen rund um Pferd, Nutz- und Kleintier in unseren Ratgebern begeistert an unsere Leserschaft weiter.

Hier findest Du weitere spannende Ratgeber von Birgit

Über die Autorin

Birgit Lorbacher - Stallbedarf24 RedakteurinBirgit Lorbacher

Birgit ist studierte Tierärztin und ausgebildete Journalistin (Freie Journalistenschule Berlin). Sie ist seit Mai 2018 Teil des Stallbedarf24-Teams und schreibt als Online-Redakteurin u. a. Ratgeberartikel für unsere Ratgeberseiten. Die ehemalige Hobby-Reiterin gibt ihr fundiertes Wissen rund um Pferd, Nutz- und Kleintier in unseren Ratgebern begeistert an unsere Leserschaft weiter.

Hier findest Du weitere spannende Ratgeber von Birgit

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Kommentar abschicken