Marder – Alles Wissenswerte über den Marder auf einen Blick!

Von: Birgit Lorbacher

Marder liegt und beobachtet

Marder sind sehr anpassungsfähige Raubtiere und leben seit etlichen Jahren in trauter Symbiose mit dem Menschen. Wenngleich die scheuen Tiere nur hin und wieder bei Dämmerlicht am Waldrand oder auf Feldern zu sehen sind, beeindrucken sie uns doch mit ihren zahlreichen Eigenschaften und Merkmalen. Die Ohren des Marders sind beispielsweise fast so lang wie die eines Hasen. Außerdem werden die Tiere gut und gerne mit Grauhörnchen verwechselt. Was die knopfäugigen Säugetiere sonst noch ausmacht und was du auf jeden Fall über Marder wissen solltest, erfährst Du hier.

Steckbrief Marder

Allgemeines

Wissenschaftlicher Name: Mustelidae
Lebenserwartung: 15 – 20 Jahre
Größe: 36 – 45 cm
Gewicht: 0,5 kg – 3,0 kg
Verwandte Arten: Riesenotter, Mauswiesel
Ordnung: Raubtiere
Familie: Marder
Geschwindigkeit: 25 – 30 km/h

Ernährung

Ernährungstyp: Allesfresser (omnivor)
Hauptnahrung: Beeren, Insekten, kleine Säugetiere, Vögel, Reptilien

Lebensraum & Feinde

Lebensraum: Wälder, Felder
Natürliche Feinde: Greifvögel

Fortpflanzung

Geschlechtsreife: mit etwa 2 Jahren
Wurfgröße: 1 – 4 Jungtiere
Tragzeit: 4 – 8 Wochen
Marder sitzt auf einem Baumstamm

Die Entwicklungsgeschichte der Marder

Marder haben als Raubtiere eine durchaus bemerkenswerte Geschichte hinter sich. Die ersten Marderartigen lebten bereits vor etwa 20 bis 25 Millionen Jahren im Süden Asiens – vor rund 12 bis 9 Millionen Jahren nahm der Marder dann langsam die Formen an, die wir heute an ihm kennen. Damals herrschte ein anderes Klima und durch die Ausbreitung von Steppen und Graslandschaften erlebten Nagetiere und Singvögel einen regelrechten Boom – und damit auch deren natürlicher Fressfeind, der Marder. Rund 7 bis 10 Millionen Jahre später bildeten sich die meisten der heute lebenden Mardergattungen heraus, bedingt durch die Entstehung neuer Lebensräume wie Steppen, Waldsavannen und Nadelwälder. Die Mardergattung Mustela spezialisierte sich in dieser Zeit auf die Jagd von Nagetieren, während sich die Gattung Martes in die nordischen Taiga zurückzog.

Ein evolutionärer Knotenpunkt war schließlich Eurasien, wo die meisten Unterfamilien und Gattungen der Marder entstanden. Von dort wanderten verschiedene Marderarten über Landbrücken in andere Kontinente, darunter nach Afrika und Nord- sowie Südamerika. Durch den globalen Faunenaustausch konnten die Raubtiere neue Gebiete besiedeln und sich an verschiedene ökologische Bedingungen anpassen. Heute sind Marder auf der ganzen Welt verbreitet. Jede Art ist dabei an ihre spezifische Umgebung und Beutetiere angepasst, von den Wäldern und Steppen Eurasien bis zu den bunten Landschaften Nord- und Südamerikas.

Marder steht auf einem Weg

Lebensraum und Lebensweise von Mardern

Marder sind nachtaktive Einzelgänger und halten sich strikt an die Grenzen ihres Reviers. Diese markieren sie mit geruchsintensiven Sekreten aus ihren Duftdrüsen, die sich an der Stirn befinden. Männliche Marder bewohnen oft über mehrere Jahre hinweg dasselbe Revier und verteidigen es energisch gegen männliche Artgenossen. Weibliche Marder hingegen leben in den ersten Wochen nach der Geburt ihres Nachwuchses in einem eigenen kleinen Revier, das sie sorgfältig vor Eindringlingen schützen. Im Sommer neigen alle Marder dazu, allein zu leben, während sie im Herbst und Winter manches Mal kleine Gruppen bilden, auch „Sprünge“ genannt.

 

Im Allgemeinen sind Marder äußerst anpassungsfähig bezüglich ihres Lebensraums, weswegen sie in diversen Umgebungen überleben können. Während Steinmarder oft offene Landschaften mit Büschen und felsigem Gelände bevorzugen, sind Baummarder typischerweise in alten Laub- und Mischwäldern zu finden. Beide Arten haben sich zudem erfolgreich an menschliche Siedlungen angepasst und sind entsprechend häufig in Parks, Scheunen, Ställen und auf Dachböden anzutreffen. Auch in landwirtschaftlich genutzten und künstlichen Umgebungen haben die Tiere mittlerweile Fuß gefasst. Sie sind weltweit beheimatet und leben nahe Küsten, in Gebirgslandschaften, Auen, Wäldern, Graslanden und urbanen Parks.

Marder – Alles Wissenswerte über den Marder auf einen Blick!

Von: Birgit Lorbacher
Marder sind sehr anpassungsfähige Raubtiere und leben seit etlichen Jahren in trauter Symbiose mit dem Menschen. Wenngleich die scheuen Tiere nur hin und wieder bei Dämmerlicht am Waldrand oder auf Feldern zu sehen sind, beeindrucken sie uns doch mit ihren zahlreichen Eigenschaften und Merkmalen. Die Ohren des Marders sind beispielsweise fast so lang wie die eines Hasen. Außerdem werden die Tiere gut und gerne mit Grauhörnchen verwechselt. Was die knopfäugigen Säugetiere sonst noch ausmacht und was du auf jeden Fall über Marder wissen solltest, erfährst Du hier.

Geschichte

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Die Entwicklungsgeschichte der Marder

Marder haben als Raubtiere eine durchaus bemerkenswerte Geschichte hinter sich. Die ersten Marderartigen lebten bereits vor etwa 20 bis 25 Millionen Jahren im Süden Asiens – vor rund 12 bis 9 Millionen Jahren nahm der Marder dann langsam die Formen an, die wir heute an ihm kennen. Damals herrschte ein anderes Klima und durch die Ausbreitung von Steppen und Graslandschaften erlebten Nagetiere und Singvögel einen regelrechten Boom – und damit auch deren natürlicher Fressfeind, der Marder. Rund 7 bis 10 Millionen Jahre später bildeten sich die meisten der heute lebenden Mardergattungen heraus, bedingt durch die Entstehung neuer Lebensräume wie Steppen, Waldsavannen und Nadelwälder. Die Mardergattung Mustela spezialisierte sich in dieser Zeit auf die Jagd von Nagetieren, während sich die Gattung Martes in die nordischen Taiga zurückzog.

Ein evolutionärer Knotenpunkt war schließlich Eurasien, wo die meisten Unterfamilien und Gattungen der Marder entstanden. Von dort wanderten verschiedene Marderarten über Landbrücken in andere Kontinente, darunter nach Afrika und Nord- sowie Südamerika. Durch den globalen Faunenaustausch konnten die Raubtiere neue Gebiete besiedeln und sich an verschiedene ökologische Bedingungen anpassen. Heute sind Marder auf der ganzen Welt verbreitet. Jede Art ist dabei an ihre spezifische Umgebung und Beutetiere angepasst, von den Wäldern und Steppen Eurasien bis zu den bunten Landschaften Nord- und Südamerikas.

Lebensraum und Lebensweise von Mardern

Marder sind nachtaktive Einzelgänger und halten sich strikt an die Grenzen ihres Reviers. Diese markieren sie mit geruchsintensiven Sekreten aus ihren Duftdrüsen, die sich an der Stirn befinden. Männliche Marder bewohnen oft über mehrere Jahre hinweg dasselbe Revier und verteidigen es energisch gegen männliche Artgenossen. Weibliche Marder hingegen leben in den ersten Wochen nach der Geburt ihres Nachwuchses in einem eigenen kleinen Revier, das sie sorgfältig vor Eindringlingen schützen. Im Sommer neigen alle Marder dazu, allein zu leben, während sie im Herbst und Winter manches Mal kleine Gruppen bilden, auch „Sprünge“ genannt.

 

Im Allgemeinen sind Marder äußerst anpassungsfähig bezüglich ihres Lebensraums, weswegen sie in diversen Umgebungen überleben können. Während Steinmarder oft offene Landschaften mit Büschen und felsigem Gelände bevorzugen, sind Baummarder typischerweise in alten Laub- und Mischwäldern zu finden. Beide Arten haben sich zudem erfolgreich an menschliche Siedlungen angepasst und sind entsprechend häufig in Parks, Scheunen, Ställen und auf Dachböden anzutreffen. Auch in landwirtschaftlich genutzten und künstlichen Umgebungen haben die Tiere mittlerweile Fuß gefasst. Sie sind weltweit beheimatet und leben nahe Küsten, in Gebirgslandschaften, Auen, Wäldern, Graslanden und urbanen Parks.

Marder sitzt auf einem Baumstamm

Steckbrief Marder

Allgemeines

Wissenschaftlicher Name: Mustelidae
Lebenserwartung: 15 – 20 Jahre
Größe: 36 – 45 cm
Gewicht: 0,5 kg – 3,0 kg
Verwandte Arten: Riesenotter, Mauswiesel
Ordnung: Raubtiere
Familie: Marder
Geschwindigkeit: 25 – 30 km/h

Ernährung

Ernährungstyp: Allesfresser (omnivor)
Hauptnahrung: Beeren, Insekten, kleine Säugetiere, Vögel, Reptilien

Lebensraum & Feinde

Lebensraum: Wälder, Felder
Natürliche Feinde: Greifvögel

Fortpflanzung

Geschlechtsreife: mit etwa 2 Jahren
Wurfgröße: 1 – 4 Jungtiere
Tragzeit: 4 – 8 Wochen
Marder liegt und beobachtet
Marder steht auf einem Weg
Marder im Baum
Marder im Baum

Welche Arten von Mardern gibt es?

Den einen Marder an sich gibt es nicht; vielmehr umfasst die Familie der Marder bis zu 60 verschiedene Arten. Zu den Echten Mardern zählen hauptsächlich Steinmarder und Baummarder, die in Europa und Teilen Asiens verbreitet sind. Steinmarder sind besonders häufig in Mitteleuropa anzutreffen und leben auch in städtischen Gebieten. Baummarder – auch als Edelmarder bekannt – sind etwas scheuer gegenüber dem Menschen und optische Doppelgänger zu dem zierlichen Fichtenmarder, der in Nordamerika beheimatet ist. Ebenfalls in Nordamerika zu Hause ist der Merriam-Marder. Er hat in den Küstengebieten rund um Kalifornien bis Alaska sein Revier und unterscheidet sich durch seine orangene Kehlfleckenfärbung von seinen Artverwandten.

Deutlich auffälliger sind der Buntmarder und Südindische Buntmarder. Sie sind ebenfalls eine Untergattung der Echten Marder und fallen durch ihre grell-gelbe Bauchfarbe im Kontrast zum sonstigen schwarzbraunem Fell auf. Leider gilt der Südindische Buntmarder mittlerweile als gefährdet und droht, auszusterben. Auch die Anzahl des in Japan heimische Zobels wurde stark dezimiert, da sein Pelz lange Zeit als wertvoll galt und das Tier entsprechend gejagt wurde.

Welche Arten von Mardern gibt es?

Den einen Marder an sich gibt es nicht; vielmehr umfasst die Familie der Marder bis zu 60 verschiedene Arten. Zu den Echten Mardern zählen hauptsächlich Steinmarder und Baummarder, die in Europa und Teilen Asiens verbreitet sind. Steinmarder sind besonders häufig in Mitteleuropa anzutreffen und leben auch in städtischen Gebieten. Baummarder – auch als Edelmarder bekannt – sind etwas scheuer gegenüber dem Menschen und optische Doppelgänger zu dem zierlichen Fichtenmarder, der in Nordamerika beheimatet ist. Ebenfalls in Nordamerika zu Hause ist der Merriam-Marder. Er hat in den Küstengebieten rund um Kalifornien bis Alaska sein Revier und unterscheidet sich durch seine orangene Kehlfleckenfärbung von seinen Artverwandten.

Deutlich auffälliger sind der Buntmarder und Südindische Buntmarder. Sie sind ebenfalls eine Untergattung der Echten Marder und fallen durch ihre grell-gelbe Bauchfarbe im Kontrast zum sonstigen schwarzbraunem Fell auf. Leider gilt der Südindische Buntmarder mittlerweile als gefährdet und droht, auszusterben. Auch die Anzahl des in Japan heimische Zobels wurde stark dezimiert, da sein Pelz lange Zeit als wertvoll galt und das Tier entsprechend gejagt wurde.

Funfacts

Wusstest du …?
10 außergewöhnliche Fakten über Marder

 

1. Marder sind vielfältig

Die Echten Marder haben den „Marder“ auch in ihrem Namen – wie der Steinmarder, Baummarder oder Buntmarder. Dann gibt es aber auch andere Tiere, die zu den Mardern gehören, auch wenn es sich auf den ersten Blick nicht so anhört: So sind auch Dachse, Iltisse, Nerze, Wiesel und Otter geschätzte Mitglieder der Marderfamilie.

2. Marder können sowohl klein als auch groß

Von 25 Gramm beim Mauswiesel bis zu 30 Kilogramm bei Riesenottern – Marderarten variieren erheblich in ihrem Gewicht und ihrer Größe. In Deutschland ist der Dachs mit bis zu 15 Kilogramm der schwerste Vertreter der Marder.

3. Marder kennen keine Klaustrophobie

Marder bevorzugen als Schlafplatz alle Räume, die eng und dunkel sind. Dazu zählen hohle Baumstämme, Felsspalten oder menschliche Strukturen wie Dachböden und kleine Ecken in Scheunen.

4. Marder mögen alles

Marder sind zuallererst Fleischfresser und ernähren sich am liebsten von Mäusen, Vögeln und Insekten, aber auch Eier und Früchte stellen sie gerne auf ihren Speiseplan. Im Gegensatz zu vielen anderen Säugetierarten scheuen die kleinen Tiere übrigens auch nicht vor einem Reptil als Mahlzeit zurück – nur einigermaßen gerecht sollte es sein.

5. Marder haben eine Keimruhe

Bei vielen Marderarten wird die befruchtete Eizelle für Monate in der Gebärmutterschleimhaut gelagert, bis sich der Nachwuchs im Frühling entwickelt. Diese Art der Entwicklungsverzögerung ist sonst vor allem bei Pflanzen bekannt, die das Keimen der Samen unter bestimmten Bedingungen verzögern.

6. Marder hinterlassen eine Duftspur

Marder markieren ihr Revier mit Analdrüsensekreten und signalisieren anderen Mardern damit, dass das Gebiet besetzt ist. Außerdem nutzen sie ihre Duftnoten dazu, miteinander zu kommunizieren. Ansonsten sind Marder stille Zeitgenossen: Laute Geräusche geben sie nur selten von sich, um eventuelle Beutetiere nicht zu verschrecken.

7. Marder kennen stets ihren Fluchtweg

Bei Gefahr fliehen Marder über kurze Strecken und streben geradewegs auf Büsche und Dickichte zu, um sich dort zu verstecken. Sie wissen ganz genau, welcher Fluchtweg der kürzere ist. Durch ihre flinken Bewegungen entkommen sie den meisten Gefahren unbeschadet.

8. Marder sind Opfer des Straßenverkehrs

Jährlich kommen etwa 200.000 Marder durch Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen zu Tode. Wichtig: Wildunfälle mit dem Tier sind meldepflichtig und müssen entweder beim zuständigen Förster oder der Polizei angegeben werden.

9. Marder sind gute Gärtner

Durch ihr Kratzen im Boden tragen Marder ganz natürlich zur Verbreitung und Keimung von Birken, Kiefern, Tannen und anderen Baumarten bei. Sie gehören also zu den begabtesten Gärtnern der Natur.

10. Marder sind vom Aussterben bedroht

Durch den Verlust ihrer Lebensräume und ein Übermaß an Jagden sind einige Marderarten bereits heute vom Aussterben bedroht. Dazu gehören unter anderem der Europäische Nerz, der Riesenotter, das Kolumbianische Wiesel und der Südindische Buntmarder.

Marder Fun Facts

Funfacts

Wusstest du …? 10 außergewöhnliche Fakten über Marder

1. Marder sind vielfältig

Die Echten Marder haben den „Marder“ auch in ihrem Namen – wie der Steinmarder, Baummarder oder Buntmarder. Dann gibt es aber auch andere Tiere, die zu den Mardern gehören, auch wenn es sich auf den ersten Blick nicht so anhört: So sind auch Dachse, Iltisse, Nerze, Wiesel und Otter geschätzte Mitglieder der Marderfamilie.

2. Marder können sowohl klein als auch groß

Von 25 Gramm beim Mauswiesel bis zu 30 Kilogramm bei Riesenottern – Marderarten variieren erheblich in ihrem Gewicht und ihrer Größe. In Deutschland ist der Dachs mit bis zu 15 Kilogramm der schwerste Vertreter der Marder.

3. Marder kennen keine Klaustrophobie

Marder bevorzugen als Schlafplatz alle Räume, die eng und dunkel sind. Dazu zählen hohle Baumstämme, Felsspalten oder menschliche Strukturen wie Dachböden und kleine Ecken in Scheunen.

4. Marder mögen alles

Marder sind zuallererst Fleischfresser und ernähren sich am liebsten von Mäusen, Vögeln und Insekten, aber auch Eier und Früchte stellen sie gerne auf ihren Speiseplan. Im Gegensatz zu vielen anderen Säugetierarten scheuen die kleinen Tiere übrigens auch nicht vor einem Reptil als Mahlzeit zurück – nur einigermaßen gerecht sollte es sein.

5. Marder haben eine Keimruhe

Bei vielen Marderarten wird die befruchtete Eizelle für Monate in der Gebärmutterschleimhaut gelagert, bis sich der Nachwuchs im Frühling entwickelt. Diese Art der Entwicklungsverzögerung ist sonst vor allem bei Pflanzen bekannt, die das Keimen der Samen unter bestimmten Bedingungen verzögern.

6. Marder hinterlassen eine Duftspur

Marder markieren ihr Revier mit Analdrüsensekreten und signalisieren anderen Mardern damit, dass das Gebiet besetzt ist. Außerdem nutzen sie ihre Duftnoten dazu, miteinander zu kommunizieren. Ansonsten sind Marder stille Zeitgenossen: Laute Geräusche geben sie nur selten von sich, um eventuelle Beutetiere nicht zu verschrecken.

7. Marder kennen stets ihren Fluchtweg

Bei Gefahr fliehen Marder über kurze Strecken und streben geradewegs auf Büsche und Dickichte zu, um sich dort zu verstecken. Sie wissen ganz genau, welcher Fluchtweg der kürzere ist. Durch ihre flinken Bewegungen entkommen sie den meisten Gefahren unbeschadet.

8. Marder sind Opfer des Straßenverkehrs

Jährlich kommen etwa 200.000 Marder durch Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen zu Tode. Wichtig: Wildunfälle mit dem Tier sind meldepflichtig und müssen entweder beim zuständigen Förster oder der Polizei angegeben werden.

9. Marder sind gute Gärtner

Durch ihr Kratzen im Boden tragen Marder ganz natürlich zur Verbreitung und Keimung von Birken, Kiefern, Tannen und anderen Baumarten bei. Sie gehören also zu den begabtesten Gärtnern der Natur.

10. Marder sind vom Aussterben bedroht

Durch den Verlust ihrer Lebensräume und ein Übermaß an Jagden sind einige Marderarten bereits heute vom Aussterben bedroht. Dazu gehören unter anderem der Europäische Nerz, der Riesenotter, das Kolumbianische Wiesel und der Südindische Buntmarder.

Häufig gestellte Fragen zu Mardern (FAQ)

  1. Wie alt werden Marder?

Die Lebenserwartung eines freilebenden Stein- und Baummarders liegt zwischen 5 und 15 Jahren. In Gefangenschaft können die Tiere sogar bis zu 20 Jahre alt werden.

  1. Wie ernähren sich Marder?

Marder sind opportunistische Allesfresser, die sich je nach Verfügbarkeit und Jahreszeit von einer Vielzahl an Nahrungsmitteln ernähren. Sie bevorzugen kleine Säugetiere wie Wühlmäuse, Ratten, Spitzmäuse und Eichhörnchen, erbeuten zusätzlich aber auch gerne kleine Vögel und deren Eier, Reptilien, Frösche, Schnecken, Insekten und Beeren. In städtischen Gebieten durchsuchen sie häufig Mülltonnen und Komposthaufen nach Essbarem. Im Sommer und Herbst nehmen sie vermehrt pflanzliche Kost zu sich, weil zu dieser Jahreszeit ein breites und leicht verfügbares Angebot herrscht. Außerdem sind Marder sogar dafür bekannt, gelegentlich Hunde- und Katzenfutter zu stehlen, das im Freien steht.

  1. Wie schlafen Marder?

Als nachtaktive Tiere verschlafen Marder den Großteil des Tages. Sie bevorzugen ruhige und abgelegene Rückzugsorte wie Dachböden, Holzstöße oder Schuppen, wo sie ungestört ihre Nachtruhe genießen können und kaum Tageslicht hineinfällt. Ihre Schlafphasen sind typischerweise ruhig und unauffällig, manches Mal kannst du allerdings durch gelegentliches Piepsen, Rascheln oder Scharren auf sie aufmerksam werden.

  1. Wie sind die Sinnesleistungen von Mardern?

Marder sind äußerst geschickte Kletterer und Springer. Besonders der Baummarder beeindruckt durch seine Fähigkeit, sich flink und sicher von Baum zu Baum zu bewegen. Dabei kann er Distanzen von bis zu zwei Metern überwinden. Diese akrobatischen Fähigkeiten ähneln denen eines Eichhörnchens und machen ihn zu einem meisterhaften Jäger in seinem natürlichen Lebensraum. Neben ihren beeindruckenden Kletterfähigkeiten sind Marder auch für ihre lauten und schrillen Schreie und Kreischlaute bekannt, die oft an kämpfende Katzen erinnern. Diese Geräusche können in der Nacht recht beunruhigend wirken und sind ein typisches Merkmal der Tiere. Der Geruchssinn des Steinmarders ist besonders stark ausgeprägt, weil er mit ihm seine Umgebung erkundet und Beute findet. In Kombination mit seinem exzellenten Hör- und Sehvermögen kann der Marder sich in der Nacht hervorragend orientieren. Zusätzlich besitzt der Steinmarder am Kopf und an der Vorderseite des Körpers empfindliche Tasthaare, die ihm ermöglichen, die Größe von Öffnungen abzuschätzen und sich auch in engen Durchgängen sicher zu bewegen. All diese Fähigkeiten und Sinne machen Marder zu einem anpassungsfähigen und effizienten Jäger, der sich sowohl in städtischen als auch in ländlichen Umgebungen hervorragend zurechtfindet.

  1. Marder im Haus – was kannst du tun?

Weil Marder nachtaktiv sind, bleiben sie oft unbemerkt im Haus. Du kannst sie aber an einigen typischen Anzeichen erkennen: So machen die Tiere oft Krabbelgeräusche in den frühen Morgen- und Abendstunden und hinterlassen Kot- und Urinspuren sowie Überreste von Aas. Nimmst du einen zunehmenden Geruch nach Fäkalien oder Verwesung wahr, kann dies auf den ungebetenen Gast hindeuten. Um diesen wieder loszuwerden, gibt es verschiedene Maßnahmen.

Zerstöre die Duftmarken

Zunächst einmal solltest du alle Verunreinigungen gründlich beseitigen, um die Duftmarken der Tiere zu entfernen. Tue dies am besten in den Nachtstunden, wenn die Tiere auf Nahrungssuche sind. Es gibt spezielle Reinigungsmittel und Sprays gegen Marder und Nager, welche Duftstoffe enthalten, die die Tiere nicht mögen. Aber Achtung: Eine einmalige Anwendung reicht nicht aus. Vielmehr musst du den betroffenen Bereiche regelmäßig besprühen, um Erfolge zu erzielen, besonders nach Regen.

Verschließe alle Zugänge

Es ist wichtig, dem Marder den Zugang zum Haus, insbesondere zum Dachboden zu verwehren. Schneide überhängende Äste von Bäumen zurück und sichere die Regenfallrohre mit Drahtspiralen. Auch Mauern und Kletterpflanzen sollten für die flinken Kletterer keinen Zugang zum Dach bieten. Vor allen weiteren Öffnungen hilft das Anbringen von Maschendraht.

Sorge für Störgeräusche

Marder mögen keine lauten und anhaltenden Geräusche. Ein ständig laufendes Radio oder spezielle Marderschreck-Geräte machen es den Tieren ungemütlich. Zusätzlich können starke Gerüche, wie Hundehaare, Tier-Urin oder in Parfum getränkte Tücher Unbehagen in den Tieren hervorrufen, weswegen sie ihr Revier wechseln. Allerdings ist ein Erfolg nicht immer garantiert.

Unter Umständen können Marder auch eingefangen werden. Da sie aber unter das Jagdgesetz fallen, musst du eine Fachperson hinzuziehen, die das Tier professionell einfängt und in seinem Lebensraum aussetzt.

  1. Marder im Auto – was kannst du tun?

Marder finden Autos und Autokabel aus mehreren Gründen attraktiv. Zum einen bieten Motorräume einen idealen Unterschlupf, da sie eng und geschützt sind, zum anderen zieht die Wärme des Motors die Tiere insbesondere in den kälteren Monaten an. Zudem sind Marder von Natur aus neugierig und erkunden gerne ihre Umgebung – das Anbeißen von Kabeln und Schläuchen gehört dazu. Um Marder von deinem Auto fernzuhalten, kann eine gründliche Motor- und Unterbodenwäsche helfen. Hattest du bereits einmal einen Marderbefall, entfernt die Reinigung alle restlichen Duftmarken, weshalb der Motorraum keine neuen Tiere aktiv anlockt. Es gibt auch spezielle Marderschutz-Sprays, die nach dem Auftragen einen klebrigen Film auf den Kabeln hinterlassen, den die Tiere meiden. Ein effektiver Schutz ist auch ein Gitter aus Maschendraht: lege ihn einfach unter den Motorraum, um den Tieren den Zugang zu erschweren. Und dann gibt es noch Geräte, die abschreckende Ultraschalltöne aussenden, ähnlich wie die bekannten Katzenschrecks. Als dauerhafte Lösung bietet sich das Verlegen von Kabel und Schläuchen aus hartem Kunststoff an, da Marder diese nicht durchbeißen können.

  1. Wie unterscheidet man Steinmarder und Baummarder?

Steinmarder und Baummarder haben beide einen schlanken Körper, kurze Beine und einen kleinen Kopf, sind aber unterschiedlich gebaut. So wirken Steinmarder etwas gedrungener und haben ein graubraunes, raues Fell, während Baummarder schlanker und dunkelbraun gezeichnet sind. Ein markanter Unterschied ist zudem der Kehlfleck: Beim Steinmarder ist dieser weiß und gabelförmig, während er beim Baummarder gelblich und rund ist. Zudem hat der Baummarder eine dunkle Nase und größere Ohren mit einem hellen Rand, wohingegen der Steinmarder eine helle Nase und kleinere, einfarbige Ohren hat.

  1. Wie pflanzen sich Marder fort?

Marder paaren sich im Sommer, aber die befruchteten Eizellen ruhen bis zum kommenden Frühjahr, damit das Jungtier nicht im Winter zur Welt kommt. Im März oder April bringt das Weibchen drei bis fünf blinde und nackte Jungtiere zur Welt, die nach etwa vier Wochen die Augen öffnen. Nach zwei Monaten fangen die Kleinen an, feste Nahrung zu fressen, und ab dem Herbst sind sie selbstständig. Die Geschlechtsreife erreichen Marder im zweiten Lebensjahr.

  1. Welche Schäden richten Marder an?

Marder, besonders Steinmarder, können erhebliche Schäden im menschlichen Lebensraum anrichten. Sie beißen oft Kabel und Schläuche in Autos durch, was nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden kann. In Gebäuden nisten sie sich auf Dachböden ein und verursachen dort Lärm und Schmutz in Form von Fäkalien und Aas. Nicht selten beschädigen sie außerdem das Dämmmaterial im Dachboden. Manches Mal brechen sie auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz auch in Ställe ein und töten Nutztiere, ohne sie zu fressen. Zusätzlich können sie Krankheiten wie Tollwut und Bandwürmer auf Menschen und Haustiere übertragen.

Quellen:

lovethegarden.com/de-de/artikel/marder-vertreiben

tierchenwelt.de/raubtiere/4015-marder.html

ruv.de/wohngebaeudeversicherung/marder-im-haus

mardermielke.de/steckbrief-des-marders/

wikipedia.org/wiki/Marder#:~:text=anderen%20beiden%20Familien.-,Stammesgeschichte,Entwicklung%20der%20Nagetiere%20verlaufen%20sein.

 

Bildnachweise:

© Pixabay / Tohra

© Pixabay / maxmann

© Pixabay / LobosHouska

Über die Autorin

Birgit Lorbacher - Stallbedarf24 Redakteurin

Birgit Lorbacher

Birgit ist studierte Tierärztin und ausgebildete Journalistin (Freie Journalistenschule Berlin). Sie ist seit Mai 2018 Teil des Stallbedarf24-Teams und schreibt als Online-Redakteurin u. a. Ratgeberartikel für unsere Ratgeberseiten. Die ehemalige Hobby-Reiterin gibt ihr fundiertes Wissen rund um Pferd, Nutz- und Kleintier in unseren Ratgebern begeistert an unsere Leserschaft weiter.

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Über die Autorin

Birgit Lorbacher - Stallbedarf24 RedakteurinBirgit Lorbacher

Birgit ist studierte Tierärztin und ausgebildete Journalistin (Freie Journalistenschule Berlin). Sie ist seit Mai 2018 Teil des Stallbedarf24-Teams und schreibt als Online-Redakteurin u. a. Ratgeberartikel für unsere Ratgeberseiten. Die ehemalige Hobby-Reiterin gibt ihr fundiertes Wissen rund um Pferd, Nutz- und Kleintier in unseren Ratgebern begeistert an unsere Leserschaft weiter.

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