Schafe sind verhältnismäßig „anspruchslose“ und pflegeleichte Tiere. Wichtig ist, dass du die Haltung in einer Herde einplanst und dir einen Bestand von mindestens vier bis fünf Tieren anschaffst. Die Einzelhaltung ist für Herdentiere wir das Schaf nicht geeignet und widerspricht jeglicher artgerechten Ausrichtung. Auch der perfekte Stall ist wichtig, da dieser von den Tieren als Rückzugsort und sicherer Unterstand betrachtet wird. Doch soll der Schafstall offen oder geschlossen, hell oder dunkel, auf Weidegrund oder mit Streu ausgelegt sein? Hier findest du Antworten!
Inhaltsverzeichnis
Offen oder geschlossen? Welchen Stall würden die Schafe bevorzugen?
Ein geschlossener Schafstall ist nicht nur schlecht durchlüftet, sondern aufgrund der Kälteverträglichkeit von Schafen unnötig. Du kannst dich problemlos für einen Offenstall entscheiden und deinen Schafen pro Tier eine Mindestfläche von 2 Quadratmetern anbieten. Ein offener Schafstall bietet optimale Durchlüftung und muss daher nur zwei bis dreimal pro Jahr ausgemistet werden. Bei geschlossenen Ställen muss die Einstreu entsprechend häufiger gewechselt werden. Feuchte und dunkle Ställe fördern die Bildung von Keimen und Bakterien. Damit der Stallboden trocken bleibt, solltest du regelmäßig neues Stroh einstreuen und dabei auf eine Schicht von mindestens 10 Zentimetern achten. Die Tiefstreu darunter gärt, wodurch Ammoniak und Wärme erzeugt werden. Nicht nur deine Schafe, sondern auch deine Nase bevorzugen einen Offenstall mit optimaler Durchlüftung, ohne dass es zu Zugluft kommt. Ein witterungsbeständiges Dach mit Überhängen zum Schutz vor Regen hat sich in offenen Schafställen bewährt. Hälst du eine gemischtgeschlechtliche Herde, plane eine Abtrennung für trächtige Tiere und Muttertiere mit Lämmern ein.
Was gehört in einen perfekten Schafstall?
Das A und O in der Schafhaltung sind sauberes Wasser und Futter. Schafe leben gruppenbildend, wodurch sich bei einer größeren Herde die Unterteilung des Stalls empfiehlt. Wie auf der Weide, kannst du auch im Stall mit Schafhorden und Schwing- oder Schiebetoren arbeiten. Für jedes Schaf muss ein trockener und zugfreier Liegeplatz vorhanden sein. Futtertröge und Heuaufen passt du der Größe deiner Herde an und sorgst dafür, dass jedes Tier die Raufe problemlos erreicht. Eine Fläche von 50 bis 60 Zentimetern an der Futterraufe sollten pro Tier eingeplant werden. Die Wasserversorgung muss rund um die Uhr gewährleistet sein. Damit das Trinkwasser nicht verschmutzt, sind Langtröge und Kübel oder Schwimmtränken geeignet. Je nach Bedarf und Platz kannst du auch Rund- und Großballenraufen nutzen und die Menge anhand deiner Herdengröße berechnen. Trotz größter Sorgfalt kann ein Tier erkranken. Bedenke daher, dass es im Schafstall eine kleine abgetrennte Quarantänestation gibt. Diese sollte durch einen mindestens 50 Zentimeter breiten Gang vom Rest des Stalles getrennt sein und den Kontakt des erkrankten Tieres mit der Herde ausschließen. Ist eine Zucht geplant oder wird nicht ausgeschlossen, kann eine mechanische Schafwaage vorteilhaft sein. Auch ein Erweiterungsset für eine Adoptionsbox kann praktisch sein, lehnt ein Mutterschaf sein Jungtier ab und die Gewöhnung muss langsam erfolgen.
Sauberes Futter sorgt für gesunde Schafe
Das Hauptaugenmerk in puncto Tiergesundheit richtet sich auf die Sauberkeit in den Futter- und Wasserschalen, sowie auf die saubere Oberstreu. Für Raufutter sind Raufen ideal, wenn du hingegen Kraftfutter gibst, solltest du dich für eine leicht zu reinigende Futterrinne entscheiden. Achte darauf, dass du die Futter- und Wasserstellen so platzierst, dass die Reinigung und Fütterung dich nicht vor komplexe Arbeitsabläufe stellen. Am besten sind Futterstellen, die du über den Mittelgang im Schafstall erreichst und so ganz ohne Probleme befüllen und säubern kannst. Die Sauberkeit im Schafstall legt den Grundstein für ein gesundes Leben der Tiere und beugt Infektionen, die sich in Windeseile in der gesamten Herde ausbreiten, vor. Die Anbringung von Futtertischen sollte auf einer Höhe von 45 Zentimetern erfolgen. So können die Tiere problemlos fressen und eine Verunreinigung durch Kot oder Urin kann aufgrund der Anbringungshöhe ausgeschlossen werden.
Fazit: Artgerecht und sauber – das gefällt deinen Schafen.
Eine gute Planung und Berechnung der Stallfläche beugt späteren Problemen in der Tierhaltung vor. Achte auf Sauberkeit im Stall und bedenke, dass die Einstreu je nach Luftaustausch mehrmals pro Jahr vorgenommen wird. Futterrinnen sollten alle zwei bis vier Tage gereinigt und anschließend mit einem ökologischen Desinfektionsmittel behandelt werden. Wir tendieren zu einem offenen Stall und weisen darauf hin, dass Schafe nicht kälteempfindlich sind.
Quellen:
http://www.ofm.ch/Milchschaf/fr_milchschaf.htm
https://www.landwirt.com/fachfragen/frage-Platzbedarf-Schafe,130.html